Kernfragen des Glaubens - Evangelische Akademikerschaft in ...
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Sicht beschrieben und gedeutet wurden. Beim Erkenntnisfortschritt der<br />
Naturwissenschaften wurden hier Abgrenzungen und Klarstellungen von naturwissenschaftlicher<br />
und z.B. theologischer Aussage notwendig und vorgenommen. (Schöpfung,<br />
Erde im Zentrum <strong>des</strong> Kosmos, Körper/Seele)<br />
Es gibt Begriffe, die <strong>in</strong> den Naturwissenschaften und <strong>in</strong> der Theologie (und <strong>in</strong> anderen<br />
Geisteswissenschaften) benutzt werden, als ob ihre Bedeutungen identisch wären. Die<br />
Diskussion der Reichweite und Bedeutung der jeweiligen Begriffe <strong>in</strong> ihrem Bezugsrahmen<br />
dient der Klärung von Missverständnissen und der Schaffung von E<strong>in</strong>sichten. Dies ist das<br />
Feld <strong>des</strong> Dialoges zwischen der Theologie und den Naturwissenschaften (Begriffe wie:<br />
Zufall, Wirklichkeit, Zeit, Wahrheit, Kausalität, Gesetz, usw.)<br />
Neben der Welterfassung gibt es immer die Frage nach dem S<strong>in</strong>n <strong>des</strong> Lebens <strong>in</strong> jedem<br />
Menschen, wenn man akzeptiert, dass es ke<strong>in</strong>en areligiösen Menschen gibt. Diese<br />
Trennl<strong>in</strong>ie zwischen Denken <strong>in</strong> dem wissenschaftlichen Bereich und dem emotionalen<br />
Wirklichkeitsverständnis tritt nicht immer klar zu Tage und existiert Seite an Seite.<br />
E<strong>in</strong>e Vermischung zwischen Naturwissenschaft und Glauben passiert zwar immer, denn<br />
selbstverständlich gleicht jeder Mensch, bewusst oder unbewusst, se<strong>in</strong> Welt- und se<strong>in</strong><br />
Gottesbild, aufe<strong>in</strong>ander ab. So besteht nicht nur die Gefahr von Vermischung, ne<strong>in</strong>: e<strong>in</strong><br />
bestimmter Grad von Vermischung ist gar nicht zu vermeiden.<br />
Denn der Biologe denkt wie andere Wissenschaftler selbstverständlich auch über se<strong>in</strong><br />
Fachgebiet h<strong>in</strong>aus über die Voraussetzungen nach, die h<strong>in</strong>ter dem Wissen se<strong>in</strong>es Faches<br />
liegen.<br />
Jede Naturwissenschaft hat e<strong>in</strong>e Wertebasis, Werte also die für ihr Forschen maßgeblich<br />
s<strong>in</strong>d. Besonders deutlich wurde dies <strong>in</strong> der Atomphysik, als klar wurde, welche Folgen für<br />
die Menschheit daraus resultieren können (Atombombe, zerstörerische Radioaktivität,<br />
positiv Stromgew<strong>in</strong>nung). Hier ist die Verb<strong>in</strong>dung der Naturwissenschaft zur Theologie<br />
unbed<strong>in</strong>gt gegeben, weil, ob gewollt oder nicht, Verantwortung für sich und andere<br />
übernommen werden muß<br />
Und der Theologe denkt selbstverständlich auch über se<strong>in</strong> Fachgebiet h<strong>in</strong>aus die D<strong>in</strong>ge<br />
mit, die h<strong>in</strong>ter den <strong>Glaubens</strong>-Inhalten se<strong>in</strong>es Faches liegen.<br />
Bei<strong>des</strong> muss erlaubt bleiben, ohne dass es als Legitimation für Spekulationen mit<br />
Gültigkeits- oder Wahrheitsanspruch dienen darf.<br />
Wenn Theologen jenseits ihres Fachgebiets <strong>in</strong> der Naturwissenschaft nach Beweisen für<br />
ihre Vorstellungen suchen und diese Beweise entweder über Analogien oder über<br />
hypothetische Behauptungen oder über bei<strong>des</strong> konstruieren, kann der Verdacht<br />
entstehen, dass sie dies tun, um ihre Nicht-Naturwissenschaft wissenschaftlich aussehen<br />
zu lassen.<br />
Gibt es e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wirken Gottes auf das Weltgeschehen?<br />
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