Kernfragen des Glaubens - Evangelische Akademikerschaft in ...
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erfahrene Benedikt<strong>in</strong>er Emmanuel Jungclaussen fasst zusammen: „Ich glaube, dass wir<br />
zu e<strong>in</strong>em überraschend großen Kernbestand an Geme<strong>in</strong>samkeiten vordr<strong>in</strong>gen können.“ Er<br />
me<strong>in</strong>t aber auch: „die Besonderheit <strong>des</strong> Christentums darf dabei nicht auf der Strecke<br />
bleiben...wo ke<strong>in</strong>e Reibung entsteht, kann auch ke<strong>in</strong> Funke überspr<strong>in</strong>gen. Und das<br />
herausstehende Merkmal <strong>des</strong> Christentums ist für mich die Gestalt Jesu Christi.“ (Der<br />
Strom <strong>des</strong> Lebens, 2010,217) Den christlichen Glauben bis zur Inhaltslosigkeit entwerten,<br />
wird ke<strong>in</strong>e Vision für die Zukunft se<strong>in</strong>. Aber e<strong>in</strong> Weg, der uns lehrt, Gott „<strong>in</strong> allen D<strong>in</strong>gen“<br />
zu suchen, <strong>in</strong> der Gestalt Jesu Christi als Liebe zu f<strong>in</strong>den, wird auch imstande se<strong>in</strong>, Ihn <strong>in</strong><br />
andern Religionen zu suchen und für Ihn offen zu werden. Der <strong>in</strong>terreligiöse Dialog<br />
braucht den Austausch der Spiritualität, der mystischen Wege.<br />
Wege und Methoden zu mystischer Erfahrung<br />
Mystik ist ke<strong>in</strong>e Lehre, sondern Praxis und Zustand. Wahrsche<strong>in</strong>lich auch <strong>des</strong>halb<br />
gelangen nur wenige Gläubige <strong>in</strong> die Nähe mystischen Erlebens, weil die Methoden der<br />
Kontemplation und Meditation schwer zu erlernen und zu praktizieren s<strong>in</strong>d und viel Zeit<br />
kosten. Sie s<strong>in</strong>d aber ke<strong>in</strong>eswegs auf Klöster und Räucherstäbchen beschränkt. Diese<br />
<strong>Glaubens</strong>form steht nicht <strong>in</strong> der Gefahr, zu e<strong>in</strong>er exklusiven Esoterik zu werden. Vielmehr<br />
gibt es zahlreiche Methoden und Wege zu mystischer Erfahrung, die auch ohne<br />
e<strong>in</strong>schlägige Begabung ausprobiert werden können. Und die auch der sonstigen<br />
Lebensgestaltung neue Impulse geben können. Sie dienen (nach Berichten<br />
praktizierender Mystiker) der Selbstwahrnehmung und Gotteserfahrung und lassen höhere<br />
Wahrheit unmittelbar erfahren. Mystische Praxis vermittelt Bewusstse<strong>in</strong>serweiterung und<br />
Ahnung höherer Wirklichkeit, die über die Grenzen <strong>des</strong> Denkens h<strong>in</strong>ausreicht. Sie ergänzt<br />
das rationale Bewusstse<strong>in</strong> und die traditionelle Gläubigkeit. Genannt werden häufig<br />
Methoden der “Meditation”, der “Entspannung”, “Verwunderung und Staunen”, “<strong>in</strong>nere<br />
Bilder erfahren”, “den <strong>in</strong>neren Spiegel re<strong>in</strong>igen”, die “Bilderlose Schau”, “Nicht-Gott und<br />
Nicht-Bild erfahren”, “Das Ich verschw<strong>in</strong>det”, “Gottes Auge ist me<strong>in</strong> Auge”, “E<strong>in</strong>sse<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
Christus”.<br />
In e<strong>in</strong>er Anlage Zur Praxis mystischer Erfahrung wird versucht, diese und weitere<br />
Methoden aus der mystischen Praxis kurz darzustellen. Dafür werden (stark verkürzt, ab<br />
Seite 272) Auszüge und Zitate von Mystikern aus dem schon mehrfach benutzten Buch<br />
„Gott 9.0“ zusammengestellt, die dazu beitragen können, etwas von den vier genannten<br />
Chancen mystischen <strong>Glaubens</strong> zu realisieren (oder wenigstens etwas Information darüber<br />
zu bieten.)<br />
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