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Hilfe für das behinderte Kind Bayreuth gGmbH Heilpädagogisches Zentrum Geschwister-Scholl-Platz 2, 95445 Bayreuth Tagesstätte - Fachdienst 2.2 Personzentriert arbeiten nach Marlis Pörtner Marlis Pörtner beschreibt in ihrem Buch „Ernstnehmen, zutrauen, verstehen“ (Klett-Cotta, sechste Auflage 2008) die personzentrierte Grundhaltung: Die Achtung vor dem Unbekannten im anderen Menschen Empathie ist die Fähigkeit, das Erleben und die Gefühle seines Gegenübers genau und sensibel zu erfassen und in seine Welt hinein zu versetzen Erfahrung, verstanden zu werden wirkt entwicklungsfördernd Wertschätzung Sein Gegenüber als ganze Person, so wie sie im Augenblick ist, mit all ihren Schwierigkeiten und Möglichkeiten akzeptieren Mit der betroffenen Person, nicht für sie, Probleme lösen, Projekte entwickeln, Entscheidungen treffen Im Rahmen ihrer Möglichkeiten Selbstverantwortung zutrauen Ressourcen einer Person wahrnehmen und fördern Kongruenz Mir ist mein eigenes Erleben bewusst, ich kann es trennen von dem, was ich bei meinem Gegenüber wahrnehme. Ich lasse meine Gefühle, Impulse, Eindrücke zu und akzeptiere sie. Ich schätze ab, wann es im Rahmen meiner Aufgabe sinnvoll ist, meine Gefühle mitzuteilen und wann nicht. Die Rahmenbedingungen der jeweiligen Situation klar und für alle Beteiligten durchschaubar machen Geeigneten Rahmen erkennen und zur Verfügung stellen; er soll nicht einengen, sondern Schutz bieten und Freiraum abstecken. Als Person mit eigenen Gefühlen, Empfindungen… wahrnehmbar sein ihre ganz eigene Persönlichkeit, ihre spezifischen Ressourcen und Fähigkeiten in die Arbeit einbringen können und auf sie vertrauen lernen. Pädagogisches Konzept Tagesstätte 6
Hilfe für das behinderte Kind Bayreuth gGmbH Heilpädagogisches Zentrum Geschwister-Scholl-Platz 2, 95445 Bayreuth Tagesstätte - Fachdienst Personzentriert arbeiten mit Menschen, die Betreuung und Begleitung brauchen heißt, nicht von Vorstellungen ausgehen, wie Menschen sein sollten, sondern davon, wie sie sind, und von den Möglichkeiten, die sie haben, andere Menschen in ihrer ganz persönlichen Eigenart ernst nehmen, versuchen ihre Ausdrucksweise zu verstehen und sie dabei unterstützen, eigene Wege zu finden, um – innerhalb ihrer begrenzten Möglichkeiten – angemessen mit der Realität umzugehen, ihre unterschiedlichen Fähigkeiten, Bedürfnisse und Ansichten berücksichtigen und einbeziehen, ihnen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Selbstverantwortung zutrauen und die Ressourcen einer Person wahrnehmen und fördern. Personzentriert arbeiten heißt auch, den Bezugsrahmen klar erkennen, einerseits den gegebenen Rahmen der Institution berücksichtigen und für alle Beteiligten transparent machen, andererseits ist es in gewissen Bereichen und in bestimmten Situationen geradezu notwendig einen Rahmen zu setzen. 3. Grundlagen zur Umsetzung in die Praxis der Tagesstätte Stärkenorientiertes / personzentriertes Arbeiten heißt Anknüpfen an die Stärken und Interessen der Kinder und Jugendlichen bei Förderung, Angebote und Zukunftsplanung, um erfolgreich Entwicklung anzuregen. Die Kinder tun nicht nur, was sie wollen ich darf Grenzen setzen ich darf Vorschläge machen ich darf Unterstützung anbieten ich darf meine Gefühle benennen und Grenzen aufzeigen ich darf Gefühle der Kinder „dolmetschen“ ich darf den Rahmen bestimmen ich darf Einfluss nehmen auf Gruppendynamik ich darf Alternativen aufzeigen Ich bin Spielpartner und Begleiter Dem Bedürfnis von Menschen (mit geistiger Behinderung) nach Schutz und Unterstützung darf nicht vernachlässigt, sowie deren Fähigkeit zu Selbstständigkeit und Eigenverantwortung nicht überschätzt werden. So gilt es, immer wieder die Balance zwischen Individualität und Strukturierung herzustellen. Pädagogisches Konzept Tagesstätte 7
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