30.09.2013 Aufrufe

3. Durchlässigkeit zwischen beruflicher Aus- und Weiter- bildung ...

3. Durchlässigkeit zwischen beruflicher Aus- und Weiter- bildung ...

3. Durchlässigkeit zwischen beruflicher Aus- und Weiter- bildung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Durchlässigkeit</strong> von <strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong> zu einem Studium<br />

Die Untersuchung der beiden Studiengänge „Medientechnik“ <strong>und</strong> „Veranstaltungstechnik“<br />

hat ergeben, dass gerade auf die ersten Semester mit ihrem naturwissenschaftlich-mathematischen<br />

Schwerpunkt keine Kompetenzen aus einer Erstaus<strong>bildung</strong><br />

oder <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong> angerechnet werden können. Statt einer Verkürzung des Studiums<br />

könnte die Option daher auch „ein anderes Studium“ lauten – mit zusätzlichen Schwerpunkten<br />

im Hauptstudium bzw. während der anrechenbaren Praxisphasen.<br />

Für die Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen wurden verschiedene Modelle<br />

diskutiert: im Studiengang Veranstaltungstechnik an der TFH Berlin wäre am ehesten<br />

eine persönliche Einzelfallentscheidung umsetzbar, da es sich um einen b<strong>und</strong>esweit<br />

einzigartigen Studiengang mit hoher Nachfrage (NC-Fach) handelt. Die HAW Hamburg<br />

mit ihrem Studiengang Medientechnik kann sich eine Kooperation mit dem NDR als<br />

<strong>Aus</strong>bilder vorstellen - derzeit macht ein Professor ein Praktikum beim NDR. Dieses<br />

Modellprojekt könnte bei einer Verkürzung des Studiums sowohl für die <strong>Aus</strong><strong>bildung</strong><br />

zum Mediengestalter beim NDR als auch für das Studium an der HAW ein Wettbewerbsvorteil<br />

sein.<br />

Für Mediengestalter, die häufiger im <strong>Aus</strong>land arbeiten, wäre auch eine <strong>Durchlässigkeit</strong><br />

auf europäischer Ebene interessant. In diesem Zusammenhang wurde auf das LEO-<br />

NARDO-Pilotprojekt ACQT - Audiovisual Competences and Qualifications Transparency<br />

(Audiovisuelle Kompetenz <strong>und</strong> Qualifikationstransparenz) verwiesen, das im Oktober<br />

2006 gestartet wurde (Laufzeit bis Mai 2008). Ziel ist, eine länderübergreifende<br />

Qualifikationsliste für AV-/Multimediaberufe zu erarbeiten, die in einem zweiten Schritt<br />

in ein gemeinsames Curriculum als Basis für eine europaweite Beschäftigung der Arbeitnehmer<br />

münden soll.<br />

Allerdings ist sowohl in der Veranstaltungstechnik als auch bei den AV-Medien die<br />

Zielgruppe für ein Studium nach der Erstaus<strong>bildung</strong> bzw. <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong> überschaubar:<br />

nach einer Statistik des NDR arbeiten 85 Prozent der Mediengestalter nach ihrer <strong>Aus</strong><strong>bildung</strong><br />

in der Produktion. Von daher bieten zukünftig individuelle Konzepte bzw. Kooperationen<br />

die größte Chance zur Anrechnung von Kompetenzen im AV-Medien- <strong>und</strong><br />

Eventbereich. Vorstellbar wäre auch das Modell der Finanzwirtschaft, wo private <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong>sakademien<br />

der Versicherungen <strong>und</strong> Banken auf Bachelor- <strong>und</strong> Masterabschlüsse<br />

umrüsten. Als weiteres Beispiel wurde ein Kooperationsprojekt unter<br />

Leitung des NDR genannt: hier bieten 15 Firmen im Verb<strong>und</strong> eine aus<strong>bildung</strong>sbegleitende<br />

<strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong> zum Technischen Betriebswirt für Informationselektroniker an<br />

(ab September 2007 Bachelor). Mit Abschluss der <strong>Aus</strong><strong>bildung</strong> wird ein halbes Studium<br />

angerechnet, das danach bei Bedarf fortgeführt werden kann.<br />

Ähnliche Modelle wären auch für die Veranstaltungstechnik denkbar. Neben einem<br />

fachbezogenen Studium ist die Kombination von technischen <strong>und</strong> betriebswirtschaftlichen<br />

Kenntnissen eine weitere Option – speziell im Segment Halle, wo kaum Bedarf<br />

an Ingenieuren besteht. Eine Alternative könnte die neue Fort<strong>bildung</strong> zum „Veranstaltungs-Fachwirt“<br />

sein, die 2008 verabschiedet werden soll. Die <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong> ist auf<br />

kaufmännischer Ebene das Pendant zum Meister <strong>und</strong> Vorstufe zum Abschluss Betriebswirt.<br />

99

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!