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3. Durchlässigkeit zwischen beruflicher Aus- und Weiter- bildung ...

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Situation bei den öffentlich-rechtlichen Sendern dar: Hier wird eher auf Zusatzqualifikationen<br />

geachtet; eine Einschätzung des Bewerbers ist ansonsten nur über den<br />

<strong>Aus</strong><strong>bildung</strong>sbetrieb möglich.<br />

Die AV-Medienbranche gliedert sich in drei Sparten: Sender (sowohl öffentlich-rechtlich<br />

als auch privat), Produzenten <strong>und</strong> Dienstleister / Freelancer. Damit unterscheidet sich<br />

der AV-Markt strukturell von der Veranstaltungstechnik: Auftraggeber für die Sparten<br />

Produktion <strong>und</strong> Dienstleister / Freelancer sind fast ausschließlich private <strong>und</strong> öffentlichrechtliche<br />

Sender. Nach Einschätzung des VFFV sind r<strong>und</strong> 70 Prozent der Mitarbeiter<br />

freiberuflich tätig, da auch bei den privaten <strong>und</strong> öffentlich-rechtlichen Sendern viele<br />

Freelancer beschäftigt werden. Die AV-Medien sind eine vergleichsweise junge Branche,<br />

deren Anforderungen sich ständig weiterentwickeln. Intensive <strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong><br />

kann von den kleineren Firmen oft nicht bezahlt werden <strong>und</strong> neue Mitarbeiter,<br />

die bereits entsprechende Qualifikationen besitzen, sind zu teuer.<br />

Dabei gibt es in einigen B<strong>und</strong>esländern neben individuellen Fördermöglichkeiten (Meister-Bafög)<br />

auch Programme für kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen, mit denen <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong>smaßnahmen<br />

unterstützt werden. Beispiele sind der Bildungsscheck in Nordrhein-Westfalen<br />

oder das KMU-Programm „Individuelle <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong> in Niedersachsen<br />

(IWiN)“. Vielen Firmen sind diese Fördermöglichkeiten aber nicht bekannt.<br />

Allerdings sind diese Faktoren nicht ausschlaggebend: auch die Veranstaltungstechnik,<br />

ist ähnlich kleinteilig strukturiert, Technik <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen ebenfalls einem stetigen<br />

Wandel unterzogen. Dass mit der Fachkraft <strong>und</strong> dem Meister das Berufsbild heute<br />

eindeutig geregelt ist, ist wesentlich auf die starke Verbandsstruktur <strong>und</strong> entsprechende<br />

Forderungen an den Gesetzgeber zurückzuführen. Ein Prozess mit Kontinuität<br />

– derzeit wird eine Novelle der Meister-<strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong> diskutiert.<br />

Die AV-Medienbranche ist nicht in demselben Maß organisiert wie die Veranstaltungstechnik.<br />

Zudem stehen für die Verbandsmitglieder Fragen der Mitarbeiterschulung nicht<br />

im Mittelpunkt. Dies hat sich beim Versuch gezeigt, für die Mediengestalter-<strong>Aus</strong><strong>bildung</strong><br />

Verbünde zu schaffen, um alle notwendigen <strong>Aus</strong><strong>bildung</strong>sbereiche abdecken zu können.<br />

Konkurrenzangst bzw. die Besorgnis, Betriebsgeheimnisse offen zu legen, führten<br />

dazu, dass sich nur wenige Firmen dafür engagiert haben. Diese Problematik ist auch<br />

in der Veranstaltungstechnik bekannt, konnte aber – mit dem guten Willen aller Beteiligten<br />

– bewältigt werden.<br />

Die abschließende Diskussion machte deutlich, dass für eine geregelte <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong><br />

am ehesten die Bereiche Kamera <strong>und</strong> Schnitt infrage kommen, da hier bei den Berufsbildern<br />

die größten Übereinstimmungen von freier Branche <strong>und</strong> Sendern bestehen.<br />

<strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong>sangebote für diese Bereiche - wie sie beispielsweise die Medienakademie<br />

(ehem. SRT) anbietet - stehen zwar auch für Mitarbeiter privater Sender offen,<br />

nicht aber für Freiberufler. Auch die Kamera-<strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong> an der FAM (als Kammerregelung)<br />

ist aufgr<strong>und</strong> der langen Präsenzzeit für Berufstätige nur im Einzelfall zu realisieren.<br />

Insofern wären zusätzliche Angebote wünschenswert. Für den freien AV-Markt<br />

wäre dabei der Aspekt der Internationalisierung wichtig, da in<strong>zwischen</strong> alle großen AV-<br />

Firmen in Deutschland international tätig sind. Generell ist ein verstärktes Marketing für<br />

<strong>Aus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weiter</strong><strong>bildung</strong> sowie eine bessere Informationspolitik über Förderangebote<br />

notwendig.<br />

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