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Messung der Separiertheit akustischer Ströme - CES

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Julian Kurz — <strong>Separiertheit</strong> von <strong>Ströme</strong>n 3<br />

Frequenzdifferenz (Hz)<br />

1000<br />

100<br />

10<br />

0.1 1 10<br />

Frequenz (kHz)<br />

Abbildung 2: Miller und Heise: Grenzfrequenz für die Trennung in Abhängigkeit <strong>der</strong> Grundfrequenz<br />

Ein erstes systematisches Experiment, das die Separierung anhand <strong>der</strong> Frequenz untersucht,<br />

wurde 1950 von Miller und Heise durchgeführt (S. 51). Dabei wurden zwei reine<br />

Sinustöne gleicher Lautstärke aber unterschiedlicher Frequenz in einer schnellen Folge<br />

abwechselnd abgespielt. Die Rate, in <strong>der</strong> die Töne erzeugt wurden, war dabei fest so eingestellt,<br />

dass die Zeit zwischen dem Anfang eines Tones bis zum Anfang des nächsten<br />

stets 100ms betrug. Sie stellten dabei fest, dass bei niedrigen Frequenzunterschieden zwischen<br />

den beiden Tönen die Folge als ein Strom wahrgenommen wurde, <strong>der</strong> zwischen zwei<br />

Frequenzen wechselte, ab einer bestimmten Differenz sich die Folge aber in zwei <strong>Ströme</strong><br />

aufteilte, die jeweils nur Töne einer <strong>der</strong> Frequenzen beinhaltete.<br />

Bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holung dieser Experimente mit verschiedenen Basisfrequenzen stellte sich<br />

heraus, dass sich die Trennung in zwei separate <strong>Ströme</strong> ab einem Frequenzunterschied von<br />

ungefähr 15% einstellte. Es gibt also keine feste Frequenzdifferenz, son<strong>der</strong>n das Verhältnis<br />

<strong>der</strong> beiden Frequenzen zueinan<strong>der</strong> muss einen bestimmten Wert überschreiten, damit es<br />

zur Separierung kommt. Bei höheren Frequenzen wird dieser Wert allerdings etwas kleiner.<br />

Diagramm 2 zeigt den benötigten Frequenzabstand bei verschiedenen Basisfrequenzen in<br />

logarithmischem Maßstab.<br />

Im Gegensatz zum Experiment von Miller und Heise betrachtet die Veröffentlichung von<br />

Paolo Bozzi und Giovanni Vicario auch die Auswirkung verschiedener Raten (S. 52). Es<br />

stellte sich dabei heraus, dass auch bei größerer Frequenzunterschieden, die nach Miller und<br />

Heise zur Separierung hätten führen müssen, Töne dem gleichen Strom zugeordnet wurden,<br />

wenn sie zeitlich näher aneinan<strong>der</strong> lagen, als sie zu an<strong>der</strong>en Tönen lagen. Relevant war dabei<br />

nicht nur die zeitliche Nähe <strong>der</strong> Töne zueinan<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n ihre Nähe relativ zu an<strong>der</strong>en<br />

Tönen. Analoges beobachteten sie auch für die Frequenzunterschiede: Ob zwei Töne zum

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