02.10.2013 Aufrufe

InfoRetica - RhB

InfoRetica - RhB

InfoRetica - RhB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nr. 2 / Juni 2012<br />

<strong>InfoRetica</strong><br />

Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn<br />

Periodico della Ferrovia retica<br />

Periodica da la Viafier retica<br />

Damals, vor über 100 Jahren.<br />

Gramper der<br />

Rhätischen Bahn<br />

am Lej Nair


2<br />

In dieser Ausgabe<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Editorial/Editoriale<br />

Die Stimme der Direktion<br />

La Voce della direzione<br />

Adieu Thomas Baumgartner<br />

1000 Stunden angeregte Diskussionen<br />

<strong>RhB</strong> schliesst anspruchsvolles Jahr positiv ab<br />

Webwandern<br />

Gemeinsam für ein Top-Produkt<br />

Marktbearbeitung<br />

100 Jahre Chur – Disentis: Auftakt mit Jubilok<br />

Interview mit Thomas Heim<br />

Impressionen zur 100-Jahr-Feier<br />

Verkauf 2015<br />

100 Jahre Billettfahrkartenpresse<br />

Bahnprojekte in der Surselva<br />

Relaunch Intranet<br />

Bahnmuseum Albula hat seine Fahrt aufgenommen<br />

Geschäftsbereich Produktion<br />

Bahnhof Davos Dorf<br />

Bahnhof Davos Platz<br />

<strong>RhB</strong>-Gleisbau und Zwergenland<br />

Interview mit Thomas Poltera<br />

Umbau des Portalkrans in Thusis<br />

In einem Schub die Albularampe hinauf<br />

Führerstandsfahrt<br />

Mit 65 Jahren …<br />

Medienbahn<br />

Damals, vor 30 Jahren<br />

Damals 1912<br />

Neues in Kürze<br />

PeKo<br />

Pensionskasse<br />

Café Bernina<br />

Stage in Disentis<br />

Pensioniertenfeier 2012<br />

Bahnhofbesichtigung Chur<br />

Personalchronik<br />

Spontan<br />

Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn<br />

7002 Chur<br />

Redaktion: Peider Härtli (hä), p.haertli@rhb.ch<br />

Sandra Beeli (sb), s.beeli@rhb.ch<br />

Seraina Hartmann (sh), s.hartmann@rhb.ch<br />

Frontbild: «Damals, vor über 100 Jahren»<br />

Bildsammlung Felix Huonder, Disentis<br />

Nächster Redaktionsschluss: 17. August 2012<br />

Auflage: 3200 Exemplare, 4-farbig<br />

Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–<br />

© by <strong>RhB</strong>: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

23<br />

24<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

32<br />

34<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

47<br />

48<br />

50<br />

52<br />

53<br />

54<br />

56<br />

58


Editorial/Editoriale<br />

Von Sandra Beeli<br />

Liebe Mitarbeitende<br />

Was dem Bündner sein Bär, ist dem Solothurner sein<br />

Panther. In der letzten Zeit gab es viel Wirbel um die<br />

beiden Exoten. Vor allem musste unser M13 zünftig einstecken,<br />

kam es doch am 30. April 2012 zu einer Kollision<br />

mit einem <strong>RhB</strong>-Zug im Engadin. Ich denke mal, ein<br />

Schock für beide Beteiligten, den Lokführer und den Bär<br />

– und ein riesiges mediales Thema!<br />

So oder so, müssen unsere Lokführer sich mit einigen<br />

aussergewöhnlichen Situationen auseinandersetzen.<br />

Nebst dem Bär sind auch immer wieder Wild oder Vieh<br />

und zuweilen sogar unvorsichtige <strong>RhB</strong>-Fans auf den<br />

Gleisen, die ihnen den Job ziemlich erschweren. So hat<br />

jede und jeder bei der <strong>RhB</strong> sein Rucksäcklein zu tragen.<br />

Zusätzlich gab es wieder etwas zu feiern, nämlich 100<br />

Jahre Chur – Disentis/Mustér und an dieser Stelle danken<br />

wir allen Mitarbeitenden für den tollen Einsatz über<br />

das ganze Jahr und für die zusätzliche Organisation und<br />

Durchführung solcher Grossanlässe!<br />

Zurück zum Bär … Nachdem es in den Medien hiess, dass<br />

der Bär soweit wohl auf sei, fehlte jede Spur von ihm,<br />

wie auch vom Panther in Solothurn, der offensichtlich<br />

gar nicht existiert. Doch kürzlich vernahm ich dann im<br />

Radio, dass er nun nach Italien übergelaufen ist. Entweder<br />

ist er uns nicht mehr gut gesinnt oder er macht es<br />

wie viele von uns und geht im Sommer in den Süden.<br />

Hoffen wir, dass es dem Bär gut geht und auf möglichst<br />

keine weiteren Zusammenstösse mit unserem <strong>RhB</strong>-<br />

Steinbock.<br />

Cari collaboratori<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

L’orso sta al grigionese come la pantera all‘abitante di<br />

Soletta. Ultimamente entrambi gli animali esotici sono<br />

stati nel vortice degli eventi. Per di più ci si è messo in<br />

mezzo come si deve il nostro orso M13, visto che purtroppo<br />

il 30 aprile 2012 nell’Engadina ha provocato una<br />

collissione con un convoglio della Ferrovia retica. Penso<br />

sia stato uno shock per entrambi i soggetti coinvolti, il<br />

macchinista e l‘orso; di fatti si è trattato di un grande<br />

evento mediatico!<br />

In un modo o nell’altro, i nostri macchinisti dovranno<br />

far fronte ad alcune situazioni eccezionali. Oltre all’orso<br />

sui binari si vedono sempre più spesso animali selvaggi<br />

o capi di bestiame e di tanto in tanto anche qualche<br />

sprovveduto fan della Ferrovia retica, tanto per complicare<br />

un po‘ il loro lavoro. Quindi ognuno ha la propria<br />

croce.<br />

Inoltre abbiamo avuto di nuovo altri importanti eventi<br />

da festeggiare, e cioè i 100 anni della linea Coira – Disentis/Mustér<br />

e a questo punto non possiamo che ringraziare<br />

tutti i collaboratori per il grande impegno che<br />

hanno dimostrato quest’anno e per il loro contributo<br />

all’organizzazione e alla realizzazione di questi grandi<br />

eventi!<br />

Tornando a parlare dell’orso … Dopo che nei media si<br />

diceva che l’orso fosse ancora in circolazione, tuttavia<br />

non si è vista più nessuna traccia della sua presenza,<br />

come anche della pantera di Soletta, che evidentemente<br />

non esiste affatto. Tuttavia recentemente per radio ho<br />

sentito che ora è scappata in Italia. O non è più ben<br />

intenzionato nei nostri confronti oppure come molti di<br />

noi fanno, vuole trascorrere l‘estate al sud.<br />

Speriamo che l’orso stia bene e che possibilmente non<br />

vada più a scontrarsi di nuovo con il nostro «Stambecco»<br />

della Ferrovia retica.<br />

Sandra Beeli<br />

3


4<br />

Die Stimme der Direktion<br />

Von Thomas Baumgartner<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Treffen Bähnlerinnen und Bähnler in ungezwungenem<br />

Rahmen zusammen, dann reden sie oft über Erlebnisse<br />

aus vergangenen Zeiten. Sie erzählen von damals, als<br />

in Filisur noch eine Fernsteuerung war, lachen über<br />

die unangemeldeten Besuche des Betriebsinspektors,<br />

scherzen über das damalige Tun, berichten über unmögliche<br />

Situationen, wie etwa jene, als auf einem Bahnhof<br />

mit zwei Gleisen plötzlich vier Züge standen. Sie machen<br />

das nicht mit Wehmut oder weil sie diesen Zeiten nachtrauern,<br />

sondern weil sie selber aktiv am Wandel beteiligt<br />

waren und erlebten, wie sich die faszinierendste,<br />

leistungsstärkste und vielseitigste Meterspurbahn in<br />

den Alpen entwickelte.<br />

Diese Entwicklung prägte auch die vergangenen 6½<br />

Jahre, während derer ich als Mitglied der Geschäftsleitung<br />

den Bereich Produktion führen durfte. Aus dem<br />

ursprünglichen Geschäftsbereich Verkehr wurden drei<br />

professionelle Bereiche: die Produktion, der Vertrieb<br />

und der Güterverkehr. Aus den damals acht Regionen<br />

sind deren drei geworden; die Zahl der Fernsteuerzentren<br />

halbierte sich. Zahlreiche Bahnhöfe wurden automatisiert<br />

und sind nun betrieblich unbedient. Berufe<br />

wie der Fahrdienstleiter Fernsteuerung oder die künftige<br />

Intervention ersetzen den selbst von mir erlernten<br />

Beruf des klassischen Betriebsdisponenten. Das alles<br />

wissen wir Bähnlerinnen und Bähnler. Und darüber<br />

werden wir auch dereinst an einem Mitarbeiterfest reden,<br />

damals «....».<br />

Und unsere Kundinnen und Kunden? Was spürten sie in<br />

den vergangenen Jahren? Sie profitieren jetzt von einem<br />

ganzjährigen Fahrplan. Der Nichtsaisonfahrplan wurde<br />

aufgehoben und brachte spürbare Angebotsverbesserungen<br />

im Prättigau und in der Landschaft Davos, im<br />

Unterengadin und auf der Engadinerlinie. Verschiedene<br />

Früh- oder Spätverbindungen, etwa ins Domleschg, in<br />

die Surselva und ins Unterengadin, wurden in den Fahr-<br />

plan aufgenommen. Pendler aus dem Engadin erreichen<br />

jetzt Chur bereits weit vor den Ladenöffnungszeiten.<br />

Am Bernina verkehrt nun jede Stunde ein Zug. An<br />

Billettautomaten können Tickets in die ganze Schweiz<br />

gekauft und mit zeitgemässen Zahlungsmitteln bezahlt<br />

werden. Und am KIS kann der Kunde direkt mit dem Rail<br />

Control Center Kontakt aufnehmen und sich über die aktuelle<br />

Zugslage informieren. Die Pünktlichkeit hat sich<br />

spürbar verbessert, der Bahnbetrieb hat deutlich an<br />

Stabilität und Verlässlichkeit gewonnen. Das sind die<br />

wahren Errungenschaften!<br />

Es sind die Errungenschaften von Ihnen allen. Sie, liebe<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, tragen mit Ihrem zuverlässigen<br />

und professionellen Wirken täglich zum erfolgreichen<br />

Produkt <strong>RhB</strong> bei. Es ist Ihr Verdienst, dass<br />

frühmorgens die Post rechtzeitig im Engadin eintrifft,<br />

dass bei Wind und Wetter auch der Spätzug rechtzeitig<br />

über den Bernina fährt und die Gäste des Glacier Express<br />

die Fahrt geniessen können. Sie erfüllen Ihre Aufgabe<br />

mit sehr hoher Selbständigkeit, hohem Verantwortungs-<br />

und Pflichtbewusstsein und Engagement. Als Leiter<br />

Produktion war ich auf diese Eigenschaften besonders<br />

angewiesen, ansonsten wäre dieser äusserst stark dezentrale<br />

Geschäftsbereich gar nicht führbar gewesen.<br />

Dafür danke ich Ihnen herzlichst; Ihr Engagement wusste<br />

ich stets zu schätzen!<br />

Es bleibt zu danken. Dem Verwaltungsrat danke ich für<br />

das entgegen gebrachte Vertrauen, der Kollegin und den<br />

Kollegen aus der Geschäftsleitung für die intensive Zusammenarbeit,<br />

den höheren und mittleren Kader aus<br />

der Produktion für die tatkräftige Unterstützung und allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Front für<br />

den täglichen, unermüdlichen Einsatz für unsere <strong>RhB</strong>.<br />

Das Produkt <strong>RhB</strong> ist für den Kunden aber nur dank der<br />

Zusammenarbeit mit den andern Bereichen Stab, HR,<br />

Infrastruktur, Rollmaterial, Finanzen, Güterverkehr, Vertrieb<br />

und mit dem Caterer Rail Gourmino wirkungsvoll.


La voce della direzione<br />

Di Thomas Baumgartner<br />

Ich wünsche Ihnen allen weiterhin viel Erfolg, Freude<br />

und Spass. Behalten Sie die Werte der Bündner Bahn -<br />

die letztlich unvergessliche Erlebnisse bietet - im scharfen<br />

Auge. Seien Sie sich immer wieder bewusst, dass<br />

diese <strong>RhB</strong> die Surselva, das Prättigau, die Landschaft<br />

Davos, das Schanfigg, das Churer Rheintal, das Domleschg<br />

und das Albulatal, das Unterengadin, das Oberengadin<br />

und natürlich das Puschlav und das italienische<br />

Tirano erschliesst und damit diese Einzigartigkeit in den<br />

drei Sprachräumen, in der Kultur- und Welterbelandschaft<br />

Albula/Bernina an 365 Tagen zuverlässig, sicher,<br />

pünktlich und zuvorkommend bedient.<br />

Quando i ferrovieri si radunano in modo informale,<br />

spesso cominciano a raccontare di esperienze passate.<br />

Con i ricordi tornano indietro nel tempo, all’epoca dei<br />

sistemi di comando a distanza installati a Filisur o si<br />

scambiano battute divertenti sulle visite ispettive compiute<br />

a sorpresa, scherzano su fatti accaduti e narrano di<br />

situazioni surreali, come quella di una stazione a doppio<br />

binario in cui improvvisamente si fermano quattro<br />

treni.<br />

Non lo fanno per nostalgia o rimpianto dei tempi passati,<br />

ma perché hanno contribuito in prima persona al<br />

cambiamento e allo sviluppo della linea ferroviaria a<br />

scartamento metrico più affascinante, efficiente ed<br />

estesa dell’arco alpino.<br />

Lo stato attuale della nostra ferrovia è il risultato di conquiste.<br />

Delle conquiste di tutti voi, cari collaboratori e<br />

collaboratrici che contribuite ogni giorno con coscienziosità<br />

e competenza professionale al successo del prodotto<br />

ferrovia.<br />

Queste qualità, senza le quali non sarebbe stato possibile<br />

gestire un’area di competenza così fortemente decentralizzata,<br />

sono state un elemento essenziale<br />

nell’esercizio delle mie mansioni come responsabile di<br />

produzione.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

È stato per me un grande piacere poter apprezzare il<br />

vostro entusiasmo e per questo vi ringrazio di cuore.<br />

I miei ringraziamenti vanno anche al Consiglio di amministrazione<br />

per la fiducia riposta, ai colleghi e alle colleghe<br />

della direzione per la proficua collaborazione, ai<br />

quadri alti e medi della produzione per il forte sostegno<br />

accordato e a tutti i collaboratori e le collaboratrici impegnati<br />

in prima fila tutti i giorni con il loro instancabile<br />

operato a favore della nostra FR.<br />

L’elevata efficienza del prodotto ferrovia a vantaggio dei<br />

clienti è possibile tuttavia solo grazie alla collaborazione<br />

di tutti gli altri settori, come lo staff, le HR, l’infrastruttura,<br />

il materiale rotabile, le finanze, il trasporto merci,<br />

la distribuzione e il Caterer Rail Gourmino.<br />

Auguro a tutti voi un percorso di successo, di felicità e di<br />

gioia.<br />

Non perdete di vista i valori della ferrovia grigionese,<br />

che offre esperienze indimenticabili.<br />

Siate consapevoli che questa FR rende possibile la scoperta<br />

di aree geografiche come la Surselva, la Prettigovia,<br />

il paesaggio di Davos, lo Schanfigg, la valle del Reno di<br />

Coira, il Domleschg e la valle dell’Albula, l’Engadina Inferiore<br />

e Superiore e ovviamente Poschiavo e l’italiana<br />

Tirano. Dopotutto è questa la straordinarietà del servizio,<br />

che collega tre aree linguistiche incluse nella lista del<br />

Patrimonio Mondiale dell’Umanità come paesaggio culturale,<br />

365 giorni all’anno, in modo affidabile, sicuro,<br />

puntuale e affabile.<br />

Arrivederci, Arrevair, uf Wiederluaga!<br />

Thomas Baumgartner<br />

5


6<br />

Adieu Thomas Baumgartner<br />

Von Hans Amacker<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Lieber Thomas<br />

Am 5. September 2005 hat der Verwaltungsrat der <strong>RhB</strong><br />

dich zum Leiter Verkehr und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

gewählt. Somit konntest du als Vizedirektor zu<br />

deinen beruflichen Wurzeln zurückkehren, durftest du<br />

doch deine Berufslehre zum Bahnbetriebsdisponent bei<br />

der <strong>RhB</strong> absolvieren und so deine öV-Karriere starten.<br />

Bereits anfangs Oktober 2005 nahmst du deine Arbeit<br />

als Leiter Verkehr auf. Im Zuge der Umsetzung der Dualstrategie<br />

hat der Verwaltungsrat entschieden, den<br />

Vertrieb und das Marketing von den betrieblichen Tä -<br />

tig keiten zu trennen. Aufgrund deines beruflichen<br />

Werde gangs, deinen fundierten öV-Erfahrungen und<br />

deiner Nähe zum Betrieb warst du prädestiniert ab 2007<br />

die Führung des neuen Geschäftsbereichs Produktion zu<br />

übernehmen.<br />

Während deiner Tätigkeit in der Geschäftsleitung hast<br />

auch du massgeblich zur Umsetzung der vom Verwaltungsrat<br />

verabschiedeten Strategie beigetragen und die<br />

Qualität sowie Produktivität im Bahnbetrieb erhöht.<br />

Unter deiner Leitung wurde das Fahrplanangebot auf<br />

dem Netz der <strong>RhB</strong> schrittweise ausgebaut. Im Rahmen<br />

der Strategieumsetzung wurden Effizienzsteigerungen<br />

erzielt und die Zentralisierung der Betriebsführung sowie<br />

die Professionalisierung der Zugverkehrsleitung wesentlich<br />

weiterentwickelt. Auch die Pünktlichkeit der<br />

Züge hat sich in den letzten Jahren stark verbessert.<br />

Dass du deinen Abschied in Alp Grüm gebührend gefeiert<br />

hast, ist bei deiner ausgeprägten Zuneigung zum<br />

Puschlav und dem Berninagebiet keine Überraschung<br />

gewesen. In deiner Funktion ist es dir auch gelungen,<br />

das Führungsteam auch im Süden unseres Streckennetzes<br />

spürbar zu machen. Hierfür und für den tollen<br />

Abschiedsanlass in Alp Grüm danken wir dir bestens.<br />

Das Führungsteam hat Verständnis dafür, dass du als Direktor<br />

bei den Appenzeller Bahnen eine neue berufliche<br />

Herausforderung annimmst. Wir danken dir für deinen<br />

grossen Einsatz und deine vorbildliche Präsenz im Betrieb.<br />

Wir wünschen dir für die neue berufliche Herausforderung<br />

bei den Appenzeller Bahnen alles Gute und<br />

viel Erfolg und Befriedigung. Wir freuen uns auf einen<br />

Besuch deinerseits, sei es im Puschlav oder sonst auf<br />

unserem Netz.


1000 Stunden angeregte Disussionen<br />

Von Stephanie Rielle La Bella<br />

Im Januar haben bereits die ersten Umsetzungsworkshops<br />

betreffend der Mitarbeiterumfrage in den einzelnen<br />

Geschäftsbereichen statt ge funden. Anschliessend<br />

wurden in den Fach- und Dienstbereichen ebenfalls<br />

Workshops, Sitzungen oder Team-Meetings durchgeführt,<br />

um mit den Mitarbeitenden «ihr» Umfrageergebnis<br />

zu reflektieren und Massnahmen zu definieren.<br />

Bis zum Drucktermin der vorliegenden <strong>InfoRetica</strong> sind bereits<br />

über 1000 Stunden von Mitarbeitenden, Vorgesetzten,<br />

sowie Dienst- und Fachbereichsleitern in dieses Projekt investiert<br />

worden. Es wurden angeregte Diskussionen geführt,<br />

Ideen geboren, Alternativen aufgezeigt (und wieder<br />

verworfen), Lösungsansätze gefunden und festgehalten.<br />

Diesem Prozess hat sich auch das Führungsteam angeschlossen<br />

und die Ergebnisse auf Ebene Gesamtunternehmung<br />

analysiert und drei Fokusthemen für Massnahmen<br />

definiert:<br />

n Die Werte werden mit dem Ziel einer besseren Verständlichkeit<br />

verdichtet, in die Verhaltens- und Führungsgrundsätze<br />

des neuen MAG integriert und<br />

anschaulicher visualisiert.<br />

n Die Anforderungen an Führung und Führungskompetenzen<br />

werden formuliert, die Führungskräfteentwicklung<br />

wird überarbeitet.<br />

n Die bereichsübergreifende Zusammenarbeit wird mit<br />

geeigneten Massnahmen gefördert und das Bewusstsein<br />

für die Zusammenarbeit im Unternehmen wird<br />

geschärft.<br />

Jedes Mitglied des Führungsteams arbeitet an einem der<br />

drei Themen. Der Prozess wird durch HR begleitet, um<br />

auch die Verknüpfung mit den übrigen HR-Instrumenten<br />

(z. B. neues Mitarbeitergespräch/MAG) und Prozessen<br />

sicherzustellen.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

In den Geschäftsbereichen werden die definierten<br />

Massnahmen regelmässig überprüft und auch monatlich<br />

an den einzelnen Sitzungen rapportiert. Es wurden<br />

schon erste Massnahmen umgesetzt:<br />

So sind z. B. bei den grösseren Stationsumbauten wie<br />

Davos Platz oder St. Moritz die Sicherheitsleitung an externe<br />

Spezialisten vergeben worden, um die Sicherheit<br />

bei den Bauarbeiten zu erhöhen.<br />

Im Bereich Vertrieb endet jede Begleitfahrt neu mit einem<br />

Feedback, welches schriftlich in einem strukturierten<br />

Formular festgehalten wird.<br />

Auch der diesjährige Junibummel nach Bergün ins neue<br />

Bahnmuseum Albula wurde von V-GRS initiiert, um die<br />

Zusammenarbeit und den Dialog zwischen den Fachbereichen<br />

zu verbessern. Ganz nach dem Motto – etwas<br />

gemeinsam kennenlernen! Wer sich persönlich kennt,<br />

geht auch im Berufsalltag schneller aufeinander zu. So<br />

könnte man noch viele Beispiele nennen.<br />

Es sind unternehmensweit unter Einbezug der Mitarbeitenden<br />

Themen der Zusammenarbeit, Führung, Arbeitsinhalte<br />

und -abläufe, organisatorische Themen,<br />

Kommunikation und Einbindung der Mitarbeitenden<br />

thematisiert und angegangen worden. Daneben gibt es<br />

auch Themen, die von HR mit den einzelnen Bereichen<br />

aufgegriffen werden. Der gesamte Prozess wurde von<br />

den Führungskräften, den Mitarbeitenden und der Personalkommission<br />

mit viel Engagement, Begeisterung,<br />

konstruktiver Kritik, kritisch, aber immer sachlich geführt.<br />

Alle Beteiligten sind mit grossem Engagement und<br />

Eifer dabei Bestehendes zu hinterfragen, Verbesserungen<br />

einzuleiten und Massnahmen umzusetzen. Ein Prozess<br />

der uns auch weiterhin noch beschäftigen wird. Ein<br />

Dankeschön seitens HR und Führungsteam an alle!<br />

Intensive Workshops. Reflektion der Ergebnisse: Rico Wenk und Stephanie Rielle La Bella.<br />

