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Messung der Separiertheit akustischer Ströme - CES

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Julian Kurz — <strong>Separiertheit</strong> von <strong>Ströme</strong>n 11<br />

Frequenzdifferenz (Halbtoene)<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

TCB<br />

FB<br />

0 50 100 150 200<br />

Wie<strong>der</strong>holungszeit (msec)<br />

Abbildung 5: “Temporal coherence boundary” (TCB) und “Fission boundary” (FB) beim<br />

Versuch von van Noorden<br />

<strong>Ströme</strong> aufteilt, wenn die Frequenzdifferenz geän<strong>der</strong>t wurde. Statt einer scharfen Grenzfrequenz<br />

ergab sich ein breiter Grenzbereich: War die Differenz größer als eine bestimmte<br />

Grenze, die so genannte “temporale Kohärenzgrenze” (“temporal coherence boundary”,<br />

TCB), wurden die Töne auf jeden Fall zwei verschiedenen <strong>Ströme</strong>n zugeteilt. Unterhalb<br />

einer niedrigeren Grenze, <strong>der</strong> “Aufteilungsgrenze” (“fission boundary”, FB), wurden die<br />

Töne dagegen immer als ein einziger Strom gehört.<br />

Interessant ist nun <strong>der</strong> Bereich zwischen <strong>der</strong> TCB und FB: In diesem Bereich hing es<br />

von <strong>der</strong> Intention des Hörers ab, ob er die beiden Töne dem gleichen Strom zuordnete o<strong>der</strong><br />

zwei separate <strong>Ströme</strong> wahrnahm, die jeweils nur die hohen bzw. tiefen Töne beinhalteten.<br />

Es zeigte sich also, dass nicht nur unbewusste Vorbedingungen sich auf die Separation<br />

auswirken, son<strong>der</strong>n dass diese auch – in bestimmten Grenzen – bewusst von einem Hörer<br />

gesteuert werden kann. Die obere Grenze (TCB) des Übergangsbereiches, in dem willkürlich<br />

auf die Separierung Einfluss genommen werden kann, hing dabei stark von <strong>der</strong> Rate ab, in<br />

<strong>der</strong> die Töne abgespielt wurden. Die untere Grenze (FB) hingehen blieb bei Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Rate nahezu konstant (siehe Abbildung 5).<br />

3.2 Messverfahren<br />

Die Beobachtungen des Versuchs von Leo van Noorden lassen sich auch wie folgt interpretieren:<br />

Lag die Frequenzdifferenz im Übergangsbereich, also zwischen FB und TCP, hing es<br />

von <strong>der</strong> Aufgabenstellung an den Hörer ab, ob er eine Separierung o<strong>der</strong> Fusion <strong>der</strong> beiden<br />

Töne feststellte. Sollte er beurteilen, ob es möglich ist, die Töne als einen Strom zu hören,<br />

so konnte er dies bestätigen. War die Frage aber, ob es möglich ist, die Töne in einzelne<br />

<strong>Ströme</strong> zu trennen, so bejahte er dies ebenfalls. Allgemeiner kann man also sagen, dass auch

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