30.08.2013 Aufrufe

Die Clemens Müller AG, Dresden

Die Clemens Müller AG, Dresden

Die Clemens Müller AG, Dresden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fazit<br />

<strong>Die</strong> Betrachtung der <strong>Clemens</strong> <strong>Müller</strong> <strong>AG</strong> hat gezeigt, dass das Untenehmen auch in der<br />

Nähmaschinensparte bis Kriegsbeginn keineswegs zu einer Substitution von In- und<br />

Outputs gezwungen wurde. Stattdessen war es weiterhin möglich, mit der traditionellen<br />

Produktpalette Umsatz und Gewinn zu steigern, und sich dabei auf die<br />

gewinnträchtigsten Erzeugnisse zu konzentrieren. Erst nach Kriegsbeginn führten die<br />

verminderten Rohstoffzuteilungen dann tatsächlich zu einer Einschränkung des<br />

Inlandsgeschäfts. Allerdings ermöglichten es die zu hohen Zuweisungen, das staatliche<br />

Herstellungsverbot zu unterlaufen, und erst als für alle Nähmaschinenproduzenten die<br />

gleiche Einschränkung galt, gingen bei der <strong>Clemens</strong> <strong>Müller</strong> <strong>AG</strong> die Inlandsumsätze im<br />

Nähmaschinengeschäft tatsächlich deutlich zurück. Das Unternehmen kompensierte<br />

dies durch eine Ausweitung der Exporte, so dass der gesamte Umsatz in dieser Sparte<br />

im Jahre 1944 sogar höher lag als im letzten vollen Friedensjahr.<br />

<strong>Die</strong> Zukunftshoffnungen der <strong>Clemens</strong> <strong>Müller</strong> <strong>AG</strong> lagen aber nicht bei den<br />

Nähmaschinen sondern in der Büromaschinensparte. Hier musste man den in der<br />

Vorkriegszeit gefassten Entschluss, zukünftig Buchungsmaschinen herzustellen,<br />

aufgeben. Andererseits konnte die Umsätze bis 1943 auf relativ hohem Niveau gehalten<br />

werden. Trotzdem war es für das Unternehmen unumgänglich, die ab 1941 geringen<br />

Zuteilungen für die Schreib- und Büromaschinenfertigung durch Rüstungsaufträge zu<br />

ersetzen. Obgleich nach der erzwungenen Aufgabe des inländischen<br />

Schreibmaschinengeschäfts der Anteil der Rüstungsproduktion am Gesamtumsatz<br />

immer noch unter 50% lag, entsprach die Produktionsstruktur im Jahre 1944 nicht mehr<br />

den lang- und kurzfristigen unternehmerischen Interessen und war das Ergebnis einer<br />

durch die Kontingentierung erzwungenen Anpassung.<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!