7


8<br />

<strong>RhB</strong> schliesst anspruchsvolles Jahr positiv ab<br />

Von Peider Härtli<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Die Rhätische Bahn weist im Jahr 2011 einen Gewinn<br />

von 52 000 Franken aus. Das Jahresergebnis ist geprägt<br />

von anspruchsvollen Marktbedingungen im gesamten<br />

Schweizer Tourismus. Auch das Geschäftsjahr 2011 der<br />

<strong>RhB</strong> war von der globalen wirtschaftlichen Situation<br />

stark beeinflusst. Mit frühzeitig eingeleiteten Sparmassnahmen<br />

und einer Zusatzabgeltung des Bundes aus<br />

dem Konjunkturprogramm «Frankenstärke» erreichte<br />

die <strong>RhB</strong> ein ausgeglichenes Jahresergebnis. Die Investitionstätigkeit<br />

blieb mit rund 150 Millionen Franken<br />

weiterhin hoch und ermöglichte den Substanzerhalt der<br />

bestehenden Anlagen sowie weitere wichtige Optimierungen<br />

für den öffentlichen Verkehr.<br />

Im Personenverkehr wurden 92,5 Mio. Franken erwirtschaftet,<br />

1,1 Mio. Franken weniger als im Vorjahr. Im<br />

Güterverkehr wurden die Vorjahreseinnahmen um<br />

3,4 % übertroffen.<br />

Das Ergebnis in der Sparte Personenverkehr war durch<br />

einen Ertragsrückgang aufgrund der anhaltenden Frankenstärke<br />

geprägt. Die <strong>RhB</strong> hat auf den Ertragsrückgang<br />

frühzeitig reagiert und wirksam Sparmassnahmen eingeleitet.<br />

Der Bund zahlte aus dem Konjunkturprogramm<br />

«Frankenstärke» eine Zusatzabgeltung von 3,8 Mio.<br />

Franken. Dieser Sondereffekt und die effizient umgesetzten<br />

Sparmassnahmen erlaubten, die erforderlichen<br />

Rückstellungen zu bilden, und führten zu einem Gewinn<br />

von 52 000 Franken.<br />

2011 hat die <strong>RhB</strong> Abgeltungszahlungen für ungedeckte<br />

Betriebskosten von insgesamt 151,5 Mio. Franken von<br />

Bund und Kanton erhalten. Davon wurden 65,4 Mio.<br />

Franken für die Finanzierung des Personenverkehrs und<br />

5 Mio. Franken für den Güterverkehr aufgewendet. Auf<br />

die Infrastruktur entfiel eine Abgeltung von 81,0 Mio.<br />

Franken. Nebst diesen Beiträgen wurden der <strong>RhB</strong> zur<br />

Bewältigung des überdurchschnittlichen Investitionsbedarfes<br />

für die Substanzerhaltung der Infrastruktur zusätzliche<br />

Darlehen von 59 Mio. Franken ausgerichtet.<br />

Aufgrund der weiterhin hohen Investitionstätigkeit in allen<br />

Sparten sowie ausserordentlicher Wertberichtigungen<br />

in der Infrastruktur war im Berichtsjahr eine Kostensteigerung<br />

von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.<br />

Kosten im Griff<br />

n Die Verkehrserträge im Personenverkehr betrugen<br />

92,5 Mio. Franken. Gegenüber dem Vorjahr resultierte<br />

eine Abnahme von 1,2 %.<br />

n Im Autoreiseverkehr wurde ein Verkehrsertrag von<br />

13,8 Mio. Franken erzielt, womit leicht über den bereits<br />

hohen Vorjahreswerten abgeschlossen wurde.<br />

n Der Ertrag im Güterverkehr lag mit 19,8 Mio. Franken<br />

um 3,4 % über dem Vorjahr.<br />

n Der Personalaufwand konnte bei 140,4 Mio. Franken<br />

stabilisiert werden.<br />

n Sowohl die Unterhalts- als auch die Sachaufwände lagen<br />

tiefer als geplant. Die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen<br />

zeigten Wirkung.<br />

Investitionen für Substanzerhalt<br />

Die Investitionstätigkeit war mit 149 Mio. Franken hoch<br />

und im Wesentlichen eine Folge des Erneuerungsbedarfs.<br />

n In der Infrastruktur wurden Investitionen von 97,5 Mio.<br />

Franken getätigt. Die Mittel wurden in den Substanzerhalt<br />

der Strecken, in Kunstbauten sowie in Stationsum-<br />

und -ausbauten investiert. Die Anpassung der<br />

Bahnübergänge an neue gesetzliche Vorschriften hat<br />

ebenfalls zur hohen Investitionstätigkeit beigetragen.<br />

Martin Gredig. Leichte Abnahme im Personenverkehr. Güterverkehr: Ertrag leicht über dem Vorjahr.


n Im Bereich Verkehr wurde in die Erneuerung der Rollmaterialflotte<br />

investiert. Zusätzlich zu diesen Beschaffungsvorhaben<br />

wurden 52 Mio. Franken für Refitprogramme<br />

und für die Erneuerung der Güterwagenflotte<br />

eingesetzt.<br />

Die Finanzierung der Infrastruktur wurde durch Bund<br />

und Kanton in der Leistungsvereinbarung 2011 und<br />

2012 zugesichert. Die Finanzierung des Rollmaterials erfolgte<br />

aus eingener Kraft, unter anderem durch die erstmalige<br />

Beanspruchung des Kapitalmarkts. Die <strong>RhB</strong> hat<br />

erfolgreich 25 Mio. Franken zu günstigen Konditionen<br />

als privatplatziertes 10-jähriges Darlehen aufgenommen.<br />

Ausblick – Herausforderndes Jahr 2012<br />

Per Ende März liegen die Gesamterträge der <strong>RhB</strong> über<br />

den Vorjahresergebnissen und auf Budgetkurs. Die <strong>RhB</strong><br />

profitierte in den Wintermonaten von guten Schneeverhältnissen<br />

und dem damit verbundenen Ausflugsverkehr.<br />

Die Buchungsstände von europäischen Gästen auf<br />

den touristischen Angeboten Glacier und Bernina Express<br />

sind zurzeit verhalten und bestätigen somit das<br />

schwierige touristische Umfeld. Auch im Güterverkehr<br />

wird es sich weisen, inwiefern sich die Frankenstärke<br />

auf das Ertragspotenzial auswirkt.<br />

Entsprechend der soliden finanziellen Planung erwarten<br />

die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat trotz anspruchsvollen<br />

Rahmenbedingungen eine stabile Geschäftsentwicklung.<br />

Die intensive Marktbearbeitung<br />

und -ausweitung wird fortgesetzt und auf der Kostenseite<br />

werden die Massnahmen weitergeführt, um einer<br />

negativen Ergebnisentwicklung gegensteuern zu können.<br />

Die <strong>RhB</strong> geht zurzeit davon aus, dass die finanziellen<br />

Ziele 2012 erreicht werden.<br />

Premiumzug Glacier Express:<br />

Buchungsstände verhalten.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Auch im 2012 wird der Fokus bei den Investitionen auf<br />

den Substanzerhalt der Infrastruktur sowie die Flottenerneuerung<br />

beibehalten. Es stehen weitere wichtige Planungsarbeiten<br />

zur Realisierung des neuen Albulatunnels<br />

an. Zudem werden im laufenden Geschäftsjahr die ersten<br />

neuen Stammnetz-Triebzüge für den Agglomerationsverkehr<br />

im Grossraum Chur in Betrieb genommen.<br />

Erfolgsrechnung 2011 für die Periode vom 1. Januar<br />

bis 31. Dezember<br />

Grosse Investitionen in den Substanzerhalt. Auch der Bernina Express spürt die Frankenstärke.<br />

3<br />

9


Wandern mit den Steinböcken Gian und Giachen<br />

Von Vera Stiffler<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Graubünden hat mit dem Steinbock eine eigenständige,<br />

authentische und charmante Werbeikone. Der Steinbock<br />

steht für die Berge, den wichtigsten Treiber für Ferien in<br />

Graubünden. Gleichzeitig sehen sich die Bündnerinnen<br />

und Bündner vom Steinbock repräsentiert. Er ist Teil des<br />

Kantonswappens und verkörpert Stolz, Authentizität<br />

und eine gesunde Portion Eigensinn. Aber wie vermarktet<br />

man einen Steinbock? «Enavant Grischun», so lautet<br />

seit 2008 die Kommunikationsoffensive von Graubünden<br />

Ferien und deren Partnern.<br />

Im letzten Jahr hat die <strong>RhB</strong> entschieden, eine überraschende,<br />

nachhaltige Kampagne zu konzipieren, die ein<br />

breites Publikum begeistert und gleichzeitig konkrete<br />

Angebote transportieren kann. Mit diesen hohen Anforderungen<br />

war es rasch klar, dass es ein Webprojekt wird.<br />

Das Webwandern war geboren. Konkret heisst das:<br />

n Die Bündner Steinböcke Gian und Giachen haben die<br />

Wanderungen der Via Albula/Bernina entlang der<br />

Bahnstrecke abgewandert und gefilmt. Daraus entstand<br />

mit 36 Stunden der längste Wanderfilm der Welt.<br />

Die aussergewöhnliche Strecke kann nun virtuell abgewandert<br />

werden: www.webwandern.ch<br />

n Ziel der Plattform ist es, Wanderer – und natürlich<br />

auch jene, die es noch werden möchten – für eine<br />

reale Wanderung auf der Via Albula/Bernina zu begeistern.<br />

n 10 Etappen auf 131 Kilometer, entlang dem UNESCO<br />

Welterbe. Ein Traum für Wanderer. Insgesamt 100 Hotspots<br />

mit Hintergrundinfos für Neugierige: Solisvia-<br />

Übergabe der Wettbewerbspreise. Bar Rimini.<br />

10<br />

dukt, Landwasserviadukt, Palpuognasee, St. Moritz,<br />

Gletschergarten Cavaglia u.v.m.<br />

n Jeder Zeitpunkt der Wanderung sowie alle Hotspots<br />

können über zahlreiche Social Media Kanäle geteilt<br />

werden.<br />

n Gekoppelt an die Lancierung ist ein Gewinnspiel, bei<br />

dem insgesamt 50 <strong>RhB</strong> UNESCO Welterbe Pässe der<br />

2. Klasse sowie als Hauptpreis eine Führerstandsfahrt<br />

verlost werden. Weitere Aktionen sind für 2013 und<br />

2014 geplant.<br />

n Da es eine Webkampagne ist, können wir jeden Schritt<br />

- gemäss definierten Zielen - messen.<br />

Seit dem 10. Mai sind wir mit der Webwanderplattform<br />

www.webwandern.ch live. Der Auftakt präsentierte sich<br />

in Zürich mit einer Medienkonferenz zusammen mit<br />

Graubünden Ferien. Am Abend läuteten die beiden<br />

Partner dann bei herrlichem, sommerlichem Wetter in<br />

der hippen Rimini Bar in Zürich den Bündner Bergsommer<br />

ein: Grilladen mit Schlangenbrot und Minicervelats,<br />

die Gäste in Wandertenue und trendige Hintergrundmusik<br />

mit dem Churer Musiker Luca Siseras stimmten die<br />

Gäste für Graubünden ein. Danach ging es mit Wanderleitern<br />

zu Fuss die 800 Meter entlang dem Schanzengraben<br />

zum Restaurant und Eventlokal Reithalle. Dort erwarteten<br />

die Gäste Essinseln mit Bündner Spezialitäten,<br />

riesige Bildschirme mit dem Webwanderfilm, Feldblumen<br />

als Dekoration, trendige Musik und eine überraschende<br />

Laudatio von 10vor10-Moderator Stephan<br />

Klapproth – ein Liebesgedicht an Graubünden.


Gemeinsam für ein Top-Produkt<br />

Von Peider Härtli und Eugen Cantieni<br />

Aufgeteilt auf vier mal zwei Tage wurden insgesamt<br />

120 Glacier Express-Gästebetreuer und -Betreuerinnen<br />

der Rhätischen Bahn, der Matterhorn Gotthard<br />

Bahn (MGB) und von Railgourmino SwissAlps (RGSA) im<br />

Umgang mit fremden Kulturen an Bord des Panoramazuges<br />

geschult. Die Ausbildung fand in Disentis/Mustér<br />

– an der Übergangsstelle von der <strong>RhB</strong> zur MGB – statt.<br />

Die Hintergründe der Weiterbildung sind einerseits die<br />

hohen Erwartungen der Glacier Express-Kunden an<br />

den persönlichen Service an Bord und andererseits die<br />

herausfordernde Wirtschaftslage. Um der weiterhin<br />

schwierigen Situation aktiv zu begegnen, bearbeiten<br />

<strong>RhB</strong>, MGB und RGSA mit vereinten Kräften intensiv<br />

neue Märkte. Voraussetzung für die optimale Betreuung<br />

von Gästen aus diesen fernen und zum Teil auch<br />

neuen Märkten ist das Verständnis für deren Bedürfnisse<br />

und Erwartungen. Besonders der Glacier Express<br />

mit einem Gästeanteil von rund 40 % aus dem asiatischen<br />

Raum erfordert von den Gastgebern eine<br />

besondere Sensibilisierung im Umgang, in der Betreuung<br />

und im Verständnis für diese Kulturkreise. Dabei<br />

Einführung in die indische Kultur mit<br />

Pradeepa Anton.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

ist keineswegs geplant, den Zugbegleitern und den<br />

Gastro-Serviceverantwortlichen die indische oder japanische<br />

Sprache beizubringen, sondern vielmehr fundamentale<br />

Regeln für die tägliche Arbeit an Bord dieses<br />

weltbekannten Panoramazuges zu erlernen. Die indischstämmige<br />

Pradeepa Anton führte die Glacier Express-Mannschaft<br />

in die Geheimnisse der indischen<br />

(Reise-) Kultur ein. Als Ziel dieser Schulung sollten sich<br />

die Glacier Express-Gastgeberinnen und -Gastgeber<br />

bewusst werden, mit welchen Erwartungen beispielsweise<br />

Inder die Schweiz als Reiseland wählen. Das Vermeiden<br />

von Missverständnissen aufgrund der besonderen<br />

indischen Verhaltensweise war ebenfalls Teil der<br />

Übungen.<br />

In einem zweiten wichtigen Kursteil wurde unter Leitung<br />

des Samaritervereins Disentis/Mustér das richtige<br />

Verhalten in einem Notfall trainiert. Unter Mitwirkung<br />

von Figuranten setzten sich die Kursteilnehmer mit<br />

möglichen Ereignissen auseinander und übten möglichst<br />

realitätsnah Erste Hilfe, Evakuation, Betreuung<br />

und Kundeninformation unter Stress.<br />

Richtiges Verhalten … … im Notfall.<br />

11


Martin Sturzenegger berät am<br />

Workshop in Prag potenzielle<br />

Kunden.<br />

12<br />

Stärkere Präsenz in neuen Märkten<br />

Von Piotr Caviezel<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Das Vertriebsteam der <strong>RhB</strong> hat die Weichen gestellt: Mit<br />

der neuen Strategie und erhöhtem Budget will die <strong>RhB</strong><br />

neue Märkte wie Indien und Österreich erschliessen<br />

sowie Aktivitäten in aufstrebenden Ländern wie China,<br />

Korea, Japan, Tschechien und Polen stärken. Das Ziel ist<br />

klar: die Abhängigkeit von den Europäischen Märkten<br />

reduzieren und damit das Euro-Klumpenrisiko minimieren.<br />

Drei neue Gesichter sorgen seit kurzem für mehr Fahrt<br />

im Marktbearbeitungsteam: Vinita Vasu vertritt die <strong>RhB</strong><br />

neu in Mumbai (Indien), Jacky Zhu in Shanghai (China)<br />

und Patricia Huber verstärkt das Märkteteam in Chur.<br />

Die stärkere Präsenz in neuen Märkten entspricht der<br />

Strategie, die Abhängigkeit von den Euro-Ländern zu<br />

verringern. Das vom Geschäftsbereich Vertrieb erarbeitete<br />

Konzept wurde noch 2011 von der Geschäftsleitung<br />

und dem Verwaltungsrat verabschiedet.<br />

«Mit gezielten Massnahmen wollen wir unsere Aktivitäten<br />

diversifizieren sowie die Erschliessung neuer<br />

Märkte in Angriff nehmen – und damit am Wachstum<br />

von aufstrebenden Märkten partizipieren», sagt Martin<br />

Sturzenegger, Leiter Vertrieb und Marketing. «Gemeinsam<br />

mit unseren Partnern Davos Klosters Tourismus<br />

und Engadin St. Moritz Tourismus wollen wir in einem<br />

weiteren Schritt die Angebote der <strong>RhB</strong> und die Feriendestination<br />

Graubünden in Wachstumsregionen bekannter<br />

machen.»<br />

Lehrjahr 2011<br />

2011 hielt der schwache Euro viele Gäste aus den ausländischen<br />

Hauptmärkten Deutschland und Italien von<br />

den <strong>RhB</strong>-Schienen fern. Der starke Franken verteuerte<br />

Ferien in der Schweiz. Allerdings verzeichneten bei-<br />

Das neue Gesicht bei Marktbearbei -<br />

tung Schweiz/International: Patricia<br />

Huber im Verkaufsgespräch mit einer<br />

Ein käu ferin von einem tschechischen<br />

Reiseveranstalter.<br />

spielsweise die Jungfraubahnen im selben Jahr einen<br />

Besucherrekord – vor allem dank den asiatischen Gästen.<br />

Nach einer sorgfältigen Analyse des Marktumfelds<br />

erarbeitete die <strong>RhB</strong> darum eine neue Strategie, um im<br />

Ausland neue Märkte zu erschliessen und bestehende<br />

auszubauen. «Der Einsatz der neuen Sales Repräsentanten<br />

in Indien und China ist dabei nur eine Massnahme,<br />

um die gesteckten Ziele zu erreichen», sagt Sturzenegger.<br />

Netzwerk pflegen: Zwei konkrete Aktivitäten<br />

Workshop in Prag<br />

Über 65 Reiseveranstalter aus ganz Tschechien trafen<br />

sich am 16. Mai in Prag für einen Workshop von Schweiz<br />

Tourismus. Bei persönlichen Gesprächen knüpften Patricia<br />

Huber, Martin Sturzenegger und Piotr Caviezel Kontakte<br />

und tauschten Informationen aus. Im Anschluss an<br />

den Workshop begrüssten die Veranstalter der Swiss<br />

Business Party Unternehmer und weitere Vertreterinnen<br />

und Vertreter der Schweizer Handelskammer.<br />

Asia Pacific Workshop<br />

Rund 120 Reisefachleute aus Asien, Australien und Neuseeland<br />

trafen sich vom 19. bis 21. Mai 2012 am Asia<br />

Pacific Workshop (APW) in Zürich. Den Anlass hatte<br />

Schweiz Tourismus organisiert. Um die Angebote der Rhätischen<br />

Bahn und von Graubünden besser kennenzulernen,<br />

reiste eine Gruppe aus Beijing vor dem APW nach<br />

St. Moritz und via Tirano bis Lugano. Eine zweite Gruppe<br />

aus Hong Kong benutzte den Bernina Express von St. Moritz<br />

nach Tirano und wieder zurück. Eine weitere Delegation<br />

aus Japan und Korea erlebte zudem im Anschluss an<br />

den Workshop eine Fahrt mit dem Glacier Express.<br />

Reto Rostetter wirbt um neue<br />

Fahr gäste aus den aufstrebenden<br />

asia tischen Märkten.<br />

Die neuen Sales Repräsentanten<br />

Vinita Vasu aus Indien und Jacky<br />

Zhu aus China, unterwegs mit<br />

dem Bernina Express.


