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1-2013 - Public Security

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Informationen über den Rechtsextremismus würden<br />

hauptsächlich regional gewonnen, beim Islamismus<br />

hingegen viel über befreundete Nachrichtendienste,<br />

so Claudia Schmid, die Leiterin des Berliner Verfassungsschutzes<br />

bis Ende 2012. Immer stelle sich<br />

aber die Frage, wann man zugreifen solle: „Zu früh<br />

reicht es nicht für einen Haftbefehl“.<br />

„Ganz egal, welche Lösung am Ende gefunden wird:<br />

Wir sind in der zweiten Stufe eines Vertragsverletzungsverfahrens“,<br />

appellierte Michael Hartmann,<br />

SPD-Innenexperte, eine Einigung bei der von der EU<br />

geforderten Vorratsdatenspeicherung zu erzielen.s<br />

desregierung seit 2007 regelmäßig an verschiedenen<br />

Projekten. Die Hauptstadtregion<br />

soll auch auf den wachsenden Märkten für zivile<br />

Sicherheit etabliert werden. Um die Selbsthilfefähigkeit<br />

der Bevölkerung zu verbessern,<br />

sollten auch neue und einfache Kommunikationswege<br />

wie Handys, Apps und ein effektives<br />

Warn- und Wecksystem genutzt werden, so Palenda.<br />

Große Teile der Bevölkerung hätten eine<br />

Vollkaskomentalität entwickelt. Dabei benutzen<br />

im Jahr auf 900 Quadratkilometern Landesfläche<br />

allein 1,4 Milliarden Menschen den ÖP-<br />

NV. Das Straßennetz beträgt 5.400 Kilometer.<br />

„Es ist eine schier unlösbare Aufgabe, jedes Auto<br />

zu bewachen“, sagte Palenda auch hinsichtlich<br />

der ausufernden KFZ-Brandstiftungen der<br />

vergangenen Jahre.<br />

Bernd Palenda betonte die enge Koordination<br />

der BOS mit Wirtschaft und Betreibern Kritischer<br />

Infrastrukturen. Diese Aufgabe sei als<br />

„Gesamtkunstwerk“ nur durch Zusammenarbeit<br />

erreichbar. Maximale Sicherheit mit minimalen<br />

Einschränkungen zu vereinbaren sei eine Besonderheit<br />

Berlins. Einschränkungen für den<br />

Einzelnen müssten als transparent wahrge-<br />

Verkehrssicherheit habe für das Sicherheitsempfinden<br />

der Bürger eine große Bedeutung, so Bernd Palenda,<br />

Innenbehörde Berlin. Eine wesentliche Aufgabe<br />

sei es auch, „Radfahrer daran zu erinnern, was<br />

normgerechtes Verhalten im Straßenverkehr ist.“<br />

2011 waren nur 2 von 54 Berliner Verkehrstoten<br />

PKW-Insassen.<br />

Olaf Lindner, Kommandeur der GSG 9, stellte ATLAS<br />

vor, das Projekt der europäischen polizeilichen Spezialeinheiten<br />

im Einsatz. Deutschland leitet die Projektgruppen<br />

Maritim, Command and Control sowie<br />

Medizinische Erstversorgung. Der Gesamthaushalt<br />

beträgt bislang nur eine Million Euro.<br />

nommen werden, um ein normales Leben trotz<br />

immer mehr Großveranstaltungen, Demonstrationen<br />

und Staatsbesuchen zu gewährleisten.<br />

Prävention sei ein entscheidender Standortfaktor<br />

und wichtig für die wirtschaftliche Stabilität.<br />

„Berlin ist eine normale Großstadt mit ein paar<br />

Extras“, so Bernd Palendas Resümee.<br />

Mehr Mittel für die Bundespolizei<br />

Die bundespolitische Ebene beleuchtete<br />

Michael Hartmann, innenpolitischer Sprecher<br />

der SPD-Bundestagsfraktion. Deutschland sei<br />

zwar eines der sichersten Länder der Welt, „allerdings<br />

wird uns das dauerhaft nichts nutzen,<br />

wenn die Welt außenherum immer unsicherer<br />

wird.“ Hartmann hob auch die soziale Dimension<br />

von Sicherheit hervor. Wenn zudem angesichts<br />

allgemeiner Krisenerfahrungen die Zweifel<br />

an der Steuerungsfähigkeit von Politik wüchsen,<br />

nehme auch die Rechtstreue rapide ab.<br />

Die grundsätzlich bewährte Sicherheitsarchitektur<br />

bedürfe andererseits der Bereitschaft<br />

zur Veränderung. Dies falle einigen Behörden<br />

wie der Bundespolizei leichter, weil sie immer<br />

„Zu glauben, dass bei Katastrophenfällen auch in<br />

unserem Land die Trinkwasserversorgung gesichert<br />

sei, ist Wunschdenken“, mahnte Oberst a.D. Manfred<br />

Heydeck, WEW Westerwälder Eisenwerk GmbH.<br />

Das Verständnis hinsichtlich präventiver Sicherheitspolitik<br />

müsse angesichts der globalen Konkurrenzsituation<br />

weiterentwickelt werden, so Bernd Liske,<br />

Liske Informationsmanagementsysteme in Magdeburg.<br />

Dies gelte gerade vor dem Hintergrund geringer<br />

werdender finanzieller Mittel. Nutzer seien<br />

zunehmend überfordert, Informationen auf elektronischen<br />

Medien zu verwalten.<br />

schon Veränderungsprozessen unterlegen seien,<br />

so der Innenexperte. Dort seien schon drei<br />

Großreformen vollzogen worden. Sie müsse<br />

technisch und personell besser ausgestattet<br />

werden, so Hartmann. Ganz anders sehe es bei<br />

allen drei Nachrichtendiensten aus, „nicht nur<br />

im Lichte aktueller Fehlentwicklungen“. Hier<br />

sollten Doppelstrukturen abgebaut und föderale<br />

Strukturen überdacht werden.<br />

Michael Hartmann trat - abweichend von<br />

der Parteilinie - dafür ein, das verfassungsrechtlich<br />

umstrittene Trennungsgebot von Polizei<br />

und Diensten zwar ernst, aber nicht zu ernst<br />

zu nehmen. Außerdem forderte er eine Meldepflicht<br />

für Unternehmen, die Cyber-Opfer geworden<br />

sind. Die Kapazität des neuen Cyber-Abwehrzentrums<br />

sei nicht ausreichend. Auch angesichts<br />

des Fachkräftemangels im IT-Bereich<br />

sei dies kostenfrei und mit den Gehaltsstrukturen<br />

des Öffentlichen Dienstes freilich nicht zu<br />

haben.<br />

THW unter Druck<br />

Nachwuchssorgen plagen auch THW-Präsident<br />

Albrecht Broemme. Allein als Folge des<br />

PUBLIC SECURITY 2-2012/1-<strong>2013</strong> 31

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