3. Durchlässigkeit zwischen beruflicher Aus- und Weiter- bildung ...

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Abbildung 14: Sechs Stufen zur Anrechnung von Kompetenzen Quelle: Minks, HIS, 2005 In den Fällen, in denen bereits heute an Hochschulen Kompetenzen aus einer berufliche Erst- oder Weiterbildung für das Studium anerkannt werden, kommen die verschiedenen Wege, teils auch in Kombinationen, zur Geltung. An vielen Hochschulen ist z. B. bei technischen Studiengängen die Anrechnung von Erstausbildungen auf gefor- 75
derte Vorpraktika üblich, die teilweise oder ganz erlassen werden (Weg 2). So erlässt die Fachhochschule Oldenburg im Bachelor-Studien-gang Nautik bei einer einschlägigen Ausbildung (Schiffsmechaniker) die beiden Praxissemester, so dass die Studiendauer nur sechs Semester beträgt. 52 Eine direkte Anrechnung (Weg 1) in Kombination mit einer „nachlaufenden Akademisierung“ (Weg 5) gibt es z. B. an der Fachhochschule Osnabrück für verschiedene Pflege- und Gesundheitsstudiengänge (Pflegemanagement, Physio- und Ergotherapie). Bewerber können hier in das 3. bzw. 4. Fachsemester eingestuft werden, wenn sie ihre Erstausbildung an akkreditierten Berufsfachschulen absolviert haben und zusätzlich ein ausbildungsbegleitendes Angebot der Fachhochschule erfolgreich abgeschlossen haben. Dabei werden die Berufsfachschulen einem regelmäßigen Qualitätsaudit unterzogen. Alternativ können Bewerber mit einer abgeschlossenen Ausbildung an einer Einstufungsprüfung teilnehmen (Weg 4). 53 Im Rahmen des BLK/ESP-Projekts „Wechselseitige Anerkennung vorgängig erworbenen Wissens in der Pflege (WAWiP)“ werden in einer Pilotstudie an der Fachhochschule Fulda z. B. im Studiengang Pflegemanagement auch Kenntnisse aus einer beruflichen Fort- oder Weiterbildung angerechnet, darüber hinaus Kompetenzen, die „durch Berufserfahrung oder in außerberuflichem Engagement erworben wurden“. 54 In einer Kombination von Portfolio und Assessment-Verfahren (Wege 3 und 4) werden dabei die anzurechnenden Kompetenzen ermittelt. 55 Die Erstausbildung wird nicht angerechnet, sie ist Voraussetzung für die Zulassung zum Studium. Die Universität Oldenburg, mit dem „Qualifikationsverbund Nord-West“ eines der elf ANKOM Entwicklungsprojekte, erprobt derzeit bei ihren berufsbegleitenden Studiengängen (z. B. Business Administration) ein Verfahren zur Anrechnung informell erworbener Kompetenzen, das nach einer Evaluationsphase auch anderen Hochschulen zur Verfügung stehen soll. Als Zwischenergebnis des Projektes zeichnet sich ab „dass es künftig zwei Formen der Anrechnung geben wird. Die pauschale Anrechnung, bei der berufliche Ausbildungsgänge mit einer festgelegten Anzahl von Kreditpunkten anerkannt werden, und eine individuelle Anrechnung, bei der auch informell erworbene Kompetenzen angerechnet werden können.“ 56 52 Vgl. URL: www.fh-oow.de/fbs/index.php?id=63 [Zugriff: 31.10.2007] 53 Vgl. URL: www.wiso.fh-osnabrueck.de/9756.html [Zugriff: 31.10.2007] 54 Vgl. die Homepage, URL: http://www.fh-fulda.de/index.php?id=3195&F=hall [Zugriff: 31.10.2007] 55 Anke Piotrowski, Markus Heckenhahn & Anke Gerlach: Anrechnung pflegeberuflich erworbener Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge - Modellversuch WAWiP. URL: http://www.bwpat.de/ausgabe11/piotrowski_etal_bwpat11.pdf [Zugriff: 31.10.2007] 56 Vgl. „Das System muss durchlässiger werden“. Uni Info 2/2007, URL: http://www.uni-oldenburg.de/presse/uni-info/ 2007/2/studiumundlehre.html [Zugriff: 31.10.2007] 76
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