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Katalog D 11 2011

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3<br />

SINAMICS G150<br />

Umrichter-Schrankgeräte<br />

Leitungsquerschnitte und Anschlüsse<br />

■ Übersicht (Fortsetzung)<br />

Erforderliche Kabelquerschnitte für Netz- und Motoranschluss<br />

Es wird grundsätzlich empfohlen, geschirmte, bei größeren Leistungen<br />

möglichst symmetrische 3-Leiter-Drehstromkabel zwischen<br />

Umrichter und Motor zu verwenden, gegebenenfalls<br />

mehrere dieser Kabel parallel zu schalten. Dies hat im Wesentlichen<br />

2 Gründe:<br />

Nur damit lässt sich die hohe Schutzart IP55 am Motorklemmenkasten<br />

problemlos erreichen, da die Kabelzuführung in<br />

den Klemmenkasten über Verschraubungen erfolgt und die<br />

Anzahl der möglichen Verschraubungen durch die Geometrie<br />

des Klemmenkastens begrenzt ist. Einzelkabel sind dafür weniger<br />

geeignet.<br />

Bei symmetrischen 3-Leiter-Drehstromkabeln ist die Summendurchflutung<br />

über den Kabelaußendurchmesser gleich Null,<br />

und sie können problemlos in metallisch leitenden Kabelkanälen<br />

oder Kabelpritschen verlegt werden, ohne dass nennenswerte<br />

Ströme in den metallisch leitenden Verbindungen<br />

induziert werden (Erd- bzw. Ableitströme). Die Gefahr von<br />

induzierten Ableitströmen und damit von erhöhten Kabelmantelverlusten<br />

ist bei Ein-Leiterkabeln wesentlich höher.<br />

Der erforderliche Kabelquerschnitt richtet sich nach der Stromstärke,<br />

die im Kabel übertragen wird. Die zulässige Strombelastung<br />

von Kabeln ist z. B. in IEC 60364-5-52 festgelegt. Sie<br />

richtet sich zum einen nach den Umgebungsbedingungen wie<br />

Temperatur und zum anderen nach der Art der Verlegung. Es ist<br />

zu berücksichtigen, ob Einzelverlegung der Kabel mit relativ guter<br />

Kühlung vorliegt, oder ob mehrere Kabel gemeinsam verlegt<br />

sind, die sehr viel schlechter belüftet sind und sich daher gegenseitig<br />

stärker aufheizen können. Hierbei wird auf die entsprechenden<br />

Korrekturfaktoren für diese Randbedingungen in<br />

IEC 60364-5-52 verwiesen.<br />

Für 3-Leiter-Kabel aus Kupfer und Aluminium mit PVC-Isolierung<br />

und einer zulässigen Leitertemperatur von 70 °C (z. B. Protodur<br />

NYY oder NYCWY), sowie einer Umgebungstemperatur von<br />

40 °C können die Querschnitte nach folgender Tabelle zugrunde<br />

gelegt werden, die auf IEC 60364-5-52 basiert.<br />

Strombelastbarkeit gemäß IEC 60364-5-52 bei 40 °C<br />

Querschnitt Kupferkabel Aluminiumkabel<br />

3-LeiterkabelEinzel-<br />

mehrere<br />

verlegung Kabel nebeneinander<br />

liegend 1)<br />

Einzel- mehrere<br />

verlegung Kabel nebeneinander<br />

liegend 1)<br />

mm2 A A A A<br />

3 x 2,5 22 17 17 13<br />

3 x 4,0 30 23 23 18<br />

3 x 6,0 37 29 29 22<br />

3 x 10 52 41 40 31<br />

3 x 16 70 54 53 41<br />

3 x 25 88 69 68 53<br />

3 x 35 <strong>11</strong>0 86 84 65<br />

3 x 50 133 104 102 79<br />

3 x 70 171 133 131 102<br />

3 x 95 207 162 159 124<br />

3 x 120 240 187 184 144<br />

3 x 150 278 216 213 166<br />

3 x 185 317 247 244 190<br />

3 x 240 374 292 287 224<br />

1) Maximal 9 Kabel unmittelbar nebeneinander waagerecht auf einer Kabelpritsche<br />

