Zu viel Bürokratie - Caritas NRW
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gegen Ausbeutung und gewalt<br />
46<br />
Menschenrechts-Auszeichnung für Haushaltshilfen-Projekt der<br />
<strong>Caritas</strong> sorgt für Anerkennung in Polen<br />
Hohe Auszeichnung für den Paderborner Diözesan-<strong>Caritas</strong>direktor Josef lüttig:<br />
Die Beauftragte für Menschenrechte in Polen, Irena lipowicz, hat ihm in Warschau<br />
das Ehrenabzeichen „Für Verdienste um die Menschenrechte“ verliehen. Die Ombudsfrau<br />
des polnischen Parlamentes würdigte lüttigs Einsatz für die Verbesserung<br />
der lebens- und Arbeitsbedingungen polnischer Haushaltshilfen in Deutschland<br />
und den Aufbau eines Modellprojektes für deren fairen und legalen Einsatz.<br />
caritas in <strong>NRW</strong> · 4/11<br />
„Seit <strong>viel</strong>en Jahren ist uns die Situation der oft illegal<br />
arbeitenden polnischen Frauen im Ausland ein Dorn im<br />
Auge“, betonte Frau Lipowicz. Dies sei kein Randproblem<br />
angesichts einer geschätzten Zahl von rund 150 000<br />
Bistumsspiegel<br />
Die Beauftragte für Menschenrechte in Polen, Irena Lipowicz,<br />
(rechts) überreicht Diözesan-<strong>Caritas</strong>direktor Josef Lüttig das<br />
Ehrenabzeichen „Für Verdienste um die Menschenrechte“.<br />
Haushaltshilfen aus Polen, die allein in Deutschland,<br />
Österreich oder Italien im Einsatz seien. Die Frauen<br />
seien oft nicht unfall- und krankenversichert, hätten keinen<br />
Anspruch auf Altersversorgung und seien schutzlos<br />
der Willkür in den Haushalten ausgeliefert. „Das <strong>Caritas</strong>-Projekt<br />
ist ein wichtiger Beitrag, sich der Gewalt gegen<br />
Frauen entgegenzustellen“, erkärte Frau Lipo wicz.<br />
Es sei ein Projekt der Hoffnung und des Mitleids. Es<br />
trage wesentlich dazu bei, das Thema Menschenwürde<br />
in den Mittelpunkt zu stellen.<br />
Auch im polnischen Außenministerium ist man auf das<br />
Projekt aus Paderborn aufmerksam geworden. Der<br />
stellvertretende polnische Außenminister Maciej Szpunar<br />
bezeichnete die Arbeit der <strong>Caritas</strong> als einen wichtigen<br />
Beitrag für die deutsch-polnischen Beziehungen,<br />
insbesondere im Jubiläumsjahr des Nachbarschaftsvertrages<br />
von 1991. „Das Projekt trägt dazu bei, negative<br />
Klischees zu beseitigen.“ <strong>Caritas</strong>direktor Lüttig widmete<br />
die Auszeichnung allen Projektpartnern in Deutschland<br />
und Polen. Die Anerkennung der Menschenrechte<br />
sei ein natürlicher Konsens aller zivilisierten Völker.<br />
„Diesen Konsens gilt es jederzeit zu verteidigen.“ An<br />
dem Festakt nahmen neben dem Apostolischen Nuntius<br />
in Warschau, Erzbischof Celestino Migliore, zahlreiche<br />
Verantwortliche und Mitarbeiter des Projektes<br />
aus Deutschland und Polen teil. Aus dem Erzbistum<br />
Paderborn war eine Delegation aus Paderborn, Brilon,<br />
Soest und Olpe angereist.<br />
Im Sommer 2009 hatte der Diözesan-<strong>Caritas</strong>verband<br />
einen Kooperationsvertrag mit der <strong>Caritas</strong> in Polen<br />
geschlossen. Ziel war es, ein gemeinsames Projekt auf<br />
die Beine zu stellen, das sowohl den Interessen Arbeit<br />
suchender Frauen in Polen entgegenkommt als auch<br />
den Anforderungen von Pflegebedürftigen in Deutsch-<br />
land. b J. Sauer<br />
<strong>Zu</strong>r „Paderborner Delegation“ in Warschau gehörten auch Ver-<br />
antwortliche und Koordinatorinnen des Projektes in den örtlichen<br />
<strong>Caritas</strong>verbänden Paderborn, Brilon, Olpe und Soest. Sie<br />
nutzten den Besuch zu einem Arbeitstreffen mit den polnischen<br />
Projektpartnern, die aus mehreren Diözesen in die Zentrale<br />
von <strong>Caritas</strong> Polen gekommen waren. Ohne diesen persönlichen<br />
Kontakt würde das Haushaltshilfen-Projekt, das „Angebot und<br />
Nachfrage“ zusammenbringen möchte, kaum funktionieren.<br />
Fotos: Sauer