3. Durchlässigkeit zwischen beruflicher Aus- und Weiter- bildung ...
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einmal Verfahren, die Bewerbern ohne Hochschulzugangsberechtigung aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
beruflichen Erfahrungen <strong>und</strong> Kompetenzen einen Zugang in die Hochschulen ermöglichen.<br />
Zum anderen soll unter Einbeziehung von Methoden zur Kompetenzmessung<br />
<strong>und</strong> -bilanzierung ein standardisiertes <strong>und</strong> transparentes Verfahren zur Anrechnung<br />
<strong>beruflicher</strong> Kompetenzen auf ein Hochschulstudium entwickelt werden.<br />
Aufbauend auf dem BLKModellversuchsprogramms „Entwicklung eines Leistungspunktsystems<br />
an Hochschulen“ sollen die Qualifikationen, die in der Berufsaus<strong>bildung</strong><br />
oder -erfahrung erworben wurden, definiert <strong>und</strong> beschrieben werden <strong>und</strong> auf diese<br />
Weise den Vergleich <strong>und</strong> die Anrechnung der Leistungen auf das Studium erleichtern<br />
bzw. ermöglichen.<br />
Neben der Erhebung der fachlichen Kompetenzen ist ein wesentlicher Schwerpunkt<br />
des Projektes die Entwicklung eines Instrumentes zur Erfassung <strong>und</strong> Bewertung vor<br />
allem informeller Kompetenzen. Dafür wurden bisher verschiedene nationale <strong>und</strong> internationale<br />
Verfahren analysiert, die sich mit der Dokumentation von Kompetenzen befassen<br />
<strong>und</strong> ggf. eine Gr<strong>und</strong>lage bilden könnten (z.B. ProfilPass, EUROPASS, Kompetenzatlas<br />
/ KODE-X).<br />
Generell lassen sich vier verschiedene Ansätze bei der Kompetenzanrechnung unterscheiden:<br />
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- Selbst- sowie Fremdbewertung (z. B. Assessment Center)<br />
- Portfolio-Ansätze (Sammlung aller Qualifikationen)<br />
- Prüfungen <strong>und</strong> Tests<br />
- Narrative Ansätze (biografischer Rückblick) 45<br />
In einer Nutzwertanalyse wurden neun nationale <strong>und</strong> internationale Verfahren zur Messung<br />
<strong>und</strong> Anrechnung von Kompetenzen anhand von sechs Kriterien untersucht 46 :<br />
- Validierung von Kompetenzen<br />
- Eignung für größere Menge an Bewerbern<br />
- Transparenz<br />
- Justiziabilität<br />
- Kosten<br />
- Standardisierbarkeit<br />
Die Ergebnisse wurden im Februar 2007 in einem Workshop vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert.<br />
Danach lässt sich festhalten, dass „kein universelles Verfahren existiert, das für alle<br />
45 Vgl. dazu Koch, Manuela <strong>und</strong> Georg Westermann: Der Entscheidungsprozess zur <strong>Aus</strong>wahl eines Verfahrens zur<br />
Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen. In: Von Kompetenz zu Credits. Wiesbaden 2006, S. 81<br />
46 Manuela Koch: Durchführung einer Nutzwertanalyse zur Identifizierung eines geeigneten Verfahrens zur individuellen<br />
Anrechnung <strong>beruflicher</strong> Kompetenzen auf ein Hochschulstudium. Wernigerode 2007. Bei den untersuchten Verfahren<br />
handelt es sich um das Schweizer Qualifikationshandbuch „CH-Q“, das Valida-System, die Einstufungsprüfung<br />
der FH Osnabrück, den Lernpass IZK der FH Bochum, VAP/VAE in Frankreich, APEL in Großbritannien,<br />
Real kompetanse (Norwegen), VLEP College-Level-Examination Programm sowie Prior Learning Assessment der<br />
James Madison University, USA