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Die Clemens Müller AG, Dresden

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zwei Typen hergestellt. 61 Obwohl die <strong>Clemens</strong> <strong>Müller</strong> <strong>AG</strong> auch nach dem Erlass des<br />

Herstellungsverbots versuchte diese Fertigung gegenüber der Fachgruppe zu schützen,<br />

wurde nun auch darüber nachgedacht, ganz aus der Nähmaschinenfertigung<br />

auszusteigen. 62 <strong>Die</strong> anhaltende Rentabilitätsschwäche und die wesentlich besseren<br />

Zukunftsaussichten in der Büromaschinenfertigung hatten das einstige Kerngeschäft des<br />

Unternehmens immer mehr an den Rand gedrängt. Allerdings war man keineswegs<br />

sicher, wie sich die Marktchancen der Nähmaschinensparte in Friedenszeiten<br />

entwickeln würden. Außerdem erschien die Nähmaschinenfertigung trotz der relativ<br />

geringen Rentabilität als Kostenträger unverzichtbar. <strong>Die</strong> Auslastung der vorhandenen<br />

Kapazitäten war durch die Steigerung der Schreibmaschinenfertigung nicht zu<br />

erreichen, weswegen eine Aufgabe des Nähmaschinengeschäfts nur durch zusätzliche<br />

Wehrmachtsaufträge hätte kompensiert werden können. <strong>Die</strong>s war trotz der besseren<br />

Renditen aber wohl nicht erwünscht, denn man entschied auch weiterhin Nähmaschinen<br />

zu produzieren. Trotzdem wurde aber festgehalten, dass die Nähmaschinenfertigung,<br />

sollte die Rentabilität nach Kriegsende nicht befriedigend sein, ohne weiteres eingestellt<br />

werden könnte.<br />

Aus Sicht des Unternehmens war es hinsichtlich seiner langfristigen Strategie daher<br />

bedeutsamer, dass die Situation in der Schreibmaschinenfertigung auch nach dem<br />

Beginn des Krieges wesentlich günstiger war als bei den Nähmaschinen. Hier profitierte<br />

man davon, dass die Büromaschinenfabrikation als ganzes in den ersten<br />

Kriegserzeugungsplan aufgenommen worden war und damit als kriegswichtig galt. 63<br />

Allerdings wurde auch in diesem Bereich das Kontingent auf 50% des<br />

Friedensverbrauchs gekürzt und zudem verfügt, dass mit Ausnahme der Wehrmacht,<br />

61<br />

Schreiben der <strong>Clemens</strong> <strong>Müller</strong> <strong>AG</strong> an die Fachgruppe Nähmaschinen vom 8.4.1940, Sächs. HstArch.<br />

<strong>Dresden</strong>, Best. 11662, Nr. 34.<br />

62<br />

Protokoll der Aufsichtsratssitzung vom 26.11.1940, Sächs. HStArch. <strong>Dresden</strong>, Best. 11662, Nr. 46.<br />

63<br />

Vgl dazu auch Schneider (2004), S. 244.<br />

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