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Kernfragen des Glaubens - Evangelische Akademikerschaft in ...

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H.P. Dürr, H. Primas, Whitehead, Zeil<strong>in</strong>ger und H.R. Stadelmann ankl<strong>in</strong>gt, auf die im<br />

Nachfolgenden kurz e<strong>in</strong>gegangen wird.)<br />

Mit dem Verhältnis von Erkenntnissen der modernen Physik zu der Frage nach Gottes<br />

Wirken <strong>in</strong> der Welt hat sich der britische Physiker und Theologe John Polk<strong>in</strong>ghorne<br />

befasst, zu <strong>des</strong>sen Gedanken der theol. Arbeitskreis der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Akademikerschaft</strong><br />

e<strong>in</strong>e ausführliche Stellungnahme veröffentlicht hat. (www.evangelischeakademiker.de/publikationen)<br />

Für Polk<strong>in</strong>ghorne gilt als Fazit:<br />

Wenn die Realität gründlich und adäquat analysiert wird, dann wird unser Wissen von ihr<br />

sich als e<strong>in</strong>heitlich herausstellen. Wenn Rationalität gründlich und adäquat analysiert wird,<br />

werden sich Naturwissenschaftler und Theologen als Partner <strong>in</strong> der Suche nach<br />

Verstehen erweisen.<br />

Die letztliche Integrität und E<strong>in</strong>heit allen Wissens erlaubt es und fordert dazu heraus,<br />

e<strong>in</strong>en realistischen Standpunkt über die Naturwissenschaften h<strong>in</strong>aus auszuweiten, um mit<br />

vielen anderen Forschungsfeldern auch die theologische Reflexion unserer Begegnung<br />

mit dem Göttlichen e<strong>in</strong>zuschließen. Die immer weiter gehende Suche nach der Wahrheit<br />

der Wirklichkeit ist letzten En<strong>des</strong> (theologisch gesehen) die Suche nach Gott.<br />

Theologie und Naturwissenschaft können jede auf ihre Weise verkünden, dass man e<strong>in</strong><br />

wahrheitsgemäßes Verständnis der Realität gew<strong>in</strong>nen kann, das letzten En<strong>des</strong> nicht durch<br />

logische Demonstration, sondern durch unsere kreativen Intuitionen geschaffen wird.<br />

Gesucht wird der metaphysische Ansatz, der mit gleichem Ernst sowohl den mentalen als<br />

auch den materiellen Pol <strong>des</strong> Se<strong>in</strong>s – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „komplementären“ Verständnis e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>zigen Realität – aufgreift. Wenn dies als Spekulation ersche<strong>in</strong>t, so mangelt es ihr doch<br />

nicht an Begründung.<br />

Polk<strong>in</strong>ghorne stellt <strong>in</strong> Abrede, dass die Theologie e<strong>in</strong>e ganz andere Art von Theoretizität<br />

aufzuweisen habe wie die Naturwissenschaft, weil ihr Gegenstand e<strong>in</strong> ganz anderer sei.<br />

(Wobei die Physik im Übrigen durchaus e<strong>in</strong>e andere Form der Theoretizität, nämlich der<br />

mathematischen, zugrunde legt, als etwa die Chemie und die neue Leitwissenschaft der<br />

Biologie)..<br />

Es kommt ihm auf den Erweis an, dass wir uns fundamental gleicher Denkweisen<br />

bedienen müssen, wenn wir über göttliche und weltliche D<strong>in</strong>ge reden. Konzepte mit hoher<br />

Erklärungskraft weisen e<strong>in</strong>en ontologischen Bezug auf, gleich ob sie sich auf sichtbare<br />

oder unsichtbare Entitäten beziehen, auf „Quarks, Gluonen oder Gott“. Ihre Existenz bildet<br />

die Basis dafür, dass wir verstehen können, was vor sich geht. Ihm kommt es darauf an,<br />

dass sich nach dem Gesagten Analogien zwischen der Entwicklungsgeschichte<br />

physikalischer Theorien und theologischen Aussagen aufstellen lassen.<br />

Ihm geht es um die Analogie zwischen Physik und Theologie. Wissenschaftstheoretisch<br />

gesprochen, gibt es <strong>in</strong> beiden Bereichen Momente radikaler Revision, <strong>in</strong> denen<br />

Erkenntnisse der Vergangenheit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en neuen <strong>in</strong>tellektuellen Zusammenhang gestellt<br />

werden.<br />

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