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Das Konzern-Nachrichtenmagazin - Asklepios

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Patienten-Forum<br />

Ein Leben mit Multipler Sklerose<br />

Interview mit Dr. Jürgen Faiss, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie<br />

am Fachklinikum Teupitz<br />

Multiple sklerose (Ms) kann jeden<br />

treffen. die Krankheit ist hart und lebenslänglich.<br />

Weltweit leiden schätzungsweise<br />

zwei Millionen Menschen an Ms, in<br />

deutschland 120.000 bis 140.000 Menschen.<br />

70 Prozent der fälle beginnen mit<br />

schüben. die diagnose ist zunächst ein<br />

schock. doch viele erkrankte können<br />

trotzdem ein normales Leben führen.<br />

Einmal jährlich im Mai findet im Fachklinikum<br />

Teupitz ein MS-Informationstag<br />

statt, der gemeinsam mit<br />

dem Landesverband der Deutschen Multiple<br />

Sklerose Gesellschaft (DMSG) gestaltet<br />

wird und auf reges Interesse stößt.<br />

Die Kompetenz der Klinik in der optimalen<br />

Versorgung von MS-Patienten – jährlich<br />

werden mehr als 400 MS-Betroffene<br />

kontinuierlich betreut – fand im Dezember<br />

2005 Bestätigung mit der Übergabe des Zertifikates<br />

»Anerkanntes MS-Zentrum« nach<br />

den Richtlinien der DMSG.<br />

2 ASKLEPIOS intern 32/2007<br />

Was ist Multiple Sklerose?<br />

dr. Jürgen faiss: MS beginnt häufig bereits<br />

vor dem 18. Lebensjahr, auch wenn<br />

sie erst Jahre später ausbricht. <strong>Das</strong> Durchschnittsalter<br />

liegt zwischen dem 20. und<br />

40. Lebensjahr, Frauen erkranken häufiger<br />

als Männer. Die Ursache ist bis heute nicht<br />

geklärt. Anzunehmen ist, dass der Erkrankung<br />

ein ganzes Ursachenbündel zugrunde<br />

liegt. <strong>Das</strong> Abwehrsystem des Körpers, das<br />

Immunsystem, spielt dabei eine zentrale<br />

Rolle. Bei der MS ist ein Teilbereich dieses<br />

Abwehrsystems falsch programmiert, d.h.,<br />

es richtet sich gegen gesunde Strukturen<br />

des eigenen Körpers (Autoimmunerkrankung).<br />

<strong>Das</strong> kann zu Krankheitsschüben<br />

führen, deren akute Entzündungsprozesse<br />

teilweise reparabel sind, sodass<br />

sich die Schübe wieder zurückbilden können.<br />

Neben den entzündlichen Vorgängen<br />

kommt es auch zu einem definitiven<br />

Absterben von Nervenzellen, was im weiteren<br />

Verlauf der Erkrankung zu einer<br />

dauerhaften Behinderung bei den Betroffenen<br />

führen kann. Auch erbliche Komponenten<br />

können eine Rolle spielen. Nach<br />

allen bisherigen Daten tritt MS innerhalb<br />

einer Familie häufiger auf, ist aber nicht<br />

ansteckend.<br />

Was raten Sie MS-Patienten?<br />

Nach der Diagnose kann es einige Jahre<br />

dauern, bis der MS-Patient seinen eigenen<br />

Weg im Umgang mit der Krankheit gefunden<br />

hat. Der wohl belastendste Aspekt der<br />

MS ist die Ungewissheit des Krankheitsverlaufs.<br />

Deshalb ist es umso wichtiger, seine<br />

Lebensenergie in die Gegenwart zu leiten<br />

und bewusst von Tag zu Tag zu leben. Es<br />

ist sinnvoll, sich sowohl mit den besten wie<br />

den schlechtesten Möglichkeiten auseinanderzusetzen.<br />

Viele Untersuchungen über<br />

Menschen mit MS haben gezeigt, dass trotz<br />

aller Einschränkungen, die MS für die Betroffenen<br />

bringen kann, die Mehrheit ein<br />

aktives, erfülltes Leben führt.

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