liegend.<br />

3/44<br />

Siemens D <strong>11</strong> · 20<strong>11</strong><br />

© Siemens AG 20<strong>11</strong><br />

Bei höheren Stromstärken müssen Kabel parallel geschaltet<br />

werden.<br />

Hinweis: Die Empfehlungen für den nordamerikanischen Markt<br />

in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen NEC<br />

(National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical Code)<br />

zu entnehmen.<br />

Erdung und Schutzleiterquerschnitt<br />

Der Schutzleiter ist mit Rücksicht auf folgende Aufgaben zu dimensionieren:<br />

Im Erdschlussfall dürfen keine unzulässig hohen – durch<br />

Spannungsabfälle des Erdschlussstroms auf dem Schutzleiter<br />

verursachten – Berührspannungen auftreten (< AC 50 V bzw.<br />

< DC 120 V, IEC 61800-5-1, IEC 60364, IEC 60543).<br />

Der bei Erdschluss im Schutzleiter fließende Erdschlussstrom<br />

darf den Schutzleiter nicht unzulässig belasten.<br />

Ist es im Fehlerfall möglich, dass Dauerströme über den<br />

Schutzleiter fließen können, so ist der Schutzleiterquerschnitt<br />

für diesen Dauerstrom zu bemessen.<br />

Der Schutzleiterquerschnitt ist entsprechend EN 60204-1,<br />

EN 60439-1, IEC 60 364 auszuwählen.<br />

Querschnitt<br />

Außenleiter<br />

Mindestquerschnitt externer<br />

Schutzleiter<br />

mm2 mm2 bis 16 Mindestens Außenleiterquerschnitt<br />

16 ... 35 16<br />

ab 35 Mindestens halber Außenleiterquerschnitt<br />

Hinweis: Die Empfehlungen für den nordamerikanischen<br />

Markt in AWG oder MCM sind den entsprechenden Normen<br />

NEC (National Electrical Code) bzw. CEC (Canadian Electrical<br />

Code) zu entnehmen.<br />

Schaltanlage und Motoren sind meistens mit einem lokalen Erder<br />

separat geerdet. Bei dieser Konstellation fließt im Erdschlussfall<br />

der Erdschlussstrom über die parallelen Erdverbindungen<br />

und teilt sich auf. Trotz der nach obiger Tabelle<br />

verwendeten, relativ geringen Schutzleiterquerschnitte treten<br />

bei dieser Erdung dann keine unzulässigen Berührspannungen<br />

auf.<br />

Aus den Erfahrungen mit unterschiedlichen Erdungskonstellationen,<br />

empfehlen wir jedoch, die Erdleitung vom Motor direkt<br />

zum Umrichter zurückzuführen. Aus EMV-Gründen und um<br />

Lagerströme zu vermeiden sollte bei größeren Leistungen<br />

symmetrisch aufgebauten 3-Leiter-Drehstromkabeln der Vorzug<br />

vor Vierleiterkabeln gegeben werden. Der Schutz- bzw.<br />

PE-Leiter muss bei 3-Leiter-Kabeln getrennt verlegt oder im<br />

Motorkabel symmetrisch angeordnet werden. Die Symmetrie<br />

des PE-Leiters wird durch einen Leiter erreicht, der alle Phasenleiter<br />

umgibt oder durch ein Kabel mit symmetrischer Anordnung<br />

der drei Phasenleiter und drei Erdleiter. Nähere Angaben<br />

hierzu enthält das Projektierungshandbuch SINAMICS<br />

Low Voltage, das sich als PDF auf der dem <strong>Katalog</strong> D <strong>11</strong> beiliegenden<br />

CD-ROM befindet.<br />

Die Umrichter begrenzen durch ihre schnelle Regelung den<br />

Laststrom (Motor- und Erdschlussstrom) auf einen Effektivwert<br />

entsprechend dem Bemessungsstrom. Aufgrund dieser<br />

Sachlage empfehlen wir, den Schutzleiterquerschnitt für die<br />

Erdung des Schaltschrankes generell wie den Außenleiterquerschnitt<br />

auszuführen.

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