3. Durchlässigkeit zwischen beruflicher Aus- und Weiter- bildung ...
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Zwecke der Anrechnung gleich gut geeignet ist“. 47 Für eine individuelle Anrechnung<br />
kommt am ehesten eine Portfolio-Methode infrage, die allerdings mit einem hohen<br />
Zeitaufwand verb<strong>und</strong>en ist.<br />
<strong>3.</strong>1.3 Die kooperative Studie „Verknüpfung von Berufsaus<strong>bildung</strong> <strong>und</strong> Studium“<br />
Bereits 2005 wurde die kooperative Studie des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft,<br />
Verkehr <strong>und</strong> Landesentwicklung mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), der<br />
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) <strong>und</strong> des Instituts der deutschen<br />
Wirtschaft Köln (IW) abgeschlossen. 48 Untersucht wurden die Voraussetzungen<br />
für eine bessere Verzahnung von Berufsaus<strong>bildung</strong> <strong>und</strong> Studium in Hessen. Die Studie<br />
konzentrierte sich auf fünf <strong>Aus</strong><strong>bildung</strong>sberufe (Bankkaufmann, Industriekaufmann,<br />
Chemielaborant, Industriemechaniker <strong>und</strong> Mechatroniker) sowie darauf aufbauende<br />
Fort<strong>bildung</strong>sgänge <strong>und</strong> thematisch entsprechende Studiengänge. Auf der Basis einer<br />
b<strong>und</strong>esweiten schriftlichen Unternehmensumfrage sowie Interviews mit zwölf hessischen<br />
Hochschulen <strong>und</strong> zwölf hessischen Unternehmen wurde in einem Teilbereich<br />
die Anrechnung <strong>beruflicher</strong> Kompetenzen auf ein Studium untersucht. Dabei wurden<br />
<strong>Aus</strong>- bzw. <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong>sinhalte mit Studieninhalten ausgewählter Bachelor-Studiengänge<br />
an Fachhochschulen <strong>und</strong> Universitäten verglichen.<br />
Allerdings halten die Autoren fest, dass eine Gegenüberstellung von Themenfeldern<br />
nicht ausreicht, sondern die detaillierten Inhalte miteinander verglichen werden müssen.<br />
Bei hoher Übereinstimmung führt dies im Ergebnis zu „Anrechnungspotenzialen“.<br />
Damit ist aber noch nichts über eine tatsächliche Gleichwertigkeit gesagt: notwendig<br />
für eine Äquivalenzfeststellung sind darüber hinaus „ein Vergleich des Lernniveaus<br />
bzw. der Qualität der Lernergebnisse“. Dies konnte im Rahmen der Studie nicht geleistet<br />
werden.<br />
Im technischen Bereich wurden die <strong>Aus</strong><strong>bildung</strong>sberufe Industriemechaniker <strong>und</strong> Mechatroniker<br />
sowie die entsprechenden Meister- <strong>und</strong> Technikerfort<strong>bildung</strong>en verschiedenen<br />
Ingenieurstudiengängen gegenübergestellt. Anrechnungsmöglichkeiten werden<br />
dabei eher in den praxisorientierten Fächern gesehen <strong>und</strong> nicht bei den theoretischen<br />
<strong>Aus</strong><strong>bildung</strong>sinhalten. Maximal 15 Prozent der im Studium zu erlangenden ECTS-<br />
Punkte wurden als Anrechnungspotenzial identifiziert, wobei im nächsten Schritt noch<br />
der Niveauabgleich erfolgen müsste.<br />
Das Fazit der Studie lautet, dass eine mögliche <strong>Durchlässigkeit</strong> am ehesten bei sehr<br />
praxisorientierten Studiengängen an den Fachhochschulen gegeben zu sein scheint<br />
<strong>und</strong> hier wiederum eher bei kaufmännischen / betriebswirtschaftlichen <strong>Aus</strong><strong>bildung</strong>en<br />
<strong>und</strong> Studiengängen als im technischen Bereich. Maximal ein Semester kann nach Einschätzung<br />
der Autoren eingespart werden - von daher stelle sich die Frage, ob sich<br />
eine Anrechnung (derzeit) überhaupt lohnt.<br />
47 BLK Workshop am 1<strong>3.</strong>2.2007 an der HS Harz - thematischer Überblick sowie Zusammenfassung der Diskussion<br />
<strong>und</strong> Arbeitsergebnisse. URL: www4.hs-harz.de/fileadmin/hs-harz_cms/uploads/group_uploads/<br />
blk_anrechnung/Ergebnisse_WS130207.pdf [Zugriff: 31.10.2007]<br />
48 Institut der Deutschen Wirtschaft Köln: Verknüpfung von Berufs<strong>bildung</strong> <strong>und</strong> Studium – <strong>Aus</strong><strong>bildung</strong>smodelle <strong>und</strong><br />
Personalentwicklungskonzepte hessischer Unternehmen. Köln 2005<br />
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