Kernfragen des Glaubens - Evangelische Akademikerschaft in ...
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Säkularisierung <strong>des</strong> Denkens mit dem Verschw<strong>in</strong>den jeglichen <strong>Glaubens</strong> an e<strong>in</strong>e Sphäre<br />
<strong>des</strong> Göttlichen enden müsste.<br />
E<strong>in</strong>en Ausweg sucht, wer e<strong>in</strong>e relativierende Koexistenz der Weltauffassungen vor Augen<br />
sieht, e<strong>in</strong> friedliches oder auch gleichgültig-gleichwertiges Nebene<strong>in</strong>ander von mehr oder<br />
weniger <strong>in</strong>dividuellen <strong>Glaubens</strong>überzeugungen vom Göttlichen und Num<strong>in</strong>osen e<strong>in</strong>erseits,<br />
über<strong>in</strong>dividuell überprüfbaren Wirklichkeitsaussagen im Rahmen wissenschaftlicher<br />
Methodik andrerseits. Es sche<strong>in</strong>t, dass dieser Sichtweise e<strong>in</strong>er neutralen Koexistenz<br />
gerade der Theologe und „Weltethiker“ Hans Küng zuneigt, der sich auch <strong>in</strong><br />
naturwissenschaftlichen Fragen als beschlagen zeigt, der aber dem Versuch e<strong>in</strong>er<br />
„Synthese der Erkenntniswege“ letzten En<strong>des</strong> e<strong>in</strong>e Absage erteilt.<br />
E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gehende Beschäftigung <strong>des</strong> Arbeitskreises mit den neuen Veröffentlichungen<br />
Küngs ergab ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>stimmiges Votum für diese Position, auch wenn die Tendenz zu<br />
spüren war, sie als wichtiges Ergebnis (festzuschreiben) <strong>in</strong> die eigenen Überlegungen<br />
e<strong>in</strong>zubeziehen.. (www.evangelische-akademiker.de/publikationen) Sie könnte für die<br />
verfassten Kirchen tatsächlich e<strong>in</strong>e Option se<strong>in</strong>, die vielen bereits Distanzierten wieder<br />
enger an sich zu b<strong>in</strong>den, ohne dass zu viel an theologisch-traditionellem Bestand geopfert<br />
werden muss.<br />
Kann man behaupten, wie wir die Welt im Glauben erkennen, kann überhaupt nicht <strong>in</strong><br />
Widerspruch geraten zu dem, was die Naturwissenschaft darüber zu sagen hat? Auf jeden<br />
Fall müsste das, ehrlicherweise, e<strong>in</strong>er agnostische Haltung der Naturwissenschaftler<br />
entsprechen. Deren methodische Selbstbeschränkung führt notwendig zur Ausgrenzung<br />
<strong>des</strong> nicht über<strong>in</strong>dividuell Überprüfbaren, <strong>des</strong> „<strong>Glaubens</strong>mäßigen“, als<br />
nichtwissenschaftlich, wenn nicht als irrelevant oder falsch. Dass es zwischen<br />
Naturwissenschaft als dem „Bereich <strong>des</strong> Wissens“ und der Religion als dem „Bereich <strong>des</strong><br />
<strong>Glaubens</strong>“ ke<strong>in</strong>en Widerspruch geben kann, wäre also e<strong>in</strong>e Feststellung, die man<br />
zuallererst von den Naturwissenschaftlern erwarten müsste.<br />
Statt<strong>des</strong>sen wird, ungeachtet der Grundlagenproblematik ihrer Welterklärungsmodelle,<br />
<strong>in</strong>sbesondere der physikalischen, von e<strong>in</strong>er atheistischen Fraktion unter den<br />
Naturwissenschaftlern, der aggressive Anspruch auf Monopolisierung der Welterkenntnis<br />
erhoben. Fragen wir, welche Wirklichkeit wir mit ihrer Methodik erkennen, so tritt zutage,<br />
dass es ke<strong>in</strong>eswegs um die ganze uns existentiell berührende Wirklichkeit gehen kann,<br />
und dass selbst das naturalistisch-materialistisch gedeutete Wirklichkeitsfragment, das sie<br />
bearbeiten, noch so große Lücken aufweist, dass ihre Schließung auch bei größtem<br />
Forschungsaufwand unwahrsche<strong>in</strong>lich ersche<strong>in</strong>t. Damit lassen sich ke<strong>in</strong>e Denkverbote<br />
aussprechen.<br />
Das lässt nicht den Umkehrschluss zu, naturwissenschaftliche Welterkenntnis sei<br />
ihrerseits für die Frage nach Gott <strong>in</strong> der Welt irrelevant. Die Vermutung bleibt begründet,<br />
dass die Naturwissenschaft zwar ke<strong>in</strong>eswegs das e<strong>in</strong>zige Fenster ist, durch das wir auf die<br />
Wirklichkeit blicken können, sondern dass andere Fenster, wie das <strong>des</strong> <strong>Glaubens</strong>,<br />
durchaus s<strong>in</strong>nhafte E<strong>in</strong>blicke öffnen können.<br />
E<strong>in</strong>ige Entdeckungen der Naturwissenschaften legen geradezu nahe, dass <strong>in</strong> ihnen e<strong>in</strong>e<br />
Begegnung mit dem Göttlichen stattf<strong>in</strong>det. Schon <strong>in</strong> den kreativen Möglichkeiten <strong>des</strong> sich<br />
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