magazine - Das Virtuelle Fahrzeug
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Konfiguration von Echtzeitsystemen<br />
Die Konfiguration von sicherheits-relevanten verteilten Echtzeitsystemen stellt die <strong>Fahrzeug</strong>industrie vor neue<br />
Herausforderungen. Vor allem das Erstellen von robusten Konfigurationen ist manuell kaum noch beherrschbar.<br />
Neue Ansätze sind gefragt.<br />
Neue <strong>Fahrzeug</strong>e brauchen neue<br />
Funktionen...<br />
Seit Jahren nehmen sowohl die Anzahl als auch<br />
die Komplexität von Funktionen im Automobil<br />
zu, um den steigenden Bedarf an Sicherheit<br />
und Komfort erfüllen zu können. Diese Funktionen<br />
werden überwiegend in Software implementiert.<br />
Aufgrund begrenzter Rechenleistung<br />
aktueller Micro-Controller sind somit immer<br />
mehr Steuergeräte nötig. Dies führt zu ver-<br />
teilten Systemen.<br />
Viele Funktionen (wie z.B. aktive Sicherheit)<br />
müssen nicht nur korrekt arbeiten, sondern<br />
zusätzlich innerhalb von genau definierten<br />
Zeiten auf Inputs reagieren. Reagieren sie zu<br />
langsam, kann das zu schwerwiegenden Konsequenzen<br />
führen. Derartige Systeme nennt<br />
man Echtzeitsysteme.<br />
Modulare Software-Komponenten mit definierten<br />
Interfaces und eine Software-Plattform<br />
(wie z.B. AUTOSAR), welche die einfache<br />
28 <strong>magazine</strong> Nr. 11, I-2012<br />
Portierung von Software-Komponenten auf<br />
unterschiedliche Hardware ermöglicht, sind<br />
zwingend notwendige Voraussetzungen für<br />
die Entwicklung derartiger verteilter Echtzeit-<br />
systeme.<br />
...aber in welcher Konfiguration?<br />
Die Konfiguration eines verteilten Echtzeit-<br />
systems wird in folgende Phasen untergliedert:<br />
• Verteilung von Software-Komponenten<br />
auf Steuergeräte<br />
• Konfiguration der Bus-Systeme, welche<br />
die Kommunikation zwischen Steuergeräten<br />
ermöglichen<br />
• Konfiguration der Software-Plattform<br />
(middleware), inkl. Betriebssysteme<br />
Auf dem Weg zum neuen Echtzeitsystem...<br />
… sind folgende Szenarien denkbar:<br />
• Konfiguration eines neuen Echtzeitsystems<br />
„auf der grünen Wiese“: Hierbei<br />
hat man sehr viele Freiheitsgrade. Allerdings<br />
kommt dieses Szenario in Realität<br />
äußerst selten vor.<br />
• Erweiterung eines bestehenden Echtzeitsystems:<br />
Zusätzliche Komponenten werden<br />
in ein bestehendes Echtzeitsystem<br />
integriert. Für das resultierende System<br />
muss eine Konfiguration gefunden werden,<br />
welche allen Anforderungen gerecht<br />
wird und zusätzlich kompatibel zu der<br />
Konfiguration des ursprünglichen Systems<br />
ist.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass<br />
• Systeme im Automobil meist in mehreren<br />
Baureihen verwendet werden. Dies stellt<br />
zusätzliche Anforderungen an die Kompatibilität<br />
von Komponenten und Konfigurationen.<br />
• Safety Anforderungen, die aus der Hazard<br />
and Risk Analysis abgeleitet werden,<br />
können zusätzliche Anforderungen an die<br />
Entwicklung und Konfiguration von verteilten automotiven Echtzeitsystemen gemäß der AUTOSAR design methodology: Innerhalb mehrerer komplexer Entwicklungsschritte werden Software-<br />
Komponenten auf Steuergeräte verteilt, und sowohl Bus-Systeme als auch die middleware aller Steuergeräte konfiguriert. Als Input hierzu dienen Modelle der Software, Hardware und Constraints.<br />
Quelle: AUTOSAR Konsortium