100 Jahre Chur – Disentis: Auftakt mit Jubilok<br />

Von Peider Härtli<br />

Am 16. und 17. Juni 2012 feierte die Rhätische Bahn<br />

das 100-jährige Bestehen der Strecke Chur – Disentis/<br />

Mustér – und mit ihr die ganze Surselva. Zum Auftakt<br />

des Jubiläumsfestes präsentierte die <strong>RhB</strong> gemeinsam<br />

mit dem bekannten Publizisten aus der Surselva, Iso Camartin,<br />

die speziell bemalte Jubiläumslok, welche im<br />

ganzen Kanton auf diesen Anlass aufmerksam machte.<br />

Regionale Organisationskomitees planten entlang der<br />

Strecke originelle Veranstaltungen für die Besucherinnen<br />

und Besucher und die <strong>RhB</strong> lockte mit «Einfach für Retour»<br />

zum Fest.<br />

Lok 630 lockt im Jubilook<br />

Für den Jubiläumsanlass hat die <strong>RhB</strong> die Lokomotive Ge<br />

4/4 II 630 «Trun» mit dem Jubiläumslogo «100 Jahre<br />

Chur – Disentis»/«100 onns Cuera – Mustér» versehen.<br />

Die Jubilok wurde am 23. Mai 2012 erstmals der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Für die kleine Feier in Chur konnte<br />

mit Iso Camartin ein weit über die Kantonsgrenze hinaus<br />

bekannter Bündner mit Surselva-Wurzeln gewonnen<br />

werden. Camartin und Leiter Vertrieb und Marketing<br />

der <strong>RhB</strong>, Martin Sturzenegger entliessen die Lok in Chur<br />

als Werbeträgerin aufs Bündner Schienennetz. Sturzenegger:<br />

«Mit ihrer Präsenz wird sie im ganzen Kanton auf<br />

das Fest aufmerksam machen und am 16. und 17. Juni<br />

2012 möglichst viele Besucherinnen und Besucher in die<br />

Surselva locken».<br />

Ein Fest für und mit der Bevölkerung<br />

Zu Recht, denn an diesem Wochenende wurde zwischen<br />

Chur und Disentis/Mustér ein attraktives Programm geboten.<br />

Regionale Organisationskomitees überraschten<br />

die Gäste mit originellen Festen an ihren Bahnhöfen.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Abenteurer kamen ebenso auf ihre Rechnung wie Familien<br />

und Geniesser von Kulinarik und Unterhaltung.<br />

Grosse Beachtung durften Marie Louise Werth und ihre<br />

17 Musiker erfahren, als sie auf der «Rollende Konzertbühne»<br />

an den verschiedenen Bahnhöfen eine halbe<br />

Stunde ihre Hits zum Besten gaben. Verschiedene Erlebniszüge<br />

entführten die Besucherinnen und Besucher<br />

von einem Fest zum anderen. Auf ganz besonderes Interesse<br />

stiess die erstmalige Beleuchtung der einzigartigen<br />

Rheinschlucht bei Versam am Samstagabend.<br />

Einfach für Retour<br />

An den Festtagen galt das Motto «Einfach für Retour» für<br />

Fahrten ab allen Bahnhöfen der <strong>RhB</strong> nach Chur oder/<br />

und Reichenau-Tamins. Das Spezialbillet für 10 Franken<br />

(Basis Halbtax) galt an den Festtagen als «Generalabonnenment»<br />

auf der ganzen Strecke zwischen Chur und<br />

Disentis/Mustér in allen Regel- und Extrazügen (ausgenommen<br />

Glacier Express). Kinder bis 16 Jahren mit Juniorkarte<br />

und in Begleitung eines Eltern- oder Grosselternteils<br />

fuhren gratis mit.<br />

Geni Rohner und Vera Stiffler. Martin Sturzenegger, Iso Camartin und<br />

Peider Härtli (v.l.n.r.).<br />

13


14<br />

Interview mit Pyrokünstler Thomas Heim<br />

Von Eugen Rohner<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Zur 100-Jahrfeier der Strecke Chur–Disentis/Mustér hat<br />

die Rhätische Bahn am 15. und 16. Juni die Ruinaulta<br />

bei Versam in ein besonderes Licht gerückt. Verantwortlich<br />

für die Inszenierung war der bekannte Pyrokünstler<br />

Thomas Heim der Firma Hamberger. Geni Rohner hat im<br />

Vorfeld des Jubiläums mit ihm gesprochen.<br />

Eugen Rohner (ER): Die Beleuchtung der Rheinschlucht<br />

ist ja eine besondere Herausforderung.<br />

Wo liegen die Tücken?<br />

Thomas Heim (TH): Das Besondere an dieser Inszenierung<br />

ist die Montage der Effekte im sehr steilen Gelände,<br />

welches nur schwer zugänglich ist. Da wir bis zu 15 Positionen<br />

haben, welche mit Effekten bestückt werden,<br />

müssen wir auch per Boot über den Rhein setzen, um zu<br />

den vorgesehenen Standorten zu gelangen.<br />

ER: Wie viele Personen stehen am Samstagabend im<br />

Einsatz? Welche Aufgaben hat jeder?<br />

TH: Es werden 8 Personen im Einsatz stehen. Wobei am<br />

Abend selbst braucht es nur zwei Personen, welche die<br />

Projektionen sowie das Fernauslösen der Beleuchtung<br />

bedienen.<br />

ER: Ist die Brandgefahr in einem Naturschutzpark<br />

ein Thema? Welche Sicherheitsmassnahmen wurden<br />

ein geleitet?<br />

TH: Die Brandgefahr ist nicht unbedingt ein Thema. Wir<br />

waren bereits ein Jahr vorher vor Ort und haben die<br />

Umgebung aufgenommen und die möglichen Standorte<br />

bereits so beurteilen können wie wir es dann Mitte Juni<br />

auch effektiv antreffen werden. Nun ist es aber so, dass<br />

wir keine Effekte einsetzen, welche vom Boden in die<br />

Höhe weggeschossen werden und somit fast nicht kontrollierbar<br />

wären. Alle Effekte werden am Boden auf felsigem<br />

Untergrund mit entsprechender Sicherheitsdistanz<br />

zu brennbaren Materialien fixiert. Es werden zum<br />

Teil mit Spaten kleinere Furchen gemacht, damit beim<br />

Abbrand die zum Teil entstehende Schlacke aufgefangen<br />

wird. Es entstehen keine Abfälle und wir bringen kein<br />

Material in den Park resp. in den Fluss ein. Nach der<br />

Beleuchtung wird das gesamte Restmaterial wie die<br />

Empfänger und Halterungen wieder eingesammelt.<br />

ER: Wird das bengalische Licht bei der Firma<br />

Ham berger präpariert?<br />

TH: Alle eingesetzten Effekte sind aus unserem Haus resp.<br />

werden bei uns grösstenteils noch selber hergestellt.<br />

ER: Wie viele Mitarbeiter hat die Firma Hamberger?<br />

Seit wann gibt es die Firma?<br />

TH: Wir sind zur Zeit 23 festangestellte Mitarbeiter; zudem<br />

haben wir eine permanente Zusammenarbeit mit<br />

einem regionalen Behindertenheim sowie 6 bis 8 Heimarbeitern.<br />

Die Firma gibt es seit 1863 und interessanterweise<br />

begann alles mit Beleuchtungen wie z. B. den<br />

Giessbachfällen in der Nähe bei uns am Brienzersee.<br />

Übrigens machen wir genau diese Beleuchtungen nun<br />

wieder seit zwei Jahren am selben Ort wie anno 1863 …<br />

ER: Stammt das Material aus China? Werden Feuerwerkskörper<br />

in der Schweiz individuell (gemäss<br />

Kundenwunsch) zusammen gestellt?<br />

TH: Wie bereits erwähnt, ist das Material welches in der<br />

Schlucht von Versam eingesetzt wird, alles made by<br />

Hamberger. Als Feuerwerksfirma haben wir natürlich<br />

(wie jede in dieser Branche tätige Firma) aber auch unsere<br />

Lieferanten in China, welche für uns die speziellen<br />

Effekte, wie man sie an Seenachtsfesten und dergleichen<br />

Feuerwerken sieht, herstellen. Da wir aber als Hersteller<br />

auch selber über das nötige Knowhow verfügen,<br />

stellen wir viele Effekte auch selbst her. Somit können<br />

wir für praktisch alle Anlässe auch massgeschneiderte<br />

Lösungen anbieten.<br />

ER: Welches war bisher die grösste Herausforderung?<br />

TH: Es gab schon sehr viele Projekte welche uns vor Herausforderungen<br />

stellten. Sei es im Hochgebirge (Jung-<br />

Thomas Heim.


fraujoch/Schilthorn bei den Dreharbeiten zu 007 usw.),<br />

auf den Seen für die ganz grossen Feuerwerke wie früher<br />

das Fête de Genève oder das Zürifäscht. In letzter Vergangenheit<br />

waren es aber auch Anlässe wie ein Schaffusia,<br />

wo wir eine Eisenbahnbrücke auf einer Länge von<br />

ca. 80 Meter mit einem grossen Silberwasserfall bestückten,<br />

welcher dann bis auf das Wasser runter fiel.<br />

Für die Eröffnung des Nationalstadions in Bern haben<br />

wir Tage zum voraus die Linien des Spielfelds mit kleinen<br />

Blinklichtern bestückt und auf einen Schlag über<br />

2000 Blinker gezündet, welche das Spielfeld nachgezeichnet<br />

haben. Aber auch kleinere Anfragen sind für<br />

uns manchmal schwierig umzusetzen, da der Kunde<br />

zum Teil auch Wünsche einbringt, die wir unter Berücksichtigung<br />

der Sicherheit versuchen entsprechend umzusetzen.<br />

ER: Welches war das schönste Feuerwerk? Gibt<br />

es Bilder davon? Wie lange dauerte das längste<br />

Feuerwerk?<br />

TH: Es gibt viele schöne Feuerwerke die wir im Verlaufe<br />

der letzten Jahre gemacht haben. Je nach Szenario des<br />

Ortes oder des Platzes wirken die Feuerwerke sehr unterschiedlich.<br />

Wenn wir auf dem Wasser schiessen, dann<br />

hat man oftmals Spiegelungen vom Effekt im Wasser,<br />

was natürlich zusätzlich für schöne Stimmung sorgt. Wir<br />

haben eine Vielzahl von Bildern und produzieren auch<br />

jedes Jahr einen schönen Feuerwerkskalender mit den<br />

aktuellsten Feuerwerksbildern. Das längste Feuerwerk,<br />

das wir geschossen haben, dauerte ca. 40 Minuten Aber<br />

für das Publikum sind solch lange Feuerwerke relativ<br />

anstrengend zum Zuschauen. In der Regel dauern die<br />

ganz grossen Feuerwerke nicht länger als 30 Minuten.<br />

ER: Die Technik verbessert sich ja laufend. Welche<br />

Entwicklung gab es bei den Feuerwerken? Was wird<br />

in den nächsten Jahren noch umgesetzt?<br />

TH: Seitens der Technik gibt es grosse Fortschritte im<br />

Bereich des Zündmaterials d. h. mit den modernen<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Funkzündanlagen ist man in der Lage, aus weiter Distanz<br />

die Effekte auszulösen ohne Kabelverbindungen<br />

herstellen zu müssen. Auf der Seite der Pyrotechnik<br />

gibt es noch gewisse Wünsche, welche man versucht zu<br />

erfüllen.<br />

ER: Gab es schon Unfälle?<br />

TH: Unfälle von professionellen Feuerwerken gab es in<br />

den letzten Jahren in der Schweiz zum Glück keine. Unfälle<br />

aus Fabriken in China gibt es trotz den erhöhten<br />

Sicherheitsstandards und Qualitätskontrollen immer<br />

wieder (im Schnitt alle zwei Jahre).<br />

Unfälle mit herkömmlichen Kleinfeuerwerksartikeln gibt<br />

es aber öfters, da die Leute oftmals die Sicherheitshinweise<br />

nicht beachten oder irgendwelche Böller oder<br />

ähnliches selber herstellen wollen.<br />

ER: Welchen Tipp gibt es vom Fachmann für den<br />

Besuch eines Feuerwerks? Wo sind die besten Standorte?<br />

Was sollte sonst noch beachtet werden?<br />

TH: Es gibt für jedes Feuerwerk einen Mindestabstand,<br />

den der Feuerwerker gegenüber dem Zuschauer einhalten<br />

muss. Ich empfehle jedem Zuschauer mindestens<br />

400 Meter weit weg zu stehen, um das Feuerwerk aus<br />

Sicht eines Weitwinkelobjektivs betrachten zu können.<br />

Erst aus dieser Perspektive kann man die Gesamtheit eines<br />

Feuerwerks erfassen und geniessen. Wenn ein Feuerwerk<br />

alljährlich stattfindet, dann empfehle ich auch<br />

den Standort zum Zuschauen mal zu wechseln, d. h.<br />

vielleicht aus einer grösseren Entfernung auf einem erhöhten<br />

Standort das Feuerwerk zu schauen etc.<br />

ER: Licht und Feuerwerk, ist das die neue Formel?<br />

In der Rheinschlucht sind ja auch Licht-Projektionen<br />

geplant.<br />

TH: Für uns im Speziellen werden wir vermehrt mit Pyrotechnik<br />

und Projektionen arbeiten, weil wir ein zusätzliches<br />

Element einbringen können welches eine schöne<br />

Kombination darstellt.<br />

15


16<br />

Impressionen 100 Jahre Chur–Disentis<br />

Bilder von Andy Mettler, swiss-image und diverse<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

17


18<br />

Verkauf 2015<br />

Von Jolanda Picenoni und Victor Zindel<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Seit 2011 erarbeitet eine Arbeitsgruppe des Vertriebs<br />

unter dem Projekttitel «<strong>RhB</strong> – Verkauf 2015» Ziele und<br />

Massnahmen, um die Performance der Verkaufsmitarbeitenden<br />

zu steigern. Dabei wurden als erstes unsere<br />

Vision wie auch die <strong>RhB</strong> Leitsätze erarbeitet. <strong>InfoRetica</strong><br />

Nr. 3/2011 hat darüber berichtet. In der Fläche wurde<br />

seither viel trainiert. An Verkaufsschulungen konnten<br />

sich die Mitarbeitenden das Rüstzeug erarbeiten.<br />

Vision:<br />

«Die Rhätische Bahn hat im 2015 das beste Verkaufsteam<br />

aller Schweizer Bahnen und begeistert mit Verkaufsstärke,<br />

Kompetenz und Enthusiasmus».<br />

Das Projekt Verkauf 2015 – ist nach der letztjährigen<br />

Einwärmphase nun definitiv im Startdrittel. Folgende<br />

Schwerpunkte sind für 2012 gelegt:<br />

Neuer Verkaufsschulungspartner – NeumannZanetti &<br />

Partner (NZP)<br />

NeumannZanetti & Partner wurde von der <strong>RhB</strong> als neuer<br />

Schulungspartner für Verkaufsschulungen und -support<br />

bestimmt. Mit NZP haben wir einen starken Partner<br />

an unserer Seite und gemeinsam wurden spezifische<br />

<strong>RhB</strong> Verkaufsschulungsinhalte definiert.<br />

Im 2012 absolvieren nun alle <strong>RhB</strong> Verkaufsmitarbeitende<br />

zwei Verkaufskurse (1. Teil: sympathisch verkaufen/2.<br />

Teil: clever verkaufen, um Schweizermeister zu<br />

werden!). Vor, zwischen und nach den Schulungen haben<br />

die Verkaufsmitarbeitenden den Auftrag, das erlernte<br />

Wissen täglich in ihren Berufsalltag einfliessen<br />

zu lassen. Die beiden Verkaufsprofis von NZP, Philip Eicher<br />

und Adrian Stalder, haben ein grosses «Knowhow»<br />

bzw. «Do-how» und geben viele hilfsreiche<br />

Anregungen und Tipps, wie profimässig Bahndienstleistungen<br />

zu verkaufen sind.<br />

Unsere Leiter Verkauf bzw. Leiter Bahnhöfe haben im<br />

März mit Unterstützung von NZP, eine eigene <strong>RhB</strong> Verkaufstorte<br />

«gebacken». Sie umfasst vier Stockwerke<br />

und ist mit sämtlichen Verkaufszutaten bestückt (siehe<br />

Abbildung). Dank dieser Verkaufstorte entwickeln nun<br />

alle Verkaufsmitarbeitenden das gleiche Verkaufsverständnis<br />

und können ihre eigene Leistung besser einstufen.<br />

Trainings on the Job<br />

Mit «training on the job» stärken wir die Verkaufsleistung<br />

jedes einzelnen Verkaufsmitarbeiters. Der jeweilige<br />

Vorgesetzte schult seine Mitarbeitenden mehrmals<br />

pro Jahr und führt mehrere Verkaufsgespräche mit den<br />

Mitarbeitenden durch. Als Auswertungstool steht ihm/<br />

ihr dabei der «training on the Job Bewertungsraster»<br />

zur Verfügung. Stetes Training steigert die eigene<br />

Verkaufsleistung. Und bekanntlich trainieren auch gestandene<br />

Profis täglich (wie z. B. Roger Federer, HCD<br />

oder Shakira)!<br />

Infoportal, 3. Spalte<br />

Im Juni wird auf dem Infoportal (online Portal) die<br />

«3. Spalte» eingeführt. Ein Meilenstein. Dank diesem<br />

Hilfsmittel verfügen die Bahnhöfe neu über eine zentrale<br />

Ablage, wo sämtliche Informationen zu einem<br />

Produkt/Angebot abrufbar sind. Neu sind 40 Produktebeschriebe<br />

verfügbar, zusätzlich sind alle Kreisschreiben<br />

(KAT), alle PM-Weisungen und weitere Informationen<br />

an einem Ort schnell und aktuell abrufbar. Patricia<br />

Breitenmoser, Leiterin Railservice, hat dies zusammen<br />

mit Thomas Glükler, Produkt Management, koordiniert<br />

und diverse Schritte unternommen um dies möglich zu<br />

machen.<br />

Philip Eicher, NeumannZanetti & Partner. Marco Caviezel und Urs Mader, Ilanz.


Kennzahlen Cockpit Vertriebsleistungen<br />

Die Bahnhöfe verfügen heute über kein Kennzahlen<br />

Cockpit Vertriebsleistungen. Einzig umsatzrelevante<br />

Daten werden erfasst und ausgewertet. Dem wird jetzt<br />

Abhilfe geschaffen. Zur Zeit ist V-GR mit Unterstützung<br />

von F-RW-V/P an der Erarbeitung eines Kennzahlen<br />

Cockpits. In wenigen Wochen liegt dieses vor. Dadurch<br />

wir die Messbarkeit der einzelnen Bahnhöfe gewährleistet<br />

und ein Vergleich unter allen Bahnhöfen wird<br />

möglich.<br />

Rekofahrten Glacier und Bernina Express<br />

Wer die eigenen Produkte selber erlebt hat, kann sie<br />

kompetent und sicher verkaufen. Die Verkaufsmitarbeiter<br />

sind aufgefordert unsere beiden Premiumzüge<br />

selber zu erkundschaften. Ein attraktives Angebot steht<br />

ihnen zur Verfügung. Nun gilt es einfach diese Chance<br />

zu nutzen.<br />

Stellenbeschriebe<br />

Die Stellenbeschriebe für alle Verkaufsmitarbeiter und<br />

deren Führungskräfte sind überarbeitet und angepasst.<br />

«Verkauf 2015»-Anforderungen sind ebenfalls eingeflossen.<br />

Die neuen Stellenbeschriebe sind Bestandteil<br />

des neuen Mitarbeitergesprächs (MAG).<br />

Leitsätze leben<br />

Ob alle Beteiligten die Leitsätze zukünftig richtig einsetzen<br />

und leben, werden uns unsere Kunden aufzeigen.<br />

Denn sie sind davon betroffen. Unsere Mitarbeitenden<br />

sollen lernen, die ihnen zur Verfügung<br />

stehenden Leitsätze richtig einzusetzen und dadurch<br />

unsere Gäste und Kunden zu überraschen. Es sind die<br />

kleinen Dinge im Leben, welche zukünftig das PLUS<br />

ausmachen. Erfolg haben werden all jene Mitarbeiten-<br />

Leiter Verkauf Bahnhof am<br />

Multiplikatorentag.<br />

Multi plikatorentag in Klosters.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

den, welchen es gelingt, den Kunden ihre Leidenschaft<br />

und Freude am Tun zu übermitteln und so dem Gast<br />

einen Mehrwert zu schaffen.<br />

Wenn es uns gelingt, in der kurzen Zeit, in welcher unser<br />

Kunde am Schalter steht, zu begeistern und wenn<br />

möglich Mehrwert zu schaffen, sind wir bereits einen<br />

grossen Schritt weiter auf dem Weg zum Schweizermeister<br />

Titel.<br />

Mystery Testing Railplus 2012<br />

Noch ist es ein langer Weg zum Schweizermeister Titel.<br />

Eine Bewährungsprobe steht bereits ab August vor uns.<br />

Zwischen August und Oktober 2012 findet erneut ein<br />

Mystery Testing von Railplus statt, an welchem wir<br />

ebenfalls wieder teilnehmen. Nachdem wir vor 2 Jahren<br />

den Schlussrang belegt haben, wollen wir bei diesem<br />

Testing punkten, und zwar richtig.<br />

«Das Unmögliche ist oft das,<br />

was noch niemand versucht hat.»<br />

(Johann Wolfgang von Goethe)<br />

Unmöglich ist es nicht, erfolgreich sein zu wollen –<br />

aber der Wille und die Leidenschaft erfolgreich zu verkaufen,<br />

ist der Weg zum Erfolg und so zum Schweizermeister<br />

mit Verkauf 2015.<br />

19


20<br />

100 Jahre Billettpresse – 20 Jahre Kinderbillette<br />

Von Giusep Collenberg<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Gemäss Protokoll der Direktion vom 26. September<br />

1911 wurde damals der Antrag gestellt, die einfache<br />

Billettdruckmaschine mit Handbetrieb aufgrund des<br />

gesteigerten Bedarfs an Billetten durch eine neuere<br />

Maschine zu ersetzen. Die vorhandene einfache Handmaschine<br />

sollte als Reserve behalten werden.<br />

In der Ausgabe des 25. Geschäftsberichts der Rhätischen<br />

Bahn, Ausgabe 1912, ist unter den Betriebsausgaben<br />

die Anschaffung einer neuen Billettdruckmaschine<br />

aufgeführt. Somit ist die Rhätische Bahn seit<br />

100 Jahren im Besitz der Fahrkartendruckpresse (Goebel<br />

Darmstadt).<br />

Wenn das nicht einmal ein Grund für etwas Besonderes<br />

ist, dachte ich mir. Ich bin Giusep Collenberg, seit 1991<br />

Billettdrucker im Verwaltungskeller der Rhätischen<br />

Bahn und Leiter der Hausdruckerei.<br />

Geschichtliches zum Billettwesen<br />

Früher wurden die Zugbillette auf einen Zettel oder auf<br />

einen Karton in Form einer Quittung geschrieben. Die Abrechnung<br />

war schwierig und mühsam.<br />

Thomas Edmondson (1792–1851) wurde 1836 Stationsvorsteher<br />

der kleinen Station Milton an der neu eröffneten<br />

Eisenbahnlinie Newcastle – Carlisle in England. Er<br />

nummerierte den geschnittenen Karton und reihte diesen<br />

gemäss den verschiedenen Bestimmungen im Fahrkartenschrank<br />

ein. Die Abrechnung war somit einfacher<br />

und die Billettausgabe verlief rascher. So entstand das<br />

Billett-Kastensystem, wie wir es heute noch kennen.<br />

Edmondson ist auch der Erfinder des nach ihm benannten<br />

und bis in die 1980er Jahre überall verbreiteten<br />

Fahrkartensystems und der Edmondsonschen Fahrkartendruckpressen.<br />

Seit 1912 werden die Edmondsonschen Kartonbillette<br />

bei der <strong>RhB</strong> auf unserer Jubilarin, der Billettdruckpresse<br />

Der Drucker und der Künstler:<br />

Giusep Collenberg und Jörg Binggeli.<br />

Goebel Darmstadt, gedruckt. Deren Stundenleistung beträgt<br />

zwischen 6 000 und 8 000 Billette, je nach Karton<br />

und Text. Der Jahresdurchschnitt betrug bis 2007 zwischen<br />

500 000–750 000 Kartonbillette.<br />

Die Chronik der Edmondsonschen Billette<br />

Seit dem 10. Dezember 2006 dürfen die Edmondsonschen<br />

Billette für den direkten Verkehr, gemäss einem<br />

Schreiben des Billettwesens SBB Bern, nicht mehr gedruckt<br />

werden.<br />

Seit dem 9. Dezember 2007 dürfen keine Edmondsonschen<br />

Billette mehr im direkten Verkehr verkauft werden.<br />

Seit dem 9. Januar 2008 werden die Edmondsonschen<br />

Billette im direkten Verkehr bei den SBB, der Post und bei<br />

fremden Bahnen nicht mehr als Fahrausweis anerkannt.<br />

Bei der Rhätischen Bahn sind sie im internen Verkehr<br />

noch immer gültig.<br />

Einzelne Verkaufsstellen sind noch mit gewöhnlichen<br />

Edmondsonschen Billetten ausgerüstet. Z. B. mit Schlittelbilletten,<br />

Spezialbilletten und Kinderbilletten.<br />

Die Edmondsonschen Billette wurden durch die 90 neuen<br />

Billettautomaten abgelöst; bei den Verkaufsstellen<br />

durch die elektronischen Fahrkartendrucker Prisma2.<br />

Die Billettdruckerei der Rhätischen Bahn in Chur ist seit<br />

2000 mit zwei Thermo/Direktfahrkartendruckern ausgerüstet<br />

und kann somit fast alle Spezialbillette in den<br />

Formaten Mehrfahrtenkarte kurz, Mehrfahrtenkarte lang<br />

und Abo-Format produzieren. Bei den Kunden sogar je<br />

nach Grösse und Qualität mit eigenem Logo.<br />

Somit ist die Ära der Fahrkartendruckpresse nicht ganz<br />

vorbei; doch auch bei der <strong>RhB</strong> bestimmt die elektronische<br />

und digitale Zeit die Zukunft des Billettwesens.<br />

20 Jahre Edmondsonsche Kinderbillette<br />

Auf Anregung und Wunsch von Agnes Grünenfelder,<br />

100 Jahre Billettpresse. 80 Jahre …


habe ich 1992 die ersten Kinderbillette entworfen. Ich<br />

habe verschiedene Symbole, Motive, Lokis, ja sogar ein<br />

altes <strong>RhB</strong> Briefkopf-Klischee zurecht gefräst und angepasst.<br />

Die Höhe muss genau eine Schrifthöhe von 16 2 /3<br />

Cicero (Typografisches Mass 23.5–24 mm) haben, damit<br />

man es Drucken kann.<br />

Seit 1992 sind mehr als 2 Millionen Kinderbillette in den<br />

Zügen und am Billettschalter an unsere zukünftigen Kunden<br />

verteilt worden. Da Jubiläen immer etwas Spezielles<br />

sind, habe ich immer mit dem Gedanken gespielt, auf<br />

diese zwei 100-jährigen Jubiläen im Jahr 2012 hin etwas<br />

Aussergewöhnliches herzustellen.<br />

Ich habe mit dem Lokführer Jörg Binggeli (Künstlername<br />

Jöbi) Kontakt aufgenommen und ihm meine Vision geschildert;<br />

denn ich wusste, dass er ein sehr guter Zeichner<br />

ist. Er hat die vier Zeichnungen in Originalgrösse A4 Format<br />

gemalt.<br />

Nachher konnten wir vier Kunststoffklischees bei der Firma<br />

Aeschbacher in Worb produzieren lassen, die für uns<br />

ferner die verschiedenen bunten Billettkarton herstellen.<br />

Am Jubiläumsfest vom 16. und 17. Juni 100 Jahre Chur –<br />

Disentis in Ilanz gelangten die neuen Kinderbillette zum<br />

ersten Mal zum Einsatz.<br />

Wir haben uns schliesslich, nach einer ausgiebigen Absprache<br />

für folgende vier Zeichnungen entschieden: Vier<br />

Jahreszeiten und mögliche Aktivitäten für Familien mit<br />

der <strong>RhB</strong>. Die besondere Herausforderung war, die Zeichnungen<br />

so einfach wie möglich zu gestalten, damit sie<br />

auf der Billettgrösse von 2,5 × 3 cm verkleinert auch<br />

noch gut sichtbar sind. Dies ist gut gelungen. So hoffe<br />

ich, dass viele Kinder in Zukunft Freude an diesen Billetten<br />

haben und damit schöne Erinnerungen an die <strong>RhB</strong><br />

mit nach Hause nehmen.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Thomas Edmondson (1792–1851) war der Erfinder des<br />

nach ihm benannten und bis in die 1980er Jahre überall<br />

verbreiteten Fahrkartensystems, der Edmondsonschen<br />

Fahrkarte, fälschlicherweise auch oft Edmonsonsche<br />

Fahrkarte genannt. Die damals übliche Ausgabe von<br />

kleinen Zetteln als Fahrausweise, von der Postkutschenzeit<br />

übernommen, befriedigte ihn nicht und er begann<br />

ein neues Fahrkartensystem zu entwickeln.<br />

Fahrkartenschrank im DB-Museum in Nürnberg<br />

Um eine bessere Kontrolle, Abrechnung und Prüfung der<br />

verkauften Fahrscheine zu haben, baute er eine Maschine<br />

zusammen, welche kleine Pappkartone mit dem Format<br />

30,5 mm × 57 mm (1 3 /16“ × 2¼“) und ca. 580 g/m²<br />

Gewicht bedrucken und nummerieren konnte. Daneben<br />

einen Kasten, in welchen die Billette aufbewahrt wurden<br />

und eine Datumspresse, mit welcher die Fahrscheine<br />

datiert werden konnten. Schon bald übernahmen<br />

einige andere Stationen auf seiner Linie dieses System.<br />

Auch Captain Law, der leitende Direktor der Manchester<br />

und Leeds Railway erkannte die Möglichkeiten dieses<br />

revolutionären Systems und stellte darauf Thomas Edmondson<br />

als Direktor an. Dieser führte sein System auf<br />

allen Stationen dieser Bahn ein.<br />

Die Bauart des Fahrkartenautomaten und der Datumpresse<br />

war von Anfang an gelungen, nur die sehr komplizierten<br />

Maschinen für Druck und fortschreitende<br />

Nummerierung der Billette waren erst das Ergebnis<br />

allmählicher Verbesserungen. Heute werden Edmondsonsche<br />

Fahrkarten fast nur noch von Museumsbahnen<br />

verwendet.<br />

…Kinderbillette. Und sie funktioniert.<br />

Giusep Collenberg mit seinem Stand am<br />

Jubiläum «100 Jahre Chur–Disentis».<br />

21


22<br />

Bahnprojekte in der Surselva<br />

Von Gian Brüngger<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Die Lukmanierbahn<br />

Mit dem Bau und der Eröffnung der Eisenbahnlinie Rorschach<br />

– Chur im Jahre 1858 bestand bereits das Vorhaben,<br />

diese über Chur hinaus und dem Lukmanier Richtung<br />

Süden nach Italien zu verlängern. Ja selbst die<br />

Linie Rüti ZH – Rapperswil – Uznach – Sargans ist mit<br />

dieser Absicht gebaut worden. Die als Normalspurbahn<br />

projektierte Linie wäre durch die Ruinaulta über Ilanz<br />

bis Disentis mehrheitlich der heutigen <strong>RhB</strong>-Linie gefolgt<br />

und dann links Richtung Lukmanierpass abgeschwenkt.<br />

Bei der Vision einer Eisenbahnverbindung über die Alpen<br />

hatten die Bündner die Nase vorn: 1845 legte Richard<br />

La Nicca ein erstes Projekt vor und beantragte<br />

eine Konzession für den Bau einer Eisenbahn durch<br />

den Kanton Graubünden über den Lukmanier. 1847<br />

unterzeichneten die Schweizer Kantone St. Gallen,<br />

Graubünden und Tessin einen Staatsvertrag mit dem<br />

Königreich Sardinien, der den Bau der Lukmanierbahn<br />

zum Ziel hatte. Doch sowohl dieser wie auch allen anderen<br />

Bündner Varianten (San Bernardino und Splügen)<br />

war kein Erfolg beschieden.<br />

Der Bündner Ingenieur Richard La Nicca arbeitete in<br />

den folgenden Jahren unermüdlich weiter für das Lukmanier-Projekt.<br />

Insbesondere wollte er, dass die Südostbahn-Gesellschaft,<br />

welche als Vorgängerin der Vereinigten<br />

Schweizerbahnen die Linie von Rorschach<br />

nach Chur baute, sich verpflichtete, die Konzession der<br />

Lukmanier-Bahn bis zur Grenze gegen den Kanton Tessin<br />

zu übernehmen, damit die Lukmanier-Bahn nicht<br />

zerrissen werde. Im Jahre 1853 entschied der Grosse<br />

Rat des Kantons Graubünden gegen La Nicca. Dies hinderte<br />

ihn nicht, die Kammer des Königreiches Sardinien<br />

noch im gleichen Jahr für die Lukmanier-Bahn zu<br />

gewinnen und so kam durch den Beitritt des Kantons<br />

Tessin die Konzession der Südost-Lukmanier-Gesellschaft<br />

bis zum Herbst 1853 dennoch zustande.<br />

Wie schon erwähnt, führte diese nicht zum Erfolg,<br />

da überwiegende gesamtschweizerische Interessen<br />

schliesslich in den Jahren 1869 und 1871 den Ausschlag<br />

zu Gunsten des Gotthards gegeben haben. Der<br />

Gotthard war erst im Jahre 1852 mit dem Lukmanier in<br />

Konkurrenz getreten. Auch das in letzter Stunde von La<br />

Nicca vorgeschlagene Fusionsprojekt Amsteg – Disentis<br />

– Biasca vermochte die Niederlage nicht aufzuhalten.<br />

Die Linie Reichenau – Disentis<br />

Nach dieser Absage war es dann lange still mit Eisenbahnprojekten<br />

in der Surselva. Drei Vorstösse in den<br />

Jahren 1874, 1883 und 1889 scheiterten immer wieder<br />

im Grossen Rat. Am 5. April 1890 reichte der Ingenieur<br />

Marchion aus Valendas ein Konzessionsgesuch für die<br />

Linie Reichenau – Ilanz beim Bundesrat ein. Er hatte für<br />

die Linien keine genaueren Pläne ausgearbeitet, liess es<br />

offen ob Normal- oder Schmalspur und schlug vier Varianten<br />

vor:<br />

1. Führung grösstenteils dem Rhein entlang, 19 km,<br />

3,1 Mio. Franken<br />

2. Rechtsrheinisch über Versam und Valendas, 22,5 km,<br />

3,4 Mio. Franken<br />

3. Linksrheinisch über Reichenau – Trin Mulin – Sagogn<br />

– Schluein, 25,3 km, 4,3 Mio. Franken<br />

4. Ähnliche Linienführung wie 3, aber mit weniger Stationen,<br />

Reichenau – Con – Ilanz, 24 km, 4 Mio. Franken<br />

Der Initiant favorisierte die Rheinlinie, da diese für einen<br />

Dampfbetrieb eine Steigung von lediglich 7 ‰ aufwies.<br />

Eine Fortsetzung bis Disentis sah er auch vor, was<br />

vor allem der Kleine Rat (Regierung) sehr begrüsste. Der<br />

Kleine Rat schrieb dem Eisenbahndepartement, er möge<br />

aus strategischen Gründen und im Hinblick auf eine<br />

Normalspurbahn, auf eine Linie von mehr als 27 ‰ verzichten.<br />

Mitte des Jahres 1894 war Marchion im Besitze<br />

einer Konzession für eine Bahnlinie Reichenau – Disentis.<br />

Nachdem im Jahre 1896 die <strong>RhB</strong>-Linie Landquart –<br />

Chur – Thusis als Schmalspurbahn in Betrieb kam, trat<br />

Marchion seine Konzession der <strong>RhB</strong> ab.


Relaunch Intranet<br />

Von Simon Rageth<br />

Das Intranet der <strong>RhB</strong> ist nun achtjährig und in die Jahre<br />

gekommen. Die Umsetzung eines neuen Intranetauftritts<br />

ist unterdessen in vollem Gang. Die Vorbereitungsarbeiten<br />

und die Planung laufen bereits seit längerem.<br />

Noch im Herbst 2012 soll das neue Intranet der <strong>RhB</strong> aufgeschaltet<br />

werden. Alle Geschäftsbereiche sind in das<br />

Projekt «Relaunch Intranet» eng eingebunden. Ziele<br />

sind unter anderem, die Kommunikationsplattform Intranet<br />

zu stärken, Dokumente einfacher auffindbar zu<br />

machen, die Menüstruktur zu vereinheitlichen und den<br />

Redak tionsprozess klar zu definieren.<br />

2011 wurde <strong>RhB</strong>-intern eine Umfrage zum bestehenden<br />

Intranet gemacht. Sehr geschätzt am bisherigen<br />

Auftritt werden insbesondere die aktuellen Newsbeiträge<br />

sowie das schnelle Auffinden der Geschäftsbereiche.<br />

Als nicht gut beurteilt wurden unter anderem die<br />

Dokumentsuche sowie die uneinheitliche Gestaltung<br />

der Unterseiten. Das neue Intranet soll nicht alles Bisherige<br />

auf den Kopf stellen, sondern die positiven<br />

Punkte des bestehenden Auftritts beibehalten und<br />

punktuell einige Verbesserungen herbeiführen.<br />

Neue Dokumentsuche und mehr News<br />

Das aktuelle Intranet hat die Schwäche, dass Dokumente<br />

nur gefunden werden können, wenn der Mitarbeitende<br />

weiss, wo sie abgelegt wurden. Neu wird das Intranet<br />

zusätzlich eine Dokumentsuche enthalten, mit<br />

welcher nach inhaltlichen, formalen und organisatorischen<br />

Kriterien die Dokumente gefunden werden können.<br />

Die zweite wichtige Anpassung umfasst die News. Der<br />

bestehende Bereich «Aktuell» bleibt vorhanden. Ergänzt<br />

wird dieser aber mit Neuigkeiten aus den Geschäftsbe-<br />

Florian Ambauen (vorne) und Simon Rageth.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

reichen. Grundsätzlich jeder Mitarbeitende wird die<br />

Möglichkeit haben, selbst Neuigkeiten zu verfassen.<br />

Neuigkeiten zu Projekten, Veranstaltungen und so weiter.<br />

Diese News wiederum können kommentiert werden.<br />

Damit wird dem Anspruch ans Intranet, dass Informationen<br />

zum Nutzer kommen und nicht umgekehrt, Rechnung<br />

getragen.<br />

Die dritte wichtige Anpassung betrifft den Redaktionsprozess.<br />

Heute ist häufig nicht mehr klar definiert, wer<br />

für die Aktualisierung welcher Inhalte zuständig ist. Resultat<br />

daraus ist, dass einige Informationen im Intranet<br />

veraltet, nicht mehr gültig oder doppelt vorhanden sind.<br />

Der gesamte Redaktionsprozess wird deshalb neu klar<br />

definiert und das Redaktionsteam für Seiteninhalte verkleinert.<br />

Telefonbuch bleibt vorerst<br />

Das bestehende Telefonbuch wird vorerst übernommen.<br />

Das Projekt «Stammdaten» wird derzeit vorangetrieben.<br />

Sobald die Stammdaten bereinigt sind, wird ein Tool gebaut,<br />

welches die Informationen der Mitarbeitenden<br />

direkt im Intranet abbildet. Ziel ist es auch, Porträtfotos<br />

der Mitarbeitenden zu integrieren.<br />

Kleinere Anpassungen<br />

Des Weiteren erhält das Intranet auch kleinere Anpassungen.<br />

Zum Beispiel:<br />

n Neues Design<br />

n Neues Schwarzes Brett<br />

n Zentralisierung der Personaleintritte<br />

n Direktzugriffe auf wichtige Inhalte<br />

Die Evolution des Intranets. (Quelle: namics)<br />

23


24<br />

Bahnmuseum Albula hat Fahrt aufgenommen<br />

Von Nora Hauswirth und Peider Härtli, Bilder: Victor Zindel<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Am Wochenende vom 1. bis 3. Juni hat das Bahnmuseum<br />

Albula in Bergün offiziell seine Türen geöffnet und<br />

den ersten Ansturm überstanden. Über 2000 Besucher<br />

vertieften sich in die Ausstellung mit ihren interaktiven<br />

und multimedialen Inszenierungen, während unzählige<br />

Gäste draussen auf dem Platz der Bahnfreunde bei bestem<br />

Wetter Musik, Speis und Trank und zahlreiche Vergnügungen<br />

genossen.<br />

Nach der Generalversammlung begrüsste Andreas Dürst,<br />

Projektleiter und VRP der Bahnmuseum Albula AG, die<br />

gut 500 geladenen Gäste, unter ihnen Vertreter der <strong>RhB</strong>,<br />

angeführt von Direktor Hans Amacker und des Kantons<br />

Graubünden sowie des Vereins historic <strong>RhB</strong> und des<br />

Hauptsponsors Graubündner Kantonalbank, zahlreiche<br />

Gönner und Sponsoren, Unternehmer und als besondere<br />

Gäste Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamtes für<br />

Verkehr und Mr. Vinay Mittal, Vorsitzender des Railway<br />

Board, Ministry of Railways India. Die Kalka-Shimla-<br />

Bahn in Nordindien, ebenfalls auf der Liste der UNESCO<br />

Weltkulturerbe, ist Objekt der aktuellen Sonderausstellung<br />

im Bahnmuseum. Am Abend trafen sich die geladenen<br />

Gäste im Kurhaus, wo bei einem feinen Dinner<br />

angeregte Diskussionen und launige Reden zu beobachten<br />

und zu hören waren.<br />

Die indische Delegation um Chairman Vinay Mittal zog<br />

weiter auf der UNESCO Welterbestrecke nach St. Moritz,<br />

wo sie am Samstag in Genuss eines Heilkopterfluges<br />

über die Bernina- und Albulastrecke kam, fach- und<br />

streckenkundig begleitet durch Direktor Amacker. Hans<br />

Amacker, Marco Lüthi, Gion Caprez und dem Schreibenden<br />

fiel zudem die Ehre zu, die indischen Gäste, begleitet<br />

durch ihre Familienangehörigen, abends im Engadin<br />

im Rahmen eines Diners zu betreuen.<br />

Gion Caprez.<br />

Am Samstag und Sonntag fand das Volksfest zur Eröffnung<br />

statt. An über einem Dutzend Marktstände boten<br />

lokale Hersteller ihre Produkte an und präsentierten die<br />

Region von ihrer besten Seite. Zu Speis und Trank gab es<br />

Musik und Tanz mit den Bands Schtärneföifi, The Leave it<br />

all Behinders und Tomazobi – und als Höhepunkt rissen<br />

die Sepplis da Bravuegn mit ihrer lüpfigen Musik die<br />

Festgemeinde buchstäblich von den Bänken. Über 2000<br />

Besucher verzeichnete das Museum bereits – am Eröffnungswochenende<br />

wurden sie in Gruppen durch die<br />

Ausstellung geführt. Die Verantwortlichen des Museums<br />

um VRP Andreas Dürst sind erfreut über die positiven<br />

Reaktionen der Bahnfreunde und der Bevölkerung und<br />

sie sind überzeugt, dass diese Institution langfristig Impulse<br />

für die Region und über die Region hinaus liefern<br />

wird.<br />

Über das Bahnmuseum Albula<br />

Das Bahnmuseum Albula steht für die einmaligen kulturellen<br />

und historischen Werte der wohl spektakulärsten Alpenbahn<br />

Europas. Natur, Kultur, Architektur und Museum haben ein<br />

enormes gemeinsames Potenzial, das wir sinnstiftend und<br />

öffentlichkeitswirksam nutzen wollen – mit direktem Einbezug<br />

der täglich erfahrbaren, zum UNESCO Welterbe <strong>RhB</strong> zählenden<br />

Landschaft Albula/Bernina, der tüchtigen Bevölkerung und des<br />

aktiven Tourismus. Das Museum verleiht dem UNESCO Welterbe<br />

<strong>RhB</strong> einen weiteren Akzent: Es erzählt und vertieft Geschichten<br />

und Fakten, die auf der UNESCO Welterbe <strong>RhB</strong> Weitwanderung<br />

mit inhaltlichen Inszenierungen und örtlichen Informationsstelen<br />

angesprochen werden und schafft damit einen<br />

zusätzlichen Attraktionspunkt. Der inszenierte Wanderweg<br />

zwischen Filisur und Preda bildet quasi den Aus senraum des<br />

Museums: Themen, die im Museum vermittelt werden, können<br />

in natura erfahren werden. Bahnlehrpfad und UNESCO Welterbe<br />

<strong>RhB</strong> Weitwanderung münden auf den Platz der Bahnfreunde<br />

und laden gemeinsam zum Museumsbesuch ein.<br />

Weitere Infos unter www.bahnmuseum-albula.ch


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

25


26<br />

Geschäftsbereich Produktion neu aufgestellt<br />

Von Patricia Demarmels<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Per 1. April wurden aus vier Regionen drei. Dies nicht<br />

wegen Sparmassnahmen wie bereits vermutet wurde,<br />

sondern aus rein logischen und zukunftsorientierten<br />

Gründen. Dass der bisherige Regionenleiter Engadin,<br />

Eric Wyss, im Bereich Personal (HR) eine neue Herausforderung<br />

als Projektleiter übernommen hat, war mit Anlass,<br />

dass die Geschäftsleitung die Strukturen der Regionen<br />

überprüfte und entschied, die Regionen nach<br />

betrieblichen Kriterien neu zu strukturieren: Zugläufe,<br />

Linienverantwortung, Güterverkehrsknoten aus einer<br />

Verantwortung sowie Sicherheits- und Rettungsorganisation<br />

Vereina unter einer Führung.<br />

Das Fernsteuerzeitalter hält weiter Einzug:<br />

n Bereits per 10. Dezember 2011 wurde Thusis bekannterweise<br />

dem RCC angeschlossen, respektive produktionsseitig<br />

die gesamte Zuglenkung übernommen. Der<br />

Betrieb vor Ort wird durch die Betriebsangestellten natürlich<br />

weiterhin sichergestellt. Der Bahnhof wird als<br />

Verkaufspunkt durch den GB Vertrieb geführt.<br />

n Auf den 1. Juni 2012 wurde die Fernsteuerung Oberengadin/Bernina,<br />

welche in Samedan stationiert war, ins<br />

RCC Landquart integriert. Das Ortsstellwerk Samedan<br />

wird nach Abschluss der Umbauten ebenfalls von Landquart<br />

aus bedient. In Samedan verbleiben weiterhin<br />

personelle Ressourcen aus dem Bereich Produktion für<br />

die Leitung, die örtliche Planung und die Unterstützung<br />

der noch anstehenden Umbauten im Oberengadin.<br />

n Bergün feierte am 10. Dezember 2011 die Eröffnung des<br />

Dienstleistungszentrums und des Bahnhofs (GB Vertrieb).<br />

Die Eröffnung des Bahnmuseums Albula fand am<br />

2. Juni 2012 statt.<br />

Die Namensgebung war keine einfache Sache. Im Unterschied<br />

zum Vertrieb, der eigentlich innerhalb von Grau-<br />

bünden nur noch zwei Regionen beinhaltet (Süd und<br />

Nord) ist die Produktionsregion Bernina weiterhin eigenständig<br />

aufgestellt (Gleichstrom und spezielle örtliche<br />

Begebenheiten etc.) und deshalb war die Benennung<br />

analog den Vetriebsregionen nicht möglich und<br />

hätte wohl Verwirrung gestiftet.<br />

So existieren neu drei Produktionsregionen. Weitere<br />

Details sind auch im Organigramm auf dem Intranet ersichtlich.<br />

Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den anderen<br />

Geschäftsbereichen sollte keine grossen Veränderungen<br />

mit sich bringen. Speziell der Informationsaustausch<br />

mit dem GB Vertrieb ist bereits umgesetzt, so<br />

wurden die regionalen Vertriebssitzungen (RVS) in den<br />

personellen Zusammensetzungen angepasst. Dadurch<br />

können die regionalen Kadersitzungen (pro GB und Region)<br />

jeweils zu den gewohnten Zeiten durchgeführt<br />

werden. Eine Lösung die schlussendlich allen dient.<br />

Die grössten Veränderungen betreffen die ehemalige<br />

Region Engadin (ENG) mit den Zuteilungen von Scuol<br />

und Zernez zur Region Ost, Pontresina zur Region Bernina<br />

sowie Samedan und St. Moritz neu zur Region West.<br />

Der Betrieb Albulatal wurde dem Leiter Betrieb Landquart<br />

unterstellt (Reichenau-Tamins und Thusis bereits<br />

per 10.12.2011). Die Anpassung der personellen Unterstellungen<br />

konnten aus Sicht Produktion sinnvoll durchgeführt<br />

und zeitgerecht allen Betroffenen kommuniziert<br />

werden.<br />

Nun geht es darum, den Kulturwandel zu vollziehen. Die<br />

Mitarbeiter sollen sich mit der neuen Region identifizieren<br />

und integriert werden. Die Regionenleiter Paolo<br />

Sterli, Aldo Bellasi und Patricia Demarmels freuen sich<br />

darauf und sind schon tatkräftig am Umsetzen!<br />

Paolo Sterli, Region Bernina. Patricia Demarmels, Region West. Aldo Bellasi, Region Ost.


Gastfreundliches und modernes Bistro-Angebot<br />

Text von Simon Rageth, Bilder von Andreas Brot<br />

Am Freitag, 13. Januar 2012 öffnete der neue avec.-<br />

Shop am Bahnhof Davos Dorf seine Türen. Damit kann<br />

am für die <strong>RhB</strong> wichtigen Standort Davos Dorf ein moderner,<br />

den Kundenbedürfnissen entsprechender treffpunkt<br />

angeboten werden. Die Gäste profitieren neu an<br />

365 Tagen im Jahr vom gros sen Frischesortiment und<br />

den langen Öffnungszeiten. Die Partnerschaft mit Valora<br />

wird damit gestärkt.<br />

Davos Dorf ist für die <strong>RhB</strong> ein wichtiger Bahnhof mit<br />

grossem Personenaufkommen. Nachdem im vergangenen<br />

Jahr gemeinsam mit der Gemeinde Davos bereits<br />

die ebenerdige, behindertengerechten WC-Anlagen in<br />

Betrieb genommen wurde, erhält der Bahnhof Davos<br />

Dorf nun Dank dem neuen avec.-Shop eine weitere Aufwertung.<br />

Die <strong>RhB</strong> greift dabei auf ein sehr erfolgreiches<br />

und von den Bahnreisenden geschätztes Konzept zurück,<br />

sind doch auch die beiden Bahnhöfe Landquart<br />

und Samedan mit einem avec.-Shop ausgestattet. Die<br />

<strong>RhB</strong> stärkt damit die Partnerschaft mit Valora – netzweit<br />

sind nun 16 Bahnhöfe mit einem k kiosk und drei Bahnhöfe<br />

mit einem avec.-Shop ausgerüstet.<br />

Qualitativ hochwertiges Angebot<br />

Der erste avec.-Shop in Davos besticht durch das Frischesortiment,<br />

die Qualität des Angebots und die Gastfreundschaft<br />

der Mitarbeitenden. Frische steht im Vordergrund:<br />

Die Kunden finden von früh morgens bis spät<br />

abends ofenfrische Brotwaren und Süssgebäck bis hin zu<br />

frischem Gemüse und Obst. Lebensmittel, Milch- und<br />

Fleischprodukte, Artikel für den täglichen Bedarf sowie<br />

Presse- und Tabakartikel ergänzen das Sortiment. Eine<br />

Alternative zu den Markenprodukten bilden die Artikel<br />

der preisgünstigen Eigenmarke ok.-.<br />

Neu kommen die Kunden am Bahnhof Davos Dorf in den<br />

Genuss des attraktiven Bistro-Angebots. Dazu zählen<br />

Andreas Brot.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

die täglich frisch von Hand zubereiteten Sandwiches,<br />

die beliebten Hot Dogs und Curry Würste wie auch warme<br />

Snacks. Der Bistrobereich mit Tischchen lädt zum<br />

Verweilen ein.<br />

Der avec.-Shop am <strong>RhB</strong>-Bahnhof in Davos Dorf ist für<br />

Valora die elfte Filiale, die im überarbeiteten Konzept<br />

und mit modernem Logo gestaltet wurde. Der Slogan<br />

«c’est la vie» beschreibt die Neuausrichtung: Der gastfreundliche<br />

Convenience-Treffpunkt deckt die Bedürfnisse<br />

des täglichen Lebens aller mobilen Menschen ab.<br />

Zahlen und Fakten avec.-Shop Davos Dorf<br />

Ort Bahnhofstrasse 8, 7260 Davos Dorf<br />

Franchisenehmerin Esther Schwitter<br />

Team 13 Mitarbeitende<br />

Verkaufsfläche 142 m 2<br />

Öffnungszeiten Mo.–Fr. 5.00–22.00 Uhr<br />

Sa.+So. 6.00–22.00 Uhr<br />

Zahlen und Fakten Valora<br />

- Valora ist ein Handelsunternehmen für Konsumgüter, spezialisiert<br />

auf den kleinflächigen Einzelhandel und in ausgewählten<br />

Nischenmärkten tätig (www.valora.com).<br />

- Die Division Valora Retail betreibt europaweit Kioske und andere<br />

kleinflächige Ladenkonzepte an Hochfrequenzlagen (www.<br />

valoraretail.com)<br />

- Zu Valora Retail zählen in den Märkten Schweiz, Deutschland<br />

und Luxemburg 1430 Kioske, Convenience-Verkaufsstellen und<br />

Gastronomie-Betriebe.<br />

- In der Schweiz ist Valora Retail Marktführer im klein- und<br />

kleinstflächigen Einzelhandel, an Hochfrequenzlagen und mit<br />

standardisierten Formaten.<br />

- Valora Retail Schweiz betreibt folgende Verkaufsstellen:<br />

- 930 k kiosk<br />

- 103 avec.-Shops (Eigenstellen und Franchisenehmer)<br />

- 15 Convenience-Shops (z. B. Tamoil Service Stationen)<br />

- 18 Press & Books<br />

- 41 Gastronomie-Betriebe (30 Caffè Spettacolo, 11 espresso)<br />

27


28<br />

Totalumbau eines alten Bahnhofs<br />

Von Peider Härtli<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Bahnhof Davos Platz heute: 1 Million Fahrgäste …<br />

Der Bahnhof Davos Platz spielt eine wichtige Rolle als<br />

Verkehrsknoten- und Umsteigepunkt zwischen <strong>RhB</strong>,<br />

PostAuto und den Verkehrsbetrieben Davos. Mit jährlich<br />

rund einer Million Fahrgästen gehört er zu den frequenzstärksten<br />

Bahnhöfen auf dem Bündner Bahnnetz.<br />

Die Bedeutung des Bahnhofs Davos Platz als touristische<br />

Drehscheibe untermauern die zwei weltbekannten Panoramazüge<br />

Glacier Express und Bernina Express, welche<br />

während den Sommermonaten von rund 40 000<br />

Gästen frequentiert werden.<br />

…ungenügende Infrastruktur …<br />

Zahlreiche Anlageteile haben ihre technische Lebenserwartung<br />

klar überschritten und entsprechen den heutigen<br />

Kundenbedürfnissen und -erwartungen in keiner<br />

Weise. So ist beispielsweise der Zugang zum Mittelperron<br />

nur über Treppen möglich, behindertengerechte Zugänge<br />

fehlen gänzlich. Die Kundenbereiche im Bahnhofsgebäude<br />

sind veraltet und auch das Bahnhofbuffet entspricht<br />

nicht den heutigen Standards einer modernen Bahngastronomie.<br />

… und veraltete Sicherungsanlagen<br />

Die Sicherungsanlage stammt aus dem Jahr 1959 und ist<br />

daher technisch völlig überaltert. Zudem weist sie auch<br />

erhebliche Sicherheitslücken auf. Zahlreiche Weichen<br />

werden heute noch per Hand gesteuert und lassen keine<br />

gesicherten Rangierfahrten zu.<br />

Bahnhof Davos Platz morgen: 40 Millionen in neue,<br />

moderne Anlagen<br />

Die geplante Erneuerung des Bahnhofgebäudes entspricht<br />

der <strong>RhB</strong>-Strategie 2012 in Bezug auf Modernität<br />

und Tourismus. Die Verbesserungen der Bahnanlagen<br />

mit entsprechenden Perronerhöhungen, Rampenaufgängen,<br />

schützenden Perrondächern, Personenunterführung<br />

zur Jakobshornbahn werden dem Fahrgast<br />

deutlich mehr Komfort bieten. Die geplanten Umbauten<br />

der Schalteranlagen und Kunden-Aufenthaltsbereiche<br />

sollen dem Besucher ein angenehmes Gefühl vermitteln<br />

und zu einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsplatzqualität<br />

für das <strong>RhB</strong>-Personal führen. «Bahnhöfe und<br />

Züge sind die Visitenkarte einer Bahn. Mit dem Umbau<br />

des Bahnhofs Davos Platz wollen wir die hohen Ansprüche<br />

des heutigen Fahrgastes an Qualität, Kundenfreundlichkeit<br />

und Sicherheit erfüllen», betonte Stefan Engler<br />

anlässlich des Spatenstichs. Und Landrat Reto Dürst unterstreicht<br />

die Bedeutung eines modernen Bahnhofs für<br />

die Gemeinde Davos: «Davos als Tourismusstadt mit<br />

weltweiter Ausstrahlung ist auf einen modernen Bahnhof<br />

angewiesen».<br />

Die geplante Erneuerung und Modernisierung der Sicherungs-<br />

und Gleisanlagen führen zu einer deutlich höheren<br />

Sicherheit im Zugs- und Rangierbetrieb und entsprechend<br />

auch zu einer massgeblichen Entlastung des<br />

Personals. Aus technischer Sicht erlaubt das Sicherungssystem,<br />

die Zugs- und Rangierbewegungen im Bahnhof<br />

Davos Platz grundsätzlich vom Fernsteuerzentrum Klosters<br />

aus zu steuern.<br />

Auftakt zum Umbau des Bahnhofs Davos Platz bildete<br />

der offizielle Spatenstich vom 18. April 2012. Die Ausführung<br />

der Arbeiten ist hauptsächlich in den Jahren<br />

2012 bis 2014 vorgesehen. In der Zeitspanne vom 2. April<br />

bis 28. Juni 2013 muss die Strecke Davos Platz – Klosters<br />

wegen der umfassenden Sanierung des Klostersertunnels<br />

gesperrt werden. Die <strong>RhB</strong> plant, diese<br />

Unterbruchszeit intensiv zu nutzen und die wichtigsten<br />

Arbeiten an der Personenunterführung, an den Perronkanten<br />

und an der Fahrleitung auszuführen.<br />

Die Gesamtkosten des Totalumbaus des Bahnhofs Davos<br />

Platz betragen rund 40 Millionen Franken. Über 32 Millionen<br />

Franken entfallen auf den Bereich Bahntechnik,<br />

rund 7 Millionen Franken auf den Umbau des Bahnhofgebäudes.


<strong>RhB</strong>-Gleisbau und Zwergenland<br />

Von Elisabeth Bardill<br />

Richard Grünenfelder in Versam Arezen arbeitete während<br />

46 Jahren und 3 Monaten als Gleismonteur bei der<br />

Rhätischen Bahn. Er pflegt ein beson deres Hobby: Am<br />

steilen Wiesenhang entstand das Zwergenland.<br />

Als fünftes von neun Kindern erblickte Richard im Jahr<br />

1949 das Licht der Welt in seinem Elternhaus, «der<br />

Mühle» in Arezen. In diesem Weiler erlebte er auch seine<br />

Kindheit und Schulzeit. Während der schulfreien<br />

Sommermonate war er schon früh, wie damals üblich,<br />

als kleiner Knecht im Einsatz. Er habe es mit den Leuten<br />

immer gut getroffen und gerne fremdes Brot gegessen.<br />

Da hätte es immer passende Arbeiten gegeben, bei denen<br />

er mitgeholfen und etwas gelernt habe: Futter für<br />

die Schweine kochen, Heu ernten, gebrauchte Nägel gerade<br />

hämmern, Vieh hüten und zur Alp treiben oder<br />

verschiedene Ausbesserungen vornehmen. In der Schule<br />

sei er ein Lausbube gewesen, besonders in jener Zeit,<br />

als von den neun Schülern fünf aus seiner Familie<br />

gleichzeitig in der Gesamtschule gewesen seien. Lehrer<br />

Giovanoli habe jedoch ein gewisses Verständnis für ihn<br />

gehabt.<br />

Berufsleben im romanischen Sprachgebiet<br />

Nach dem Schulabschluss konnte Richard Grünenfelder<br />

als Bahnarbeiter bei der <strong>RhB</strong> einsteigen. Bei dieser gut<br />

organisierten Unternehmung arbeitete er durchgehend<br />

bis zur Pensionierung. «Seine Bahnlinie» feierte im Juni<br />

das hundertjährige Jubiläum. Richard war während 46<br />

Jahren mitverantwortlich bei der Tauglichkeit der Strecke.<br />

Aus dem Hilfsarbeiter wurde ein erfahrener Gleismonteur<br />

an der Bahnlinie zwischen Reichenau und Disentis.<br />

Der Dienst hat ihm gefallen und mit seiner<br />

angeborenen Fröhlichkeit und Geselligkeit wurde er ein<br />

guter Kamerad unter seinen Kollegen. So wuchs er fast<br />

unmerklich in die romanische Sprache hinein. Diese ist<br />

und bleibt für ihn die Sprache der «Bähnler», der<br />

Gleisbauer. Richard Grünenfelder in Versam Arezen.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Freundschaften. Richard Grünenfelder konnte immer<br />

zuhause in Arezen wohnen. Anfänglich fuhr er mit dem<br />

Moped zur Arbeit, später mit dem eigenen Auto. Auch<br />

das Generalabonnement zu haben, bedeutet ihm viel.<br />

Er besucht Ausstellungen wie die BEA, HIGA, GELA, Mustermesse,<br />

Autosalon … Im Theaterverein Versam Arezen<br />

ist er heute Ehrenmitglied. Als er noch aktiv war, wurden<br />

ihm meistens die Narrenrollen zugeteilt, die er erfolgreich<br />

spielte.<br />

Zwergenland am Wiesenhang<br />

Eigentlich fing alles mit einigen geschenkten Zwergen<br />

bei Richards Mutter, Julia Grünenfelder, an. Da sie grosse<br />

Freude daran hatte, wurden es immer mehr. Ihr Leben<br />

war alles andere als leicht. Das anwachsende Zwergenvolk<br />

im Grünen vor dem Haus konnte sie oft von<br />

ihren Sorgen und arbeitsreichen Tagen ablenken. Ihr<br />

unverheirateter Sohn Richard übernahm mehr und mehr<br />

die Pflege des Zwergenlandes, sodass seine hoch betagte<br />

Mutter und seine behinderte Schwester Anneli dieses<br />

jetzt vom Balkon aus betrachten können. Der steile Hang<br />

neben dem Haus lässt die Zwerge gut in Erscheinung<br />

treten. Vor dem Winter werden alle im Haus untergebracht<br />

und restauriert, um dann im Frühling wieder fest<br />

im Boden verankert zu werden. Das Erscheinen der<br />

Zwerge am Eingang ins Safiental ist wie der Kuckucksruf<br />

das Zeichen des Frühlings. Bei Gelegenheit machen die<br />

Postautochauffeure sogar ihre Fahrgäste auf das Märchenland<br />

aufmerksam. Für Richard Grünenfelder wurden<br />

der Blumenschmuck am Haus und das Zwergenland<br />

zum Hobby und Ausgleich. Er kümmert sich neben seinen<br />

Ausflügen zu Kollegen oder ins Land hinaus um<br />

Mutter und Schwester. Er hat nie aufgehört, zu dieser,<br />

seiner Familien- und Hausgemeinschaft zu gehören. Die<br />

unzähligen Wichtel, die alle als Geschenke ins Haus kamen,<br />

sind Teil von Richard Grünenfelders Lebensgeschichte.<br />

46 Jahre und 3 Monate Gleismonteur.<br />

29


30<br />

Interview mit Thomas Poltera<br />

Von Peider Härtli<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Der Bahnhof Landquart blickt auf eine spannende<br />

Geschichte zurück: 1858 wurde die Strecke Sargans –<br />

Chur eröffnet und 31 Jahre später die älteste Strecke<br />

der <strong>RhB</strong>, Landquart – Davos. Damit ist Landquart auch<br />

der älteste Gemeinschaftsbahnhof von SBB und <strong>RhB</strong> in<br />

Graubünden. Seit 2007 ist Thomas Poltera (54) für die<br />

komplexe Rangierabwicklung in diesem Bahnhof<br />

zuständig. Im nachfolgenden Gespräch hat uns Thomas<br />

Poltera einen kleinen Einblick in seine vielfältigen Aufgaben<br />

ermöglicht.<br />

Peider Härtli (PH): Thomas Poltera, kann man dich als<br />

Bahnhofsvorstand Landquart bezeichnen?<br />

Thomas Poltera (TP): Die Bezeichnung Bahnhofsvorstand<br />

gibt es schon seit längerer Zeit nicht mehr. Es wäre auch<br />

die falsche Bezeichnung. Ich stehe nicht mit dem roten<br />

Hut am Perron und fertige mit der Abfahrtskelle die Züge<br />

ab. Ich bin Leiter für das Rangierpersonal des Bahnhofs.<br />

Dazu kommt noch die Führung des Rangierpersonals der<br />

Bahnhöfe Reichenau, Tamins und Thusis. Zu meiner Leitungsaufgabe<br />

gehört auch die Betreuung der 3 Mitarbeitenden<br />

im Kundendienst im Domleschg und Albulatal.<br />

Zusätzlich habe ich noch die ehrenvolle Aufgabe, die<br />

Stellvertretung für die Region P-REW zu übernehmen.<br />

PH: Beeindruckend, da wird dir die Arbeit ja nicht<br />

so schnell ausgehen. Bleiben wir doch bei deiner<br />

Hauptaufgabe als Leiter Betrieb Landquart. Wieviele<br />

Leute führst du? Und aus welchen Bereichen?<br />

Und: Wer ist dein Stellvertreter?<br />

TP: Ja, die Arbeit wird mir schon nicht ausgehen, das<br />

denke ich auch. In Landquart sind es 3 Rangiermeister,<br />

3 Vorarbeiter, 12 Betriebsangestellte und ein Güterwagendienst.<br />

Dazu kommen noch 1 Rangiermeister in Thusis<br />

und 4 Betriebsangestellte sowie 3 Mkd’s in der<br />

Re gion zwischen Reichenau-Tamins und Bergün/Bravuogn.<br />

Mein Stellvertreter ist der Leiter Bahnhof Ilanz, Ueli<br />

Nyffenegger.<br />

PH: Also gehört der kommerzielle Bereich wie<br />

beispielsweise der Billettverkauf und Reisedienst<br />

nicht zu deinen Aufgaben?<br />

TP: Damit habe ich tatsächlich nichts zu tun. Mir ist die<br />

Wichtigkeit dieser Aufgaben aber sehr bewusst.<br />

PH: Für den Laien präsentiert sich der Bahnhof<br />

Landquart als ein riesiges Wirrwarr von Gleisen,<br />

Weichen und Signalen. Zudem rangieren hier die<br />

normalspurige SBB und die schmalspurige <strong>RhB</strong><br />

auf engstem Raum – da sind doch Konflikte programmiert.<br />

Wer macht was? Wie teilen sich SBB und <strong>RhB</strong><br />

die Aufgaben?<br />

TP: Mit dem Kommunikationsmittel Funk und Signale<br />

sind die komplexen Rangierabläufe zwischen SBB und<br />

<strong>RhB</strong> gut geregelt und gut zu meistern. Die Aufgabenteilung<br />

SBB und <strong>RhB</strong> ist klar definiert. Dazu gibt es Betriebsabläufe<br />

und Vorschriften.<br />

PH: Um da einen reibungslosen und unfallfreien<br />

Rangierablauf zu gewährleisten muss der Teamgeist<br />

beispielhaft sein. Und wie hast du die Übersicht?<br />

Hast du dein Büro in einem «Tower» mit Blick auf<br />

das Gleisfeld?<br />

TP: Da braucht es tatsächlich einen guten Teamgeist.<br />

Dieser ist in Landquart sehr ausgeprägt. Die Mannschaft


weiss, was sie zu tun hat. Mein Büro liegt ganz dem<br />

Gleisfeld abgewandt. Dafür habe ich den Coopparkplatz<br />

voll im Griff. Will ich einen Überblick über das Gleisfeld,<br />

begebe ich mich auf die neu gebaute Terrasse des Aufenthaltsraums,<br />

trinke dort einen guten Café, höre die<br />

Funksprüche ab und habe den vollen Überblick über<br />

den Personenbahnhof. Nein im Ernst, brauche ich einen<br />

Überblick, fahre ich mit dem Rangier mit oder schreite<br />

das Gleisfeld ab.<br />

PH: Durch wen werden die Rangierfahrstrassen und<br />

die Weichen und Signale gestellt? Sind auch noch<br />

Handweichen zu bedienen?<br />

TP: Der zentralisierte Bereich wird vom RCC aus gesteuert. In<br />

Landquart gibt es leider noch sehr viele Handweichen. Vor<br />

allem im Umlad und zum Teil auch im Personenbahnhof.<br />

PH: Da muss eine klare Kommunikation zwischen<br />

deinen Leuten und dem RCC von zentraler Bedeutung<br />

sein …<br />

TP: Das ist eine klare Voraussetzung für einen reibungslosen<br />

und sicheren Rangierablauf. Die Rangierarbeiter<br />

kommunizieren mit dem Fahrdienstleiter und der Wagendisposition<br />

ausschliesslich per Funk.<br />

PH: Betrifft dein Bereich auch die fahrdienstlichen<br />

Anlagen im Güterumschlagszentrum GUZ?<br />

TP: Die fahrdienstlichen Anlagen reichen bis ins GUZ und<br />

in jedes der vielen Anschlussgeleise, die in Landquart<br />

vorhanden sind.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

PH: Zum Schluss: Bezeichne doch kurz das besonders<br />

Motivierende an deinem Job.<br />

TP: Mein Job ist sehr abwechslungsreich. Der Umgang<br />

mit dem Personal, die Planungen und die verschiedenen<br />

Kontakte, auch geschäftsübergreifend, motivieren<br />

mich immer wieder aufs Neue.<br />

Und da ich eine gute und kompetente Vorgesetzte habe,<br />

ist sogar die Stellvertretung der Region West eine Motivation.<br />

PH: Und: gibt es da auch eine Kehrseite der Medaille?<br />

TP: Da jede Medaille auch eine Kehrseite hat, gibt es die<br />

natürlich auch. Die ist aber so klein, dass es sich nicht<br />

lohnt, sie hier zu erwähnen.<br />

Thomas Poltera, herzlichen Dank für deine erklärenden<br />

Einblicke in die faszinierende und komplexe Rangierabwicklung<br />

im Bahnhof Landquart. Wir wünschen dir und<br />

deinem Team viel Freude und Genugtuung an der Arbeit<br />

und keine Unfälle.<br />

Wichtig: der Teamgeist.<br />

31


32<br />

Umbau des Portalkrans in Thusis<br />

Von Wiro Capol und Fredy Bärtsch<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Der bestehende Portalkran in Thusis hat schon viel<br />

erlebt. Der Kran aus dem Herstellungsjahr 1987 war von<br />

der <strong>RhB</strong> im Juni 1995 für das neue Güterumschlagszentrum<br />

in Campocologno vorgesehen. In Absprache mit<br />

der Firma Casty Transport AG, Cinous-chel-Brail wurde<br />

dann jedoch vom Güterverkehr <strong>RhB</strong> entschieden, denn<br />

Kran nicht in Campocologno sondern in St. Moritz aufzustellen.<br />

Die Firma Casty hat dann diesen Portalkran<br />

in Beringen gekauft und zusammen mit der Rhätischen<br />

Bahn am Bahnhof St. Moritz als Kranersatz eines älteren<br />

Models aufgestellt. Dort wurde er für den Umschlag<br />

der ersten Wechselbehälter von Coop im Engadin eingesetzt.<br />

Umzug nach Thusis<br />

Nach dem Bau des Güterumschlagszentrums Samedan<br />

im Jahr 1999 fiel der Kran das erste Mal in einen «Dornröschenschlaf».<br />

Die Rhätische Bahn kaufte den Portalkran<br />

der Firma Casty ab, um ihn nach Poschiavo zu versetzen.<br />

Weil er dort jedoch aufgrund seiner Höhe nicht<br />

an den vorgesehenen Platz gestellt werden konnte,<br />

musste eine Alternative gesucht werden. Der damalige<br />

Kran in Thusis begann schon Schrauben zu verlieren und<br />

musste ebenfalls ersetzt werden. Weil die Finanzierung<br />

für den Umzug nach Poschiavo schon geregelt war und<br />

die Firma STAG Maienfeld in Thusis einen Platz am Bahnhof<br />

zurück gegeben hat, war der neue Standort schon<br />

festgelegt. Im Jahr 2003 wurde der Portalkran ohne<br />

gros se Kostenfolge von Poschiavo nach Thusis verlegt.<br />

Gleisverlängerung unter<br />

Krananlage Thusis (Jahr 2005).<br />

Mit Aldi aus dem «Dornröschenschlaf» erweckt<br />

Am 4. Februar 2008 wurde die erste Filiale von Aldi in<br />

Cho d’Punt, Samedan eröffnet. Ab dem 17. Dezember<br />

2008 wurden dann sämtliche Strassentransporte aus<br />

dem Unterland nach Samedan durch eine kombinierte<br />

Lösung Strasse-Schiene abgelöst. Und hier konnte der<br />

Portalkran Thusis wieder voll zum Einsatz kommen.<br />

Denn die Transportkette sah vor, die Wechselbehälter in<br />

Thusis vom LKW auf die Bahn oder umgekehrt zu kranen.<br />

Danach wurden täglich bis zu 8 Kranungen (voll/leer)<br />

vorgenommen. Im März 2011 stellte der Transporteur<br />

von Aldi die Transportkette um und beförderte die<br />

Wechselbehälter per LKW nur noch bis ins Güterumschlagszentrum<br />

Landquart. Zu diesem Zeitpunkt wurde<br />

der Kran Thusis zum zweiten Mal in den «Dornröschenschlaf»<br />

versetzt.<br />

Aufrüstung des Portalkrans Thusis<br />

Der Portalkran in Thusis hat eine Tragkraft von 32 Brutto-<br />

Tonnen. Mit dem notwendigen Krangehänge verbleibt<br />

jedoch eine Netto-Traglast von 30 Tonnen. Dies wäre<br />

zwar ausreichend für den Umschlag der Silocontainer<br />

mit Strassensalz, denn die eingesetzten Container haben<br />

ein Bruttogewicht von maximal 29 Tonnen. Jedoch wurde<br />

im Verlauf der Abklärungen festgestellt, dass sowohl<br />

die Struppen als auch die Traverse nicht auf ein solches<br />

Traggewicht ausgelegt sind. Ausserdem sind die Aufnahmehaken<br />

an den Traversen falsch positioniert, um einen<br />

Silocontainer ohne Schrägzug umladen zu können. Nach<br />

Probekranung eines Pellets-<br />

Silocontainer der Firma Josias<br />

Gasser Baumaterialien AG.


Abklärungen mit verschiedenen Anbietern wurde entschieden,<br />

die Traverse zur Prüfung für einen allfälligen<br />

Umbau zur Firma Donatsch in Landquart zu senden. Die<br />

Spezialisten der Firma haben die Traverse geprüft und<br />

für einen Umbau als untauglich befunden. Aus diesem<br />

Grund wurde entschieden, eine neue Traverse herzustellen.<br />

Diese hat dann auch die entsprechenden<br />

Hängevorrichtungen, um einen Silocontainer von 29<br />

Tonnen gefahrlos vom Bahnwagen auf den LKW umzukranen.<br />

Kran Thusis ist wieder «aufgewacht»<br />

Seit Mitte Mai 2012 steht der Kran Thusis wieder für den<br />

kombinierten Verkehr bereit. Die Salztransporte der<br />

Frühjahresfüllung für das Tiefbauamt Thusis wie auch<br />

für San Bernardino können in Silocontainern erfolgen.<br />

Der Güterverkehr <strong>RhB</strong> möchte sich bei allen Beteiligten<br />

für die rasche Umrüstung herzlich bedanken.<br />

Umlad ab LKW eines Salzcontainers<br />

der Firma Hans Fischer<br />

Logistik AG.<br />

Ablad Strassensalz durch Firma<br />

Hans Fischer Logistik AG.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Daten und Fakten des Portalkrans in Thusis<br />

Baujahr 1987<br />

Hersteller<br />

(swisscrane)<br />

Bachmann AG, Beringen<br />

Tragkraft<br />

(ohne Tragjoch)<br />

4 × 8 000 kg = 32 000 kg<br />

Spannweite 9 x 9 m<br />

Hakenweg 6 m<br />

Hubgeschwindigkeit 3,1 m/0,5 Minuten<br />

Katzfahrgeschwindigkeit 5 m/20 Minuten<br />

Bemerkungen<br />

- Bedienung über frei fahrbare Steuerflasche (Steuerelement)<br />

- Ausrüstung mit DEMAG-Bauteilen bestehend aus vier Elektro-<br />

Seilzügen mit integrierter Überlastsicherung, eine Schutzsteuerung<br />

in separatem Steuerschrank sowie notwendige Endschalter<br />

und Sicherheitseinrichtungen.<br />

- Tragjoch speziell für Bockkran ausgelegt und wahlweise auf<br />

20-, 30- und 40-Fuss-Container einstellbar.<br />

Krantaufe auf den Namen<br />

«Griffli».<br />

33


34<br />

In einem Schub die Albularampe hinauf<br />

Von David Wiegratz<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Im Dezember 2010, sozusagen als letzte Amtshandlung<br />

des scheidenden Direktors, bestellte die <strong>RhB</strong> bei Stadler<br />

Rail sieben sechsteilige Albula-Gliederzüge, kurz<br />

AGZ genannt. Ein AGZ besteht dabei aus sechs kurzgekuppelten,<br />

betrieblich nicht trennbaren Gliedwagen<br />

ohne eigene Traktionseinheit, welche durch Triebfahrzeuge<br />

gezogen werden. Die genauere Beschreibung der<br />

AGZ kann in der <strong>InfoRetica</strong> Nr. 1/2011 nachgelesen<br />

werden.<br />

Im Zusammenhang mit den AGZ wird auch geprüft, ob<br />

die AGZ verpendelt, sprich mit einem Steuerwagen<br />

ausgerüstet werden könnten. Durch dieses neue Betriebskonzept<br />

würde das Umfahren des AGZ durch das<br />

Triebfahrzeug in St. Moritz entfallen und es wären<br />

Kurzwendungen möglich. Allerdings würde dies auch<br />

bedeuten, dass die AGZ, und allfällig eingereihte Zusatzwagen,<br />

die Albularampe durch das Triebfahrzeug<br />

nicht hoch gezogen würden, sondern hinauf geschoben.<br />

Das Engineering des Geschäftbereichs Rollmaterial erhielt<br />

den Auftrag, die technische Machbarkeit des<br />

Schiebebetrieb AGZ für die Albulalinie zu untersuchen.<br />

Vor allem sollte die Frage geklärt werden, ob und unter<br />

welchen Bedingungen, welche und wie viele Wagen<br />

zusätzlich vor den AGZ eingereiht und durch welche<br />

Triebfahrzeuge die Albula-Süd- und Nordrampen hinauf<br />

geschoben werden können.<br />

Berechnung AGZ-Schiebebetrieb Albula<br />

Die Berechnungsergebnisse lagen im Juli 2011 vor und<br />

führten hinsichtlich der technischen Machbarkeit der<br />

AGZ-Verpendelung für die Albulalinie unter anderem zu<br />

folgenden Erkenntnissen:<br />

n Der Schiebebetrieb auf der Albulalinie ist, unter Einhaltung<br />

bestimmter Vorgaben, möglich<br />

n Mit den untersuchten Triebfahrzeugen Ge 4/4II, Ge<br />

4/4III und ZTZ<br />

n Die maximal mögliche Anhängelast ist auch die maximal<br />

möglich Schiebelast. Das heisst, mit einer Ge 4/4III<br />

oder einem ZTZ können z. B. 300 t die Albularampe<br />

hoch geschoben werden<br />

n Alle eingereihten und geschobenen Wagen, aber auch<br />

alle schiebenden Triebfahrzeuge, müssen zwingend<br />

mit Nylatronplatten auf dem Hülsenpuffer ausgerüstet<br />

sein! Sofern sie nicht kurzgekuppelt oder mit einer automatischen<br />

Kupplung ausgerüstet sind<br />

n Beim Einsatz von Nylatronplatten sind sowohl Entgleisungs-<br />

wie auch Kippsicherheit gewährleistet<br />

n Die maximale Schiebekraft darf nicht mehr als 200 kN<br />

betragen. Beim Einsatz vom ZTZ als Schiebefahrzeug<br />

muss die Stosskraft also auf diesen Wert begrenzt werden<br />

n Kein vor dem Triebfahrzeug eingereihter Wagen darf<br />

leichter sein als ein EWII oder längere Abmessungen<br />

als ein EWII aufweisen<br />

n Der Umbau auf die automatische Kupplung ist nicht<br />

notwendig<br />

Messkonzept<br />

Seitens BAV wurde Ende September 2011 anlässlich<br />

einer Besprechung verlangt, die Berechnungsergebnisse<br />

mit Messfahrten auf der Albulalinie zu verifizieren.<br />

Das mit dem BAV abgestimmte Messkonzept sah Verifizierungsfahrten<br />

mit einem EWII-Personenwagen vor. Im<br />

geschobenen Zustand ist der kritischste Wagen jener,<br />

welcher sich direkt vor der Schiebelok befindet. Gemäss<br />

Verpendelungskonzept sind die <strong>RhB</strong>-Personenwagen<br />

EWII die leichtesten und längsten Wagen (und darum<br />

die kritischsten), welche zusammen mit einem AGZ geschoben<br />

werden könnten.<br />

Grafik Messkonzept. Messradsatz mit angeflanschter<br />

Telemetrie-Tube.


Das Messkonzept sah vor, an über 40 Messstellen, die<br />

meisten davon am EWII-Prüfling, die verschiedensten<br />

Messgrössen wie Fahrweg, Geschwindigkeit, Kupplungskraft,<br />

Zug- und Bremskräfte, Radführungskräfte, vertikale<br />

Radkräfte, vertikale primäre und sekundäre Federwege,<br />

Querwege der Federung, Puffer-Relativwege,<br />

Kupplungswinkel sowie die Temperaturen der Nylatronplatten,<br />

zu erfassen und aufzuzeichnen.<br />

Zur Messung der verschiedenen Radkräfte wurden die<br />

zwei Messradsätze «Mindener Bauart», welche erstmals<br />

2003 im Rahmen des F+E Projektes «Lärmsanierung» für<br />

fahrtechnische Untersuchungen auf dem Netz der <strong>RhB</strong><br />

eingesetzt wurden, wieder belebt. Bei diesen Messradsätzen<br />

handelt es sich um Radsätze, bei welchen auf der<br />

Radscheibe und der Achswelle an diversen Stellen<br />

Dehnmessstreifen appliziert wurden. Über diese Messstreifen<br />

werden die dehnenden Verformungen des Radsatzes<br />

bei Belastung erfasst und über die Änderung des<br />

elektrischen Widerstandes an die Messtechnik übermittelt.<br />

Die Messradsätze mussten dazu durch die DB Systemtechnik<br />

Minden für die Messfahrten umgebaut und<br />

kalibriert werden.<br />

Aufrüstung des Portalkrans Thusis<br />

Der Portalkran in Thusis hat eine Tragkraft von 32 Brutto-<br />

Tonnen. Mit dem notwendigen Krangehänge verbleibt<br />

jedoch eine Netto-Traglast von 30 Tonnen. Dies wäre<br />

zwar ausreichen für den Umschlag der Silocontainer mit<br />

Strassensalz, denn die eingesetzten Container haben ein<br />

Bruttogewicht von maximal 29 Tonnen. Jedoch wurde<br />

im Verlauf der Abklärungen festgestellt, dass sowohl die<br />

Struppen als auch die Traverse nicht auf ein solches<br />

Traggewicht ausgelegt sind. Ausserdem sind die Aufnahmehaken<br />

an den Traversen falsch positioniert, um einen<br />

Silocontainer ohne Schrägzug umladen zu können. Nach<br />

Messzug in Bergün.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Abklärungen mit verschiedenen Anbietern wurde entschieden,<br />

die Traverse zur Prüfung für einen allfälligen<br />

Umbau zur Firma Donatsch in Landquart zu senden. Die<br />

Spezialisten der Firma haben die Traverse geprüft und<br />

für einen Umbau als untauglich befunden. Aus diesem<br />

Grund wurde entschieden, eine neue Traverse herzustellen.<br />

Diese hat dann auch die entsprechenden Hängevorrichtungen,<br />

um einen Silocontainer von 29 Tonnen<br />

gefahrlos vom Bahnwagen auf den LKW umzukranen.<br />

Kran Thusis ist wieder «aufgewacht»<br />

Seit Mitte Mai 2012 steht der Kran Thusis wieder für den<br />

kombinierten Verkehr bereit. Die Salztransporte der<br />

Frühjahresfüllung für das Tiefbauamt Thusis wie auch<br />

für San Bernardino können in Silocontainern erfolgen.<br />

Der Güterverkehr <strong>RhB</strong> möchte sich bei allen Beteiligten<br />

für die rasche Umrüstung herzlich bedanken.<br />

Verifikationsmessfahrten AGZ-Schiebebetrieb Albula<br />

Nach umfangreichen Planungs- und Vorbereitungsarbeiten<br />

konnten die Messfahrten nach Ostern 2012 in<br />

Angriff genommen werden. Bedingung waren trockene<br />

Schienenverhältnisse. Deshalb wurde für die Messfahrten<br />

ein Zeitfenster von zwei Wochen eingeplant.<br />

Der Messzug setzte sich wie folgt zusammen:<br />

Ge 4/4III (Schiebelok) + EWII-Prüfling+Messwageneinheit<br />

Xak 9371-71+Ge 4/4III (Bremslok)<br />

Der Einbau der Messgeräte durch die beauftragte Prüfstelle<br />

TÜV SÜD Rail GmbH in den EWII-Prüfling A1270,<br />

die Messwageneinheit Xak 9371–72 und die beiden<br />

Lokomotiven Ge 4/4III 650–651 erfolgte in der Woche<br />

nach Ostern.<br />

35


36<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Die eigentlichen Messfahrten konnten dann, mehrheitlich<br />

trockener Witterung sei Dank, in der Zeit vom 17.–<br />

21. April 2012 unter Teilnahme vom BAV Vertreter gemäss<br />

folgenden Programm durchgeführt werden:<br />

n Referenzfahrt Klosters – Wolfgang, geschoben, mit 5<br />

Personenwagen anstelle Bremslok. Die Referenzfahrten<br />

waren zur Ermittlung eines streckenabhängigen<br />

Fahrprofils für die Hauptversuche auf der Albulastrecke<br />

notwendig<br />

n Referenzfahrt Klosters – Wolfgang, geschoben, mit<br />

Bremslok, ohne die 5 zusätzlichen Personenwagen<br />

n Annäherungsfahrten Bergün – Preda mit jeweils 60<br />

und 80 % der Schiebekraft von 200 kN. Aus Sicherheitsgründen<br />

begannen die Messfahrten mit reduzierter<br />

Schiebekraft, welche dann kontinuierlich erhöht<br />

wurde<br />

n Messfahrten Bergün – Preda, geschoben, 100 %-Schiebekraft,<br />

Nylatron-Nylatron, jeweils mit vor- und<br />

nachlaufendem Messdrehgestell, mit zulässiger Streckengeschwindigkeit<br />

n Messfahrten Bergün – Preda, geschoben, 100 %-Schiebekraft,<br />

Stahl-Nylatron<br />

n Messfahrt Bergün – Preda, geschoben, 100 %-Schiebekraft,<br />

Nylatron-Nylatron, +5 km/h über zulässiger<br />

Streckengeschwindigkeit<br />

n Messfahrt Bergün – Preda, gezogen, Fahrkomfort-Vergleich<br />

zum geschobenen Zustand<br />

n Messfahrten Bever – Spinas, geschoben, 100 %-Schiebekraft,<br />

Nylatron-Nylatron, mit Langsamfahrt durch<br />

Kurvenradius R100 m Ausgangs Bever.<br />

n Langsamfahrten unterhalb Preda, geschoben, 100 %-<br />

Schiebekraft, Nylatron-Nylatron, Kurvenfolge ab KM83<br />

(vor Zuondratunnel) bis KM84.5 (Kurvenfolge R95-<br />

R96m)<br />

n Messfahrt Thusis – Rhäzüns, geschoben, 100 %-Schiebekraft,<br />

Nylatron-Nylatron. Hier wurde der Kurvenradius<br />

bei KM32.1 vor Rhäzüns genauer unter die Lupe<br />

genommen.<br />

Ivo Hutter, Leiter Rollmaterial, lässt sich die Messtechnik erklären.<br />

n Messfahrt Küblis – Klosters – Wolfgang, geschoben,<br />

100 %-Schiebekraft, Steigung 43 ‰, inklusive Befahren<br />

Ein- und Ausfahrweichen in Saas.<br />

Auswertung und Resultate<br />

Die Online-Darstellungen der wichtigsten Messgrössen<br />

haben schon während den Verifikationsfahrten erste<br />

Einblicke in die zu erwartenden Ergebnisse gewährt. Die<br />

Auswertung der umfangreichen Messrohdaten durch<br />

den beauftragten Ingenieur Christoph Wiesener ist Mitte<br />

Mai angelaufen und dauert 6 Wochen. Die Resultate<br />

werden der <strong>RhB</strong> Ende Juni 2012 präsentiert und in Form<br />

eines Berichtes abgegeben.<br />

Eine erste Vor-Auswertung und Einschätzung zeigt, dass<br />

die AGZ-Verpendelung gemäss vorgesehenem Konzept<br />

unter Berücksichtigung von gewissen Vorgaben und mit<br />

gewissen Einschränkungen wahrscheinlich möglich ist.<br />

Das Rollmaterial-Engineering klärt zurzeit bereits erste<br />

Fragen ab, welche sich aus der Vor-Auswertung ergeben<br />

haben (zum Beispiel: Wie sieht es mit dem Prud’Homme<br />

Grenzwert aus, einem Kriterium zur Beurteilung des Querverschiebewiderstands<br />

des Gleises). Für eine sichere Aussage<br />

zur technischen Machbarkeit müssen auf jeden Fall<br />

noch die definitiven Auswertungen abgewartet werden.<br />

Zum Abschluss noch der Hinweis auf eine «scheinbar<br />

unscheinbare» Komponente: ein wichtiges Element für<br />

die Realisierung der Verpendelung ist die Nylatronplatte.<br />

Dabei handelt es sich um eine 20 mm dicke Kunststoffplatte,<br />

welche auf die Hülsen-Pufferplatte aller geschobenen<br />

und schiebenden Fahrzeuge aufgeschraubt werden<br />

muss. Nur damit können die Reibungskräfte<br />

zwischen den Pufferplatten im geschobenen Zustand so<br />

klein gehalten werden, dass die Entgleisungs- und<br />

Kippsicherheit gewährleistet ist. Die Kombination Stahlpufferplatte<br />

auf Nylatronplatte ist, aufgrund des höheren<br />

Reibwertes, im geschobenen Zustand schon nicht<br />

mehr möglich, ganz zu Schweigen von der Kombination<br />

Stahlpufferplatte auf Stahlpufferplatte.<br />

Hülsenpuffer mit angeschraubter Nylatronplatte.


Führerstandsfahrt<br />

Von Isabella Paiano<br />

Dieser Bericht über die Führerstandsfahrt ist sehr subjektiv<br />

und persönlich. Es sind meine Eindrücke und Erinnerungen,<br />

Wahrnehmungen und Erfahrungen. So ein<br />

Bericht kann nur subjektiv sein. Ich bedanke mich<br />

herzlich für die Möglichkeit, die mir dank Jon Andri<br />

Dorta und Thomas Baumgartner geboten wurde und<br />

die tolle Organisation durch Moreno Beti.<br />

Der Termin für meine Führerstandsfahrt steht fest und<br />

meine Vorfreude ist riesig! Dann kommen die beiden<br />

typischen Fragen einer Frau: was ziehe ich an? Und was<br />

tue ich, wenn ich unterwegs mal muss?<br />

Der Tag kommt näher und ich stehe in festen Schuhen<br />

und in Schichten gekleidet am Bahnhof Chur. Der Zugführer<br />

steht bereit und gibt den Fahrgästen Auskunft<br />

und ein anderer Herr in der schicken Uniform leistet<br />

ihm Gesellschaft. Auf meine Frage, wer er sei und was<br />

seine Aufgabe sei, grinst er: «Ich bin der Bimbo vom<br />

Dienst». Er verbringt die Zeit am Bahnhof in Bereitschaft,<br />

um Einzuspringen, wo nötig. Aha, dass es diese<br />

Funktion auch gibt, wusste ich nicht.<br />

Der Lokführer ist noch nicht da, ich bin einiges zu früh.<br />

Ich frage mich, wie «sie» wohl sind, diese Lokführer.<br />

Diese Typen, die stundenlang allein im Führerstand<br />

sitzen und durch Graubünden fahren. Um so zu arbeiten,<br />

muss man doch bestimmt ein bisschen schrullig<br />

sein! Dann kommt mein erster persönlicher Lokführer<br />

für heute, Marcel. Er ist der letzte, der noch von der BLS<br />

«ausgemietet» wurde und freut sich, dass er Gesellschaft<br />

auf der Lok hat.<br />

Und schon geht es los. In einer «richtigen» Lok, nicht<br />

einem Triebwagen. Ich frage Marcel, wie er zu den<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

neuen ALLEGRA-Triebzügen steht. Das seien halt nicht<br />

mehr richtige Lokomotiven, das sei ja schon fast wie<br />

Tram fahren, ist seine Aussage. Er bevorzugt die Lokomotiven,<br />

das ist für ihn das richtige Lok-Feeling. Deshalb<br />

liebt er es auch, Güterzüge zu führen.<br />

Er erklärt mir die Signale, die alle paar Meter auf zutauchen<br />

scheinen: Geschwindigkeits anzeigen-Vorwarnung,<br />

definitive Geschwindigkeitsanzeige, Ende<br />

Geschwindigkeits begrenzung, Übergang voraus und,<br />

und, und – mir schwirrt bald der Kopf, während ich<br />

versuche, die vielen Signale rechtzeitig zu sehen.<br />

Die Zeit vergeht wie im Zug – äh – Flug – und wir erreichen<br />

schon meinen ersten Zwischenhalt: St. Moritz.<br />

Mittagessen, ein kleiner Spaziergang, und dann treffe<br />

ich den zweiten Lokführer, der meine Begleitung<br />

erhält: Adriano. Mit ihm fahre ich bis Tirano und von<br />

dort wieder zurück nach Poschiavo.<br />

Auch Adriano frage ich, ob er Vorlieben hat, was Züge<br />

oder Lokomotiven betrifft. Er verneint. Ob ihm der<br />

ALLEGRA-Zug gefalle, will ich genauer wissen. Adriano<br />

meint, am Anfang sei es gewöhnungsbedürftig gewesen,<br />

dass einem die Leute über die Schulter schauen.<br />

Aber er habe sich daran gewöhnt. Ist doch schön für<br />

die Fahrgäste, wenn sie zuschauen können! Und die<br />

Faszination ist gross!<br />

Lust auf den ganzen Bericht?<br />

Aus redaktionellen Gründen ist es leider nicht möglich, den<br />

ganzen Bericht in der <strong>InfoRetica</strong> zu publizieren. Wer den ganzen<br />

Bericht lesen möchte kann dies im Intranet unter Produktion/<br />

Lokpersonal gerne machen.<br />

Isabella Paiano und Moreno Beti. Isabella Paiano mit Luzi Oberer.<br />

37


38<br />

Mit 65 Jahren …<br />

Text von Peider Härtli, Bilder von Caspar Frey, Peter Specker und photopress<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Die Lokomotive «Bernina» des Typs Ge 4/4 I der <strong>RhB</strong> mit<br />

Jahrgang 1947 verliess am 7. März 2012 die Werkstätten<br />

Landquart in Richtung Luzern. Dort macht sie vom<br />

4. April bis 21. Oktober 2012 als Blickfang die Besucherinnen<br />

und Besucher des Verkehrshauses auf die Sonderausstellung<br />

«Sonne bewegt» aufmerksam. Die «Bernina»<br />

wurde dem Verkehrshaus als Leihgabe für 5 Jahre<br />

übergeben.<br />

«Kosmetische» Eingriffe<br />

Die «Bernina» war eine wohl bekannte und beliebte<br />

Lokomotive auf dem Bündner Schienennetz. Zwischen<br />

1947 und 1953 beschaffte die <strong>RhB</strong> 10 solcher Lokomotiven<br />

des Typs Ge 4/4 I mit den Serienummern 601 bis<br />

610. Diese damals sehr modernen Lokomotiven dominierten<br />

während Jahrzehnten das Bild der Traktionsfahrzeuge<br />

und verstärkten den durch die legendären<br />

Krokodilloks aus den 20er Jahren geprägten Fuhrpark<br />

der <strong>RhB</strong>.<br />

Während ihrem Einsatz auf dem Stammnetz der <strong>RhB</strong><br />

(ganzes Netz mit Ausnahme der Berninalinie), mussten<br />

sich die «Damen» verschiedenen Liftings unterziehen.<br />

Die auffälligsten «kosmetischen» Eingriffe betrafen<br />

dabei die Modernisierung und den Ersatz der alten<br />

Führerstände durch eine auch optisch völlig neue<br />

Frontpartie. Nicht minder für Aufmerksamkeit sorgte<br />

der Farbwechsel von grün auf rot zum 100-jährigen<br />

Bestehen der <strong>RhB</strong> 1989.<br />

8 Mal zum Mond – und zurück<br />

Im Lauf ihres Loklebens hat die «Bernina» eine Strecke<br />

von über 6 Millionen Kilometer abgespult. Oder noch<br />

anschaulicher: Dies entspricht einer Strecke von sage<br />

und schreibe 8 Mal zum Mond und zurück oder 150<br />

Weltumrundungen! Nach 65 Jahren Einsatz bei Sonne,<br />

Wind und Schnee ist ihre Zeit abgelaufen. Mit dem heute<br />

erforderlichen Tempo kann sie nicht mehr mithalten<br />

und – wen wundert’s – ihre Grundkonstitution ist nicht<br />

mehr die beste. Zudem wurde sie durch neue, moderne<br />

und noch kräftigere Züge ersetzt. Mit anderen Worten:<br />

bald wird die gute alte Ge 4/4 I ausgemustert und ganz<br />

von den Bündner Schienen verschwinden. Ein Exemplar,<br />

die «Badus» mit der Serienummer 603, wird dem Bahnpark<br />

Augsburg übergeben und die 602 «Bernina» wird<br />

noch einige Jahre im Verkehrshaus Luzern zu bewundern<br />

sein. Vorerst wird sie jedoch während der Sonderausstellung<br />

«Sonne bewegt» mächtig Eindruck machen.<br />

Unter anderem wird dem Besucher am Beispiel der<br />

«Bernina» auf sprichwörtlich spannende Weise erklärt,<br />

wie es sich mit Elektroantrieb fährt und seit wann man<br />

überhaupt elektrisch fährt. Mit Sicherheit 65 Jahre und<br />

mehr …<br />

Einige technische Daten zur Lokreihe Ge 4/4 I<br />

Anzahl Lokomotiven 10 (Reihe 601–610)<br />

Achsfolge Bo’Bo’<br />

Länge über Puffer 12 100 mm<br />

Anzahl Motoren 4<br />

Stundenleistung am Rad 1600 PS/1184 kW<br />

Gewicht 47 Tonnen<br />

Vmax 80 km/h<br />

Die Sonderausstellung «Sonne bewegt»<br />

Vom 4. April bis 21. Oktober 2012 legt das Verkehrshaus<br />

der Schweiz mit der Sonderausstellung «Sonne bewegt»<br />

den Fokus auf nachhaltige Mobilität – vom Elektrofahrzeug<br />

oder Solarmobil bis hin zu wendigen Segways.<br />

Überraschende Objekte, wie zum Beispiel auch ein<br />

Segelboot oder ein Segelflugzeug, schaffen für die Besucher<br />

Denkanstösse und veranschaulichen die Rolle der<br />

Sonne als vielseitige Energiespenderin.


Medienbahn<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

Die Rhätische Bahn<br />

Die<br />

Die<br />

im Jahr Rhätische<br />

Rhätische<br />

des Wassers Bahn<br />

Bahn<br />

im<br />

im<br />

Jahr<br />

Jahr<br />

des<br />

des<br />

Wassers<br />

Wassers<br />

Wie keine andere Bahn ist die Rhätische Bahn (<strong>RhB</strong>)<br />

mit dem Element Wasser verbunden. Im Europäischen<br />

Wie keine Jahr andere des Wassers Bahn ist thematisiert die Rhätische deshalb Bahn die (<strong>RhB</strong>) <strong>RhB</strong><br />

das Wie mit dem Lebenselixier, keine Element andere Wasser Bahn das in ist jedem verbunden. die Rhätische Aggregatszustand<br />

Im Europäi- Bahn (<strong>RhB</strong>)<br />

schen Menschen mit dem Jahr Element verzaubert des Wassers Wasser und thematisiert verbunden. die Technik Im deshalb vor Europäi- grosse die <strong>RhB</strong><br />

schen das Aufgaben Lebenselixier, Jahr stellt. des Wassers Ob das mineralische in thematisiert jedem Aggregatszustand<br />

Wasser deshalb im Thermal- die <strong>RhB</strong><br />

das Menschen bad Lebenselixier, Scuol, verzaubert die Schlittelpiste das und in jedem die von Technik Aggregatszustand<br />

Preda vor nach grosse Bergün<br />

Menschen Aufgaben oder die imposante stellt. verzaubert Ob mineralische Rheinschlucht und die Technik Wasser – kein vor im <strong>RhB</strong>-Ziel, grosse Thermal-<br />

Aufgaben bad das nicht Scuol, irgendeine stellt. die Schlittelpiste Ob mineralische Verbindung von Preda zu Wasser Wasser nach im hat. Thermal- Bergün Das<br />

bad oder Jahr Scuol, 2012 die imposante steht die Schlittelpiste ausserdem Rheinschlucht im von Zeichen Preda – kein nach des <strong>RhB</strong>-Ziel, 100-Jahr- Bergün<br />

oder das Jubiläums nicht die imposante irgendeine der Strecke Rheinschlucht Verbindung Chur–Disentis/Mustér zu – Wasser kein <strong>RhB</strong>-Ziel, hat. und Das der<br />

das Jahr Eröffnung nicht 2012 irgendeine steht des Bahnmuseums ausserdem Verbindung im Albula Zeichen zu Wasser in des Bergün. 100-Jahr- hat. Das<br />

Jahr Jubiläums 2012 steht der Strecke ausserdem Chur–Disentis/Mustér im Zeichen des 100-Jahr- und der<br />

Jubiläums Eröffnung des der Bahnmuseums Strecke Chur–Disentis/Mustér Albula in Bergün. und der<br />

Eröffnung des Bahnmuseums Albula in Bergün.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Die <strong>RhB</strong> bewegt jährlich mit rund 1400 Mitarbeitenden<br />

über 10 Millionen Reisende und rund 700’000 Tonnen<br />

Die Güter <strong>RhB</strong> über bewegt 384 jährlich Kilometer mit hochalpines rund 1400 Mitarbeitenden<br />

Streckennetz.<br />

Die über Mit <strong>RhB</strong> ihren 10 bewegt Millionen einzigartigen jährlich Reisende mit Gebirgsstrecken, rund und rund 1400 700’000 Mitarbeitenden wie Tonnen zum<br />

Beispiel der über Güter Albula- 10 über Millionen und 384 der Kilometer Reisende Berninalinie, hochalpines und rund die 2008 700’000 Streckennetz. weltweit Tonnen als<br />

dritte Bahnlinie Güter Mit ihren in über das einzigartigen 384 UNESCO-Welterbe Kilometer Gebirgsstrecken, hochalpines aufgenommen Streckennetz. wie wurde, zum<br />

Beispiel und berühmten der Mit Albula- ihren Produkten, und einzigartigen der wie Berninalinie, dem Gebirgsstrecken, Glacier- die 2008 und Bernina weltweit wie zum Ex- als<br />

Beispiel dritte press, Bahnlinie bürgt der Albula- sie seit in das 123 und UNESCO-Welterbe Jahren der Berninalinie, für erstklassige aufgenommen die 2008 Bahnerlebnisse weltweit wurde, als<br />

dritte und quer berühmten durch Bahnlinie das dreisprachige in Produkten, das UNESCO-Welterbe wie Graubünden. dem Glacier- aufgenommen Die <strong>RhB</strong> und Bernina ist heute wurde, Ex- ein<br />

und press, modernes, berühmten bürgt vielseitiges sie seit Produkten, 123 Transportunternehmen Jahren wie für dem erstklassige Glacier- und Bahnerlebnisse<br />

die Bernina führende Express,<br />

quer Meterspurbahn durch bürgt das sie dreisprachige der seit Alpenregion. 123 Jahren Graubünden. für erstklassige Die <strong>RhB</strong> Bahnerlebnisse ist heute ein<br />

quer modernes, durch vielseitiges das dreisprachige Transportunternehmen Graubünden. Die und <strong>RhB</strong> die ist heute führende ein<br />

modernes, Meterspurbahn Die <strong>RhB</strong> bringt vielseitiges der Schneesportfreunde Alpenregion. Transportunternehmen direkt ins Wintersportmekka<br />

und die führende<br />

Graubünden. Meterspurbahn Für der nur Alpenregion. einen Franken Aufpreis dient die Tageskarte<br />

des Die Wintersportorts <strong>RhB</strong> bringt Schneesportfreunde auch als Bahnbillett. direkt Das ins Angebot Wintersportmekka gilt für die<br />

Regionen Die Graubünden. <strong>RhB</strong> bringt Davos/Klosters/Arosa, Für Schneesportfreunde nur einen Franken Engadin/St. Aufpreis direkt ins dient Wintersportmekka<br />

Moritz/Scuol die Tageskarte oder<br />

Poschiavo/Tirano. Graubünden. des Wintersportorts Für nur Die auch einen <strong>RhB</strong> als Franken befördert Bahnbillett. Aufpreis aber Das nicht dient Angebot nur die Touristen, Tageskarte gilt für die sie<br />

bringt des Regionen Wintersportorts jeden Davos/Klosters/Arosa, Tag Tausende auch als von Bahnbillett. ihren Engadin/St. Wohnorten Das Angebot Moritz/Scuol in die gilt Zentren für oder die<br />

Chur, Regionen Poschiavo/Tirano. Landquart, Davos/Klosters/Arosa, Davos, Die <strong>RhB</strong> St. Moritz befördert Engadin/St. und aber zurück. nicht Moritz/Scuol Als nur leistungsstarke<br />

Touristen, oder sie<br />

Güterbahn Poschiavo/Tirano. bringt jeden ist Tag sie eine Tausende Die wichtige <strong>RhB</strong> befördert von Partnerin ihren aber Wohnorten der nicht Bündner nur in Touristen, die Wirtschaft Zentren sie<br />

und bringt Chur, als Landquart, jeden rollende Tag Strasse Davos, Tausende durch St. Moritz von den ihren und Vereinatunnel Wohnorten zurück. Als sorgt leistungsstarke<br />

in die sie Zentren für die<br />

einzige Chur, Güterbahn Landquart, wintersichere ist sie eine Davos, Verbindung wichtige St. Moritz Partnerin und von zurück. Nordbünden der Bündner Als leistungsstarke<br />

ins Wirtschaft Engadin.<br />

Die Güterbahn und <strong>RhB</strong> als rollende ist ist eine sie Strasse privatrechtlich eine wichtige durch den Partnerin organisierte Vereinatunnel der Aktiengesellschaft Bündner sorgt Wirtschaft sie für die –<br />

über und einzige als 95 rollende wintersichere Prozent der Strasse Anteile Verbindung durch sind den im von Vereinatunnel Besitz Nordbünden der öffentlichenHand.<br />

sorgt ins sie Engadin. für die<br />

einzige Die <strong>RhB</strong> wintersichere ist eine privatrechtlich Verbindung organisierte von Nordbünden Aktiengesellschaft ins Engadin. –<br />

Die über <strong>RhB</strong> 95 Prozent ist eine der privatrechtlich Anteile sind organisierte im Besitz der Aktiengesellschaft öffentlichenHand. –<br />

über 95 Prozent der Anteile sind im Besitz der öffentlichenHand.<br />

39<br />

W<br />

E<br />

Wl<br />

Ed<br />

W<br />

lt<br />

E<br />

dr<br />

l<br />

t td<br />

rh<br />

t<br />

tU<br />

r<br />

hB<br />

t<br />

UK<br />

h<br />

BU<br />

KW<br />

B<br />

FK<br />

W1<br />

Ft<br />

W<br />

1p<br />

F<br />

ta<br />

1<br />

pr<br />

t<br />

aM<br />

p<br />

rC<br />

a<br />

Mr<br />

CS<br />

M<br />

sC<br />

Su<br />

s1<br />

S<br />

uk<br />

s<br />

1e<br />

u<br />

kK<br />

1<br />

et<br />

k<br />

Ke<br />

tH<br />

K<br />

At<br />

Hl<br />

AR<br />

H<br />

lA<br />

Rl<br />

R


40<br />

Damals, vor 30 Jahren<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012


Damals 1912<br />

41


42<br />

Neues in Kürze<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Was beobachtet Matthias Tscharner?<br />

Von Fredy Bärtsch<br />

Mit verwegenem Blick beobachtet Leiter Güterverkehr<br />

Matthias Tscharner das Geschehen. Was ist sein Auftrag?<br />

Wohin schweift sein Blick? Was schreibt er auf? Wo befindet<br />

er sich?<br />

Die Lösung ist einfach: Er beobachtet den Schwerverkehr<br />

bei der Autobahn Chur Süd und schreibt alle Lastwagen<br />

auf. Dies ist Teil der Feldforschung beim Güterverkehr. In<br />

unregelmässigen Abständen erfassen die Mitarbeiter von<br />

G die vorbeifahrenden Lastwagen, einmal in Davos (Abzweigung<br />

Flüelapass), einmal am Julier und diesmal bei<br />

den Autobahnausfahrten Chur Süd und Chur Nord. Unter<br />

anderem erkennt G mit dieser Methode Transportpotentiale<br />

für die Bündner Güterbahn.<br />

Amber UAN è in pensione!<br />

Von Paolo Sterli<br />

Gigi Fancoli dopo 41 anni dedicati al Trenino rosso, lo<br />

scorso 26 febbraio, è entrato a far parte della schiera dei<br />

pensionati.<br />

Si dice che nessuno è insostituibile, che tutti siamo preziosi<br />

e nessuno è indispensabile. Ma Gigi, con le sue bizze<br />

e le sue capacità, con il suo carattere e le sue focose<br />

idee, è un vulcano di cui certamente sentiremo una<br />

grande mancanza.<br />

A nome di tutti i colleghi gli auguro di tutto cuore di godersi<br />

a lungo la meritata pensione con tutta la sua famiglia<br />

e di potersi dedicare ai suoi hobby preferiti.<br />

Ein nichttaugliches Depot<br />

Von Hans Amacker<br />

Originell, aber nicht in Übereinstimmung mit unserer<br />

Hausordnung ist dieses, im Bahnhof Campocologno,<br />

aufgestöberte Versteck. Wie unsere Mitarbeitenden sind<br />

auch Züge, Bahnhöfe und Bahninfrastrukturobjekte in<br />

gewisser Weise Visitenkarten gegenüber unseren Kunden.


Teamevent an der Eisgala Davos<br />

Von Markus Brunner<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

An zwei Tagen im Februar trafen sich die Mitarbeitenden<br />

der ehemaligen Region V und P Davos/Klosters, um gemeinsam<br />

die Eisgala 2012 zu geniessen. Nach einem<br />

«speziellen» Apéro in der ehemaligen Kappelle im<br />

Alexan derhaus begab sich unsere Festgesellschaft zur<br />

nächsten kulinarisch-sportlichen Station: dem Fondueplausch<br />

im Restaurant «Time Out». Die Verköstigung bestand<br />

aus einem gluschtigen Schweizer Käsenationalgericht<br />

und vorzüglichem Wein. Anschliessend begann in<br />

der Vaillant Arena ein Spektakel der Superlative. Christa<br />

Rigozzi führte mit viel Charme und Witz durch die atemberaubende<br />

Show in welcher Eiskunstkomiker, nationale<br />

sowie internationale Stars und auch der Nachwuchs sich<br />

mit unglaublichen Kunststücken immer wieder überboten.<br />

Wenn Zug 1276 auf Bär M13 trifft …<br />

Text von Peider Härtli<br />

Am 13. Mai 2012 ereignete sich bei Ftan-Baraigla ein<br />

Zwischenfall, welcher in seiner Art (hoffentlich) einmalig<br />

sein und auch bleiben wird: Der eingewanderte Bär M13<br />

wurde abends um 21.45 Uhr von Zug 1276 erfasst und<br />

weggeschleudert. Die nachfolgenden Suchaktionen der<br />

Wildhut hatten – dank GPS-Ortung – Erfolg: M13 wurde<br />

nur rund 300 Meter von der Crash-Stelle gefunden. Angeschlagen<br />

und deutlich ramponiert, aber nach ersten<br />

Erkenntnissen nicht lebensgefährlich verletzt hat er die<br />

unliebsame Begegnung mit dem Nachtzug überlebt.<br />

Und das ist doch eine gute Nachricht! Der Cartoon wurde<br />

uns von Markus Brunner zugeschickt.<br />

Einweihung der neuen Diensträume Samedan<br />

Von Jolanda Lombardi-Mettler<br />

Am 20. April 2012 konnten im Depot und Mehrzweckgebäude<br />

am Bahnhof Samedan die neuen Aufenthaltsräume,<br />

Garderoben, Ruhe- und Übernachtungszimmer<br />

mit einer Schlüsselübergabe eingeweiht werden.<br />

Ein Dank gebührt allen Beteiligten am Standort für ihr<br />

Verständnis während der Umbauarbeiten. Besonders<br />

verdankenswert haben sich Jon Andri Dorta (P-LP) und<br />

Danilo Del Simone (V-ZP) für die Interessen vor Ort und<br />

Hans-Jörg Vils (F-IM-PU) und das Architekturbüro Wolf<br />

für die Planung und Begleitung der Umbauarbeiten eingesetzt.<br />

Einen schönen und erholsamen Aufenthalt in den neuen<br />

Räumlichkeiten wünscht das Projektteam Sanierung<br />

Diensträume.<br />

43


44<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Rückblick Auditserie Auffahrtswoche<br />

Von Roli Hofmann<br />

Feuerwehrübung<br />

Am 12. Mai hat die Stützpunktfeuerwehr eine Übung<br />

zum Thema «Personenrettung Bahn/Gefahrgut Bahn»<br />

durchgeführt. Seitens <strong>RhB</strong> waren ein ausrangierter Reisezugwagen<br />

und die Übungszisterne ANU im Einsatz. Ziel<br />

der Übung war die Zusammenarbeit Feuerwehr/Bahn,<br />

die Personenrettung sowie der Umgang mit Gefahrgut.<br />

Bei den <strong>RhB</strong>-Themen waren die Stichworte «Zusammenarbeit<br />

mit dem RCC», «Verhalten im Gleisbereich»<br />

und «Gefahren des elektrischen Stromes» im Fokus.<br />

Auditierung<br />

In der Auffahrtswoche haben drei Aufsichtsbehörden/<br />

-institutionen die <strong>RhB</strong> auditiert – das BAV, die SQS und<br />

die SUVA. Bei den total 60 Auditsequenzen haben die<br />

Auditoren eine gut aufgestellte und fitte <strong>RhB</strong> und motivierte<br />

Mitarbeitende angetroffen. Die Ergebnisse der<br />

durchgeführten Audits haben aber auch dargelegt, dass<br />

beim Dokumentenmanagement und dem Handling der<br />

Auflagen, wie auch bei einer konsequenteren Umsetzung<br />

von Vorgaben und Vorschriften in Zusammenhang<br />

mit der Arbeitssicherheit, noch weiterer Optimierungsbedarf<br />

besteht.<br />

Premiere: die Schweizer Armee kombiniert<br />

Von Conti Blumenthal<br />

Auch die Schweizer Armee will im Rahmen von allfälligen<br />

Varianten auf den Zug «Kombiverkehr» aufspringen.<br />

Zu diesem Zweck hat sie erstmals mit einem ihrer zahlreichen<br />

Wechselbehälter (WB) einen Probetransport<br />

durchgeführt. Und wen hat sie sich als Partner ausgesucht?<br />

Klar, die <strong>RhB</strong>, den schweizweiten Spezialisten für<br />

Kombitransporte. Unsere Güterbahn führte die Kombipremiere<br />

unter Teilnahme des Bereichs Verkehr und<br />

Transporte LBA am 24. April 2012 auf der Strecke Landquart<br />

– Schnaus – Landquart durch. Fazit: «Kombiverkehr»<br />

bringt der Armee mehr Unabhängigkeit vom Strassenverkehr,<br />

Treibstoffeinsparungen, Flexibilität bei<br />

einem Engpass an Motorfahrern und mehr Handlungsfreiheit<br />

bei Gütertransporten.


<strong>RhB</strong>-Mitarbeiter vor der Kamera<br />

Von Enzo Schäffeler<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Erich Cadonau, Stellvertreter Leiter Bahnhof Disentis, vor<br />

seinem alterwürdigen ehemaligen «Heimatbahnhof» –<br />

Waltensburg/Vuorz. Der Mitarbeitende der <strong>RhB</strong> wurde<br />

von RTR interviewt – Thema 100 Jahre Jubiläum Chur -<br />

Disentis.<br />

Der Film kann unter www.rtr.ch (Dossier: 100 onns viafier<br />

en Surselva) angesehen werden.<br />

Buch auf drei DVDs<br />

Von Gian Brüngger und Wolfgang Finke<br />

Über die Reisezugwagen der Rhätischen Bahn, Stand April<br />

2012 zum Preis pro DVD für das Personal von CHF 30.50.<br />

Spektakulärer Wagentransport<br />

Von Erika Bärtsch<br />

Am Donnerstag, 24. Mai 2012, wurde der historische<br />

Bahnwagen WS 3902 in einer spektakulären Aktion mit<br />

Hilfe eines Mobilkrans auf einen Lastwagen gehoben.<br />

Anschliessend wurde der Wagen aufs Streckengleis zur<br />

Überfuhr nach Stugl/Stuls gesetzt.<br />

Zuwachs an der Bahnhofstrasse<br />

45


46<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Von Roland Maron<br />

Kaum ausgebrütet<br />

im Nest noch wohlbehütet<br />

doch dreht der Hausmeister seine Runden<br />

wird selbst das im <strong>RhB</strong>-Park gefunden<br />

Viadukt Mulin da Cuas<br />

Text: Karl Baumann und Peider Härtli<br />

Bild: Bernhard Schlegel<br />

Da lockt die Jubilok im Jubilook locker auf dem wunderschönen<br />

Viadukt. Der Viadukt Mulin da Cuas in Sumvitg<br />

wurde rechtzeitig, gerade für das Jubiläum, fertig gestellt.<br />

Infrastruktur-Tag vom 8. Juni 2012<br />

Von Reto Sidler<br />

Anfang Sommer findet immer ein Infrastruktur Mitarbeiter<br />

Anlass statt. Dieser Mitarbeiteranlass soll Zeit für einen<br />

regen Austausch über die Bereiche hinaus bieten.<br />

Turnusmässig findet dieser in den Regionen statt, wobei<br />

dieses Jahr der Bereich elektrotechnische Anlagen in<br />

Landquart für die Organisation des Anlasses auserkoren<br />

war.<br />

Der Start um 13:30 vor dem Direktionsgebäude der <strong>RhB</strong> in<br />

Chur nützte Hans Amacker um einige motivierende Worte<br />

an die Teilnehmer zu richten. Im Anschluss begaben sich<br />

4 Gruppen auf eine 1 1/2 stündige Stadtführung in der<br />

Churer Altstadt. Während dieser Zeit wurden diverse interessante<br />

Hintergründe zu Gebäuden und Plätzen spannend<br />

erzählt. Schnell ging der kurzweilige Rundgang vorüber<br />

und die Gruppen begaben sich mit dem Zug von<br />

Chur nach Landquart. Im Fahrleitungswerkhof empfing<br />

man danach die «Infrastrukturler» mit einem Apéro.<br />

Nach einer kurzen humorvollen Ansprache von Christian<br />

Florin konnte der stetig wachsende Hunger mit Grilladen<br />

und Salaten gestillt werden. Als Abschluss gab es noch<br />

einen feinen Dessert. Um ca. 23:00 fand der erfolgreiche<br />

Anlass mit dem Löschen des Lichts seinen Abschluss.<br />

Wir freuen uns jetzt schon auf das nächsten Infrastruktur<br />

Tag!


PeKo Unternehmung trifft PeKo Fläche<br />

Von Roger Tschirky<br />

Am 30. April traf sich die PeKo Unternehmung mit der<br />

PeKo Fläche zur ersten von zwei gemeinsamen Sitzungen,<br />

die wir im Jahr zusammen durchführen. Wir konnten<br />

als Gäste Roald Hofmann, Leiter Risk/Sicherheit,<br />

Stefan Ackermann, Leiter ME, Rico Wenk, Bereichspersonalleiter<br />

und Eric Wyss, Projektleiter HR, für die Sitzung<br />

gewinnen. Es war ein interessanter Tag. Roald Hofmann<br />

instruierte uns in Sachen der integrierten Sicherheit.<br />

Was bisher alles geschah, wie die PeKo im Nachhinein<br />

integriert wurde, welche Aufgaben die PeKo mitgestaltet<br />

hat. Wir konnten bei der Umfrage dabei sein, wir hatten<br />

ein Treffen mit den SUVA-Verantwortlichen, wir werden<br />

miteinbezogen. Danach stellte er uns kurz die drei Sicherheitsbeauftragten<br />

von der <strong>RhB</strong> vor.<br />

Stefan Ackermann erklärte uns den Prozess der Arbeitsgruppe<br />

Dienstkleider, welcher ein langer und aufwendiger<br />

Prozess ist. Die PeKo war im Prozess immer eingebunden.<br />

Zusammen wurden die Kleider-Codes definiert.<br />

Die DV 004 und die Punktestruktur werden auch überarbeitet.<br />

Die ME hat jährlich 800 000 Franken zur Verfügung.<br />

Die ME beinhaltet und umfasst ein riesiges Spektrum,<br />

was wohl nicht allen bewusst ist. Aus diesem<br />

Grund sind wir bestrebt, viel Informationen und Hintergrundinformationen<br />

sowie das Kleidersortiment aufs<br />

Intranet aufzuschalten. Die PeKo und der Leiter ME treffen<br />

sich vier Mal pro Jahr zu einem Austausch. Falls euch<br />

etwas stört, fehlt, ihr unzufrieden oder zufrieden seid,<br />

Änderungswünsche habt, lasst es uns wissen und wir<br />

können es in unser Gespräch einfliessen lassen.<br />

Eric Wyss erklärte uns seine neue Aufgabe, er ist neu<br />

zuständig für die PeKo und darf unsere Anliegen verfol-<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

gen und betreuen. Eric ist an einer guten Zusammenarbeit<br />

interessiert, er setzt sich für die PeKo-Anliegen, soweit<br />

er kann, ein. Eric wird bei unseren Treffen mit der<br />

Leiterin HR Stephanie Rielle dabei sein und ein Protokoll<br />

führen.<br />

Die Gäste standen uns noch für Fragen zur Verfügung,<br />

diese Chance wurde rege genutzt. Die Türen bei der ME,<br />

beim Leiter Risk/Sicherheit und bei Eric Wyss stehen jederzeit<br />

offen.<br />

Der Tag war ein grosser Schritt in die richtige Richtung.<br />

Wir werden von den meisten Kategorien und Vorgesetzten<br />

ernst genommen und als gleichwertigen Partner<br />

angeschaut. Wir hoffen nun, dass die Restlichen noch<br />

folgen.<br />

Zum Schluss haben wir die Pendenzenliste abgearbeitet,<br />

die Treffen mit der Leiterin HR besprochen und stellten<br />

unsere weiteren Anträge vor. Danach durfte jeder noch<br />

mitteilen, wo es bei ihm und seiner Kategorie brennt<br />

und was wir in der PeKo-Unternehmung besser machen<br />

können. Am Ende des Tages wurde Claudio Föhn verabschiedet,<br />

welcher bei der <strong>RhB</strong> und der PeKo seinen letzten<br />

Arbeitstag hatte. An seiner Stelle wurde Heinz Zwicky<br />

als Vertreter der Mitarbeitenden Produktion, ohne Lokpersonal,<br />

in die PeKo gewählt. Es war ein interessanter,<br />

lehrreicher und kurzweiliger Tag.<br />

Wir sind motiviert und überzeugt, dass wir mit Eurer<br />

Mithilfe noch viel erreichen werden.<br />

Mit kollegialen Grüssen<br />

Eure PeKo<br />

47


48<br />

Geschäftsbericht Pensionskasse 2011<br />

Von Urs Brunett<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Einmal mehr wurde auch im Geschäftsjahr 2011 die für<br />

die Pensionskasse notwendige Sollrendite nicht erreicht.<br />

Seit 2002 konnte am Kapitalmarkt nur in fünf von zehn<br />

Jahren die erforderliche Rendite übertroffen werden.<br />

Auf die zukünftigen reglementarischen Leistungsversprechen<br />

wirken sich die fehlenden Erträge negativ aus.<br />

Die in den Jahren 2002 bis 2011 erreichte durchschnittliche<br />

Rendite von 2.71 % und die für die nächsten<br />

10 Jahre bekannten Erträge (10-jährige Bundesobligationen)<br />

reichen nicht aus, um das heutige Leistungsniveau<br />

zu finanzieren. Mit einer Jahresperformance von 0.59 %<br />

erzielten wir im Quervergleich mit den übrigen Pensionskassen<br />

jedoch ein vergleichsweise zufriedenstellendes<br />

Ergebnis.<br />

Das abgelaufene Geschäftsjahr war geprägt von heftigen<br />

Marktturbulenzen. Unter der europäischen und amerikanischen<br />

Schuldenkrise haben die Aktienmärkte arg<br />

gelitten. Die Renditen der Obligationen, Hypotheken<br />

Wichtigste Kennzahlen 2011<br />

Urs Brunett.<br />

und Immobilien konnten die Schwäche der Aktienmärkte<br />

nur teilweise ausgleichen. Die beinahe panikartige<br />

Flucht in den Schweizer Franken hatte zur Folge, dass<br />

wir zusätzliche Kursverluste in Anlagen in Fremdwährungen<br />

in Kauf nehmen mussten.<br />

Erzielte Performance in den Jahren 2002 bis 2011<br />

In der Zeit von 2002 bis 2011 konnte die erforderliche<br />

Sollrendite nicht erreicht werden. Die durchschnittliche<br />

Rendite von 2.71 % reichte nicht aus, um die notwendigen<br />

Rückstellungen zu bilden.<br />

Deckungsgrad<br />

Der Deckungsgrad einer Pensionskasse kann – nebst anderen<br />

Faktoren – ein Indiz ihrer finanziellen Sicherheit<br />

sein. Er ist für Versicherte eine zentrale Kennziffer. Der<br />

Deckungsgrad ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen<br />

den Verpflichtungen einer Pensionskasse und dem vorhandenen<br />

Vermögen. Ein Deckungsgrad von über 100<br />

Prozent weist darauf hin, dass Sanierungsmassnahmen<br />

nicht notwendig sind.<br />

Internet<br />

Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen die<br />

Internet Plattform http://www.pkrhb.ch.<br />

31.12.2011 31.12.2010 Abweichung<br />

Bilanzsumme 512 566 699.– 515 430 326.– - 0.56 %<br />

Vorsorgekapitalien und technische Rückstellungen 493 205 067.– 482 658 662.– 2.19 %<br />

Rendite auf Anlagevermögen 0.59 % 3.19 % - 2.60<br />

Nettoergebnis aus Vermögensanlagen 2 931 541.– 15 760 458.– - 81.40 %<br />

Deckungsgrad der Kasse 100.19 % 103.00 % - 2.81<br />

Wertschwankungsreserve 920 027.– 14 486 881.– - 93.65 %<br />

Wertschwankungsreserve in % 0.18 % 2.82 % - 2.64<br />

Anzahl aktive Versicherte 1 365 1 363 0.15 %<br />

Anzahl Rentner 926 935 - 0.96 %


Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Anzahl Rentner 926 935 - 0.96 %<br />

9<br />

4<br />

-1<br />

-6<br />

-11<br />

0.8<br />

5.4<br />

Performance der Pensionskasse von 2002 bis 2011<br />

(geometrisches Mittel 2.71 Prozent)<br />

3.4<br />

8.8<br />

4.75<br />

1.54<br />

-9.05<br />

9.96<br />

3.19<br />

0.59<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Der Deckungsgrad hat sich in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:<br />

Der Deckungsgrad hat sich in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:<br />

110%<br />

110%<br />

108%<br />

108%<br />

106%<br />

106%<br />

104%<br />

104%<br />

102%<br />

102%<br />

100%<br />

100%<br />

98%<br />

98%<br />

96%<br />

96%<br />

94%<br />

94%<br />

92%<br />

92%<br />

102.80%<br />

100.80%<br />

100.80%<br />

Deckungsgrad der Pensionskasse in den Jahren 2002 bis 2011<br />

102.80%<br />

106.86%<br />

108.12%<br />

106.83%<br />

94.82%<br />

94.82%<br />

102.27%<br />

102.27%<br />

103.00% 103.00%<br />

100.19%<br />

100.19%<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Rendite in %<br />

Deckungsgrad<br />

Deckungsgrad<br />

49


50<br />

Café Bernina<br />

Von Elisabeth Erber<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Vorgeschichte<br />

Letzthin hab ich mich in Alp Grüm in den Regionalzug<br />

gesetzt – und Schmarrn … wieder habe ich vergessen,<br />

mir ein Fläschli Wasser zu kaufen. Und wieder habe ich<br />

bis Poschiavo keine Chance was zu trinken zu bekommen<br />

– so kann ich die Fahrt bis Tirano durstig «geniessen».<br />

Aber es sind nur 40 Minuten – das überlebe ich<br />

unbeschadet.<br />

Problematik<br />

Leider ergeht es nicht nur mir so, viele Bahnkunden, die<br />

in Pontresina in den Regionalzug steigen und dann bis<br />

Poschiavo oder Tirano durchfahren haben keine Möglichkeit,<br />

sich ein Getränk zu besorgen. Diese Strecke<br />

dauert zwei Stunden. Bist du schon einmal zwei Stunden<br />

durstig im Zug gesessen? Das Wasser in der Toilette<br />

ist ebenfalls angeschrieben mit «Kein Trinkwasser».<br />

Zum Glück gibt es eure zuvorkommenden Kondukteure,<br />

an die sich die Kunden wenden können, wenn sie durstig<br />

und hungrig sind – und diese rufen bei uns an, um<br />

für die Gäste Getränke oder auch einmal ein Brötli zu<br />

bestellen.<br />

Manche Gäste laufen in den zwei Minuten, in denen der<br />

Zug hält, schnell zu uns ins Restaurant, um ein Fläschli,<br />

ein Sandwich oder ein Glace zu bekommen – mit dem<br />

Risiko, dass sie den Zug verpassen. Aber was macht man<br />

nicht alles, um die quälenden durstigen Kinder zu<br />

beruhi gen?<br />

Wenn das mit dem Kiosk geklappt hätte, hätten die<br />

Gäste diese Kleinigkeiten schnell beim Kiosk kaufen<br />

können. Zwar schaffe ich diese Lauferei ins Restaurant<br />

noch, doch es muss eine andere Lösung her.<br />

Elisabeth Erber (links).<br />

Lösung<br />

Alp Grüm bietet offiziell einen «Lieferservice» in/an den<br />

Zug unter dem Namen «Café Bernina». Wie McDonald's<br />

oder die Pizzeria mit Lieferservice – nur origineller –<br />

denn schliesslich sind wir nicht irgendwer – sondern die<br />

Rhäti sche Bahn.<br />

Die Idee eines Lieferservices gibt es schon lange und<br />

wird von uns bereits für Kunden und Reiseleiter angeboten.<br />

Nur wenige Kunden wissen davon, deshalb wird<br />

das Angebot nicht oder nur selten genutzt. Weiter kennen<br />

die Kunden die Telefonnummer und die Preise<br />

nicht. Wer kauft schon gerne etwas in der Schweiz, ohne<br />

vorher die Preise zu kennen?<br />

Konkurrenz<br />

Mit unserem Lieferservice machen wir niemandem Konkurrenz<br />

und niemand macht uns Konkurrenz. Es gibt<br />

den Gourmino – aber der verkehrt von Chur nach St. Moritz.<br />

Es gibt im Bernina Express den «Railbarservice». Von<br />

diesem nehmen wir Abstand, indem wir immer klar und<br />

deutlich anführen, dass unser Lieferservice nicht für den<br />

Bernina Express gültig ist, sondern eben nur für Regionalzüge.<br />

Kosten für <strong>RhB</strong><br />

Für die Rhätische Bahn entstehen keine zusätzlichen<br />

Kosten.<br />

Kosten für Alp Grüm<br />

Zusätzliche Personalkosten, weil ein Mitarbeiter für den<br />

Dienst immer zur Verfügung stehen muss.<br />

Für diese zusätzlichen Aufwände kommt Alp Grüm auf.


Nutzen für Alp Grüm<br />

Zusätzliche Einnahmequelle für Alp Grüm, wenn auch<br />

nur kleine Beträge.<br />

Guter Werbeeffekt, Alp Grüm wird für diesen Teilbereich<br />

den Namen «Café Bernina» bekommen – das einzige<br />

Café mit Lieferservice in/an den Zug! Alp Grüm zeichnet<br />

sich wieder durch Innovation, Flexibilität und Kundenservice<br />

aus.<br />

Nutzen für <strong>RhB</strong><br />

Guter Werbeeffekt; weil: Guter Service, tolle aussergewöhnliche<br />

Dienstleistung, die im Regionalzug von Pontresina<br />

nach Poschiavo und umgekehrt angeboten wird.<br />

Faires Preis-Leistungsverhältnis, das den Kunden zu<br />

Gute kommt.<br />

Angebot<br />

Wir bieten neben warmen Getränken in entsprechender<br />

Qualität, kühle Getränke in der praktischen Pet-Flasche.<br />

Je eine Sorte Bier, Rot- und Weisswein mit praktischem<br />

Plastikbecher und einfache Sandwiches mit Puschlaver<br />

Brot. Weiter auch Misolta, Käseteller und Puschlaver Teller.<br />

Als Süssigkeit gibt es Engadiner Nusstorte und 2 Sorten<br />

Eis. Das Angebot ist nicht das «übliche» wie man es<br />

überall bekommt.<br />

Probleme, die entstehen können:<br />

a) Die Gäste könnten die Züge schmutzig machen<br />

Lösung: Die warmen Getränke werden im Thermobecher<br />

mit Deckel und Trinköffnung abgefüllt. Die kalten<br />

Getränke werden im Fläschli serviert, aus denen<br />

die Gäste direkt trinken können oder in einem mit<br />

praktischen Plastikbecher<br />

b) Müllproblem:<br />

Es bleibt Müll im Zug liegen<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Lösung: Zu jeder Bestellung geben wir ein weisses<br />

Plastiksäckli mit. Damit kann der ganze Abfall gesammelt,<br />

verschlossen und beim nächsten Halt oder<br />

beim Ausstieg in die Mülleimer am Bahnhof geworfen<br />

werden.<br />

Risiko<br />

Für Alp Grüm: keine Bestellungen oder zu viele Bestellungen.<br />

Mit beidem können wir gut umgehen.<br />

Für <strong>RhB</strong>: kein Risiko<br />

Vermarktung<br />

Über Kunden und über Mitarbeiter der Rhätischen Bahn<br />

– auf «freiwilliger» Basis. Wenn Zeit, Möglichkeit und Bedarf<br />

herrscht.<br />

Facebook Fanseite <strong>RhB</strong> – keine zusätzlichen Kosten<br />

Facebook Fanseite Alp Grüm – keine zusätzