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Die Clemens Müller AG, Dresden

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Da aber das Kontingentierungsverfahren im Verlauf des Krieges immer weniger<br />

funktionierte und sogar eine regelrechte Inflation der Bezugsrechte eingesetzt hatte, trat<br />

neben die Sorge von den staatlichen Behörden von der Zuteilung ausgeschlossen zu<br />

werden, immer mehr die Unsicherheit die bestellten Materialien auch tatsächlich<br />

fristgerecht zu erhalten. Dem konnte natürlich durch hohe Lagerbestände vorgebeugt<br />

werden und in den überlieferten Akten finden sich hierfür auch einige Hinweise. So<br />

machte nach einer Aufstellung aus dem Unternehmen der Lagerbestand an Walzeisen<br />

im Januar 1941 das 8,6fache der in diesem Jahr durchschnittlich getätigten<br />

Lagerentnahmen aus. 84 Im Januar 1942 betrug er, trotz eines absoluten Rückgangs,<br />

dann das 9,3fache und ein Jahr später lag er beim 11,6fachen. Im Januar 1944 erreichte<br />

der Lagerbestand dann nicht nur absolut einen neuen Höchststand, sondern betrug, auch<br />

bedingt durch den geringeren Verbrauch das 46fache des durchschnittlichen<br />

Monatsverbrauchs. Doch selbst wenn man nicht den reduzierten Bedarf dieses Jahres,<br />

sondern die 1943 durchschnittlich vorgenommenen Lagerentnahmen als<br />

Vergleichsmaßstab nimmt, reichte der Bestand für 16 Monate. So ist es nicht<br />

erstaunlich, dass die Unternehmensleitung Mitte des Jahres 1943 feststellen konnte,<br />

dass zwar die Eisenversorgung knapp wäre, durch „sorgfältige Dispositionen“ aber<br />

doch eine rechtzeitige Anlieferung erfolgt sei. 85<br />

<strong>Die</strong> Aussichten, die Beschäftigung des Werkes nur durch die Produktion in den zivilen<br />

Sparten sicherzustellen, waren nun aber höchst unsicher und im Jahre 1941 übernahm<br />

die <strong>Clemens</strong> <strong>Müller</strong> <strong>AG</strong> daher noch drei weitere Rüstungsaufträge. Trotz der steigenden<br />

Umsätze ging aber, wie Tabelle 2 zeigt, der Gewinn, der in der Rüstungsproduktion<br />

erwirtschaftet wurde, zurück. <strong>Die</strong>s hatte seine Ursache wohl einerseits in einer<br />

Preisänderung bei den seit 1939 hergestellten MG-Teilen. Daneben waren aber auch die<br />

84 Bewegung der Rohstoffe, Sächs. HStArch. <strong>Dresden</strong>, Best. 11662, Nr. 13.<br />

85 Protokoll der Aufsichtsratssitzung vom 20.4.1943, Sächs. HStArch. <strong>Dresden</strong>, Best. 11662, Nr. 46.<br />

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