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3. Durchlässigkeit zwischen beruflicher Aus- und Weiter- bildung ...

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Branche mit den Systemen „SFIA“ („Skills Framework for the Information Age“) <strong>und</strong><br />

„ICT Skills Metaframework“.<br />

Das EQR soll nun diese nationalen <strong>und</strong> sektoralen Ansätze vergleichbar machen. So<br />

nennt das EQF (European Qualification Framework) auf insgesamt acht Qualifikationsniveaus<br />

(„levels“) Referenzstatements 51 („level descriptors“) für Fachkenntnisse, Fertigkeiten<br />

<strong>und</strong> Kompetenzen („Knowledge, skills and wider competencies“). Diese Statements<br />

beschreiben Lernergebnisse („learning outcomes“), die ein Arbeitnehmer vorweisen<br />

muss, um ein bestimmtes Niveau zu erreichen.<br />

Es könnte in Zukunft beispielsweise so sein, dass der Abschluss eines Mediengestalters<br />

Bild <strong>und</strong> Ton für bestimmte Kompetenzen auf dem Level 4 eingestuft wird, ein<br />

ähnlicher Abschluss in Portugal hingegen auf Level <strong>3.</strong> Die Abschlüsse wären somit<br />

vergleichbar.<br />

Im Frühjahr <strong>und</strong> Sommer 2006 wurden die ersten Entwürfe des EQF gr<strong>und</strong>legend<br />

überarbeitet <strong>und</strong> öffentlich diskutiert; bis Ende 2007 soll er auf EU-Ebene abgestimmt<br />

werden. Dann besteht für einzelne Organisationen die Möglichkeit bilaterale Vereinbarungen<br />

zu treffen, um gegenseitig die Einordnung ihrer Abschlüsse auf der Basis<br />

des EQF anzuerkennen. Sie bilden hierfür so genannte „Zonen beiderseitigen Vertrauens“<br />

(„zones of mutual trust“). Eine verbindliche Anerkennung der Nationalen<br />

Qualifikations-Rahmenwerke durch die europäischen Regierungen wird allerdings noch<br />

einige Jahre dauern.<br />

Ende Januar 2007 haben B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder eine gemeinsame Arbeitsgruppe zur Erarbeitung<br />

eines Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) eingerichtet.<br />

Über den Vergleich von nationalen Bildungssystemen hinaus wäre vor allem für die<br />

AV-Branche eine Einstufung von einzelnen Absolventen, Stellenbewerbern <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

anhand der Levels des EQR interessant. Hier könnten sowohl die Mitarbeiter<br />

selbst als auch ihre Vorgesetzten das Wissen, ihre Fertigkeiten <strong>und</strong> ihre Kompetenzen<br />

einordnen – auch solche, die keinen geregelten Abschluss haben. Hierfür wäre die<br />

Entwicklung eines entsprechenden Erhebungsinstruments notwendig. Zusätzlich müssten<br />

das Fachwissen <strong>und</strong> die Fachkompetenzen für bestimmte Jobprofile <strong>und</strong> Berufsfelder<br />

abgeprüft werden.<br />

ECVET – European Credit System for Vocational Education and Training<br />

Die Diskussion um Kreditpunkte für die geregelte <strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong> (ECVET) ist<br />

noch nicht so weit gediehen wie die beim EQR. Dabei bestehen in Europa bereits seit<br />

über 15 Jahren Erfahrungen mit einem vergleichbaren System für Hochschulen – dem<br />

ECTS (European Credit Transfer System). Ähnlich wie bei den Hochschulabschlüssen<br />

51<br />

Beispiel Statement für Kommunikation <strong>und</strong> Sozialkompetenz, Level 3: „Produce (and respond to) detailed written<br />

and oral communication”.<br />

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