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Protokoll der 4. Sitzung des Grossen Gemeinderats Münchenbuchsee

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Wohnortsentscheidung. Ein weiterer Punkt ist für die FDP-Fraktion wichtig, die Festsetzung <strong>des</strong> Steuerfusses<br />

ist eine von den wichtigsten politischen Entscheidungen in einer Gemeinde. Aus diesem Grund ist die FDP-<br />

Fraktion <strong>der</strong> Meinung, dass auch in diesem Fall ein neuer Steuerfuss einer Volksabstimmung unterbreitet<br />

werden sollte, auch wenn dies aus juristischen Gründen nicht unbedingt nötig wäre.<br />

Michael Ruefer, GFL-Fraktion. Die GFL begrüsst im Gegensatz zur FDP die Stossrichtung <strong>des</strong> Gemein<strong>der</strong>ats<br />

mit diesem Finanz und Investitionsplan grundsätzlich. Mit <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>aten Steuererhöhung für nächstes Jahr<br />

kann Buchsi schneller Schulden abbauen und ein Eigenkapitalpolster aufbauen und wird so wie<strong>der</strong><br />

handlungsfähig, dies ist unsere Meinung. Zwei Punkte gefallen <strong>der</strong> GFL trotz <strong>der</strong> allgemein guten Stossrichtung<br />

ein bisschen weniger, wir haben erstens festgestellt, dass mit <strong>der</strong> Spezialfinanzierung „Planungsmehrwerte“<br />

ziemlich sorglos hantiert wird. Wir konnten dies auch im Zeitungsartikel im Bund lesen. Geld das laut Reglement<br />

primär für die Deckung von Folgekosten von Einzonungen gedacht wäre, wird nun einfach <strong>der</strong> laufenden<br />

Rechnung zugefügt und somit unserer Meinung nach zweckentfremdet. Wir, von <strong>der</strong> GFL fragen uns, wo dies<br />

hinführen soll und was für Absichten hinter diesem Griff in fremde Kassen stecken. Nimmt man hier bewusst in<br />

Kauf, dass bei steuerfinanzierten Infrastrukturkosten im Zusammenhang mit Einzonungen kein Geld mehr<br />

vorhanden ist? Wir finden gerade <strong>der</strong> bürgerlichen Seite, welche unternehmerisch Rechnen sollte, müsste dies<br />

zu denken geben. Aus diesem Grund reichen wir von <strong>der</strong> GFL noch heute eine Motion ein, um dieser<br />

Zweckentfremdung zukünftig entgegen zu wirken. Sollte diese Motion keine Ergebnisse bringen, werden wir uns<br />

weitere Schritte überlegen. Zum zweiten Punkt: Im Investitionsplan ist uns aufgefallen, dass es bei den<br />

nichtbeschlossenen Projekten für die nächsten paar Jahre, zu viele Strassenbauprojekte hat. Der<br />

Investitionsplan ist uns darum klar zu einseitig. Wir fragen uns, gibt es ausser diesen Strassenbauprojekten<br />

eigentlich nichts, was auch noch anstehen würde? Uns fehlt eine Gesamtauslegeordnung. Es wäre Zeit den<br />

Investitionsplan auch an die realen Verhältnisse anzupassen.<br />

Jean-Pierre Vicari, SVP-Fraktion. Die SVP-Fraktion hat anlässlich ihrer Fraktionssitzung Kenntnis genommen<br />

vom Voranschlag 2012 und vom Finanz- und Investitionsplan 2011-2016. Die Fraktion hat sich entschieden, im<br />

Rahmen <strong>der</strong> heutigen GGR-<strong>Sitzung</strong> keine Stellungnahme zum Finanzplan und zum Budget abzugeben. Die<br />

Tatsache, dass das Budget 2012 we<strong>der</strong> dem Parlament, noch dem Stimmvolk zur Abstimmung vorgelegt<br />

werden soll, hat uns vielmehr bewogen, die Einberufung einer ausserordentlichen GGR-<strong>Sitzung</strong> zu verlangen.<br />

Dass das Stimmvolk in dieser zentralen Frage übergangen werden soll, können wir nicht hinnehmen, auch<br />

wenn die Gemeinden einmalig die Kompetenz für ein solches Vorgehen erhalten haben. Was rechtlich möglich<br />

ist, ist politisch nicht immer richtig und klug.<br />

In <strong>der</strong> ausserordentlichen GGR-<strong>Sitzung</strong> vom 17. November 2011 werden wir verlangen, dass <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />

auf seinen Entschluss zurückkommt und den Voranschlag 2012 dem Parlament und dem Volk vorlegt. Wir<br />

werden zudem aufzeigen, dass die FILAG-Mehrbelastung auch ohne Erhöhung <strong>der</strong> Steueranlage für die<br />

Gemeinde tragbar ist.<br />

Wir freuen uns auf eine konstruktive Auseinan<strong>der</strong>setzung am 17.11.2011 und hoffen, dass die betroffenen<br />

Entscheidungsträger die Chance, einen politischen Fehlentscheid rückgängig zu machen, auch ergreifen<br />

werden.<br />

Kathrin Morgenthaler, SP-Fraktion. Die SP-Fraktion dankt allen, die am Voranschlag 2011 mitgearbeitet<br />

haben. Beson<strong>der</strong>s danken will sie dem Gemein<strong>der</strong>at, <strong>der</strong> mit seiner Entscheidung Verantwortung übernommen<br />

hat und sich nicht davor gedrückt hat, einen unbequemen Entscheid zu fällen. Durch diese Führungsstärke und<br />

Führungsverantwortung kann <strong>der</strong> Bilanzfehlbetrag weiter abgebaut werden und wir bleiben auf dem Kurs, den<br />

die Finanzvorsteherin uns bei Präsentation <strong>der</strong> Rechnung vorgezeigt hat. Eine weitere Verschuldung <strong>der</strong><br />

Gemeinde könnte wahrscheinlich nicht innert den vorgeschriebenen 8 Jahren getilgt werden.<br />

Wie gross ist denn eigentlich die Zunahme <strong>der</strong> Steuerbelastung für den Bürger? Mit <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong><br />

Steueranlage kann die Gemeinde Mehreinnahmen von rund Fr. 600‘000.00 tätigen. Ich habe mit ungefähr 6‘000<br />

Steuerpflichtigen Personen in <strong>der</strong> Gemeinde gerechnet, also Fr. 100.00 pro Person pro Jahr. Das ergibt eine<br />

zusätzliche Steuerbelastung von 27 Rappen pro Tag. Durchschnittlich. Für die Meisten weniger, für Wenige<br />

mehr, aber die haben auch schon mehr. 27 Rappen im Tag, wenn man beispielsweise 70 Rappen pro<br />

gefahrenen Autokilometer rechnet, sind das ca. 400m mit dem Auto, o<strong>der</strong> das sind auch etwa 2/3 Zigarette.<br />

Man sollte auch bedenken, dass ein bürgerlich dominierter, demokratisch gewählter Grosser Rat, durch seine<br />

Übergangsbestimmungen dem Gemein<strong>der</strong>at freie Hand zur Erhöhung <strong>der</strong> Steuern ohne Volksabstimmung<br />

gegeben hat. Und dies fast einstimmig, mit einer Hand voll Gegenstimmen.<br />

Die SP-Fraktion hat einen Zeitungsartikel archiviert, in dem Peter Brand zitiert wird: Dort, wo es wirklich nötig<br />

sei, sagte Brand, müssten die Gemeinden ihre Steuern erhöhen.<br />

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