Messung der Separiertheit akustischer Ströme - CES
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Julian Kurz — <strong>Separiertheit</strong> von <strong>Ströme</strong>n 5<br />
Abbildung 3: Versuch von Bregman und Levitan. Kreise bedeuten stärkere Trennung nach<br />
Grundfrequenz; Sterne stärkere Trennung nach Formantenfrequenz. Die Größe gibt die<br />
Stärke <strong>der</strong> festgestellten Trennung an. Frequenzdifferenzen sind in Oktaven angegeben.<br />
sen Spektrum eine starke Spitze an <strong>der</strong> Frequenz des Sinustons aufweist, (S. 105) führt zu<br />
einer sehr starken Aufteilung in <strong>Ströme</strong>. Weitere analytische Experimente nennt Bregman<br />
aber nicht.<br />
2.1.3 Ort<br />
Durch die Auswertung verschiedener Eigenschaften des wahrgenommenen Schalls, kann <strong>der</strong><br />
Mensch ihm eine Richtung und Entfernung zuweisen, ihn also räumlich lokalisieren. Es wäre<br />
nahe liegend, dass akustische Signale, die von verschiedenen Orten kommen, auf jeden Fall<br />
von verschiedenen Quellen stammen und daher auch von <strong>der</strong> menschlichen Wahrnehmung<br />
verschiedenen <strong>Ströme</strong>n zugeordnet werden. Man könnte sogar annehmen, die örtliche Zuordnung<br />
von Schallereignissen alleine würde vollkommen ausreichen um ihn verschiedenen<br />
<strong>Ströme</strong>n zuzuordnen. Die letzten und die folgenden Abschnitte haben bereits gezeigt, dass<br />
dies nicht so ist und noch viele an<strong>der</strong>en Merkmale eine Rolle spielen. Dass auch die erstgenannte<br />
Annahme nicht stimmt, son<strong>der</strong>n es durchaus Ausnahmen geben kann in denen<br />
Töne verschiedenen örtlichen Ursprungs dem selben akustischen Strom zugeordnet werden,<br />
zeigten einige Experimente, die im Folgenden vorgestellt werden.<br />
Bei einem ersten Experiment von Donald Norman (S. 75) wurden zwei Töne unterschiedlicher<br />
Höhe abwechselnd abgespielt. Der Frequenzabstand war dabei allerdings relativ<br />
klein, so dass die Töne zunächst als Auf und Ab wahrgenommen wurden, also als<br />
einziger Strom. Wurden die beiden Töne dagegen auf beiden Ohren alterniert, so konnten<br />
zwei separate <strong>Ströme</strong> wahrgenommen werden. In diesem Fall kam es also zur Separierung<br />
durch unterschiedliche Richtungen. Weitere Experimente von Normal van Noorden (S. 75),<br />
Cherry und Taylor (S. 79) und an<strong>der</strong>en brachten zunächst ähnliche Ergebnisse.<br />
Fest steht also, dass unterschiedliche räumliche Ursprünge sich zumindestens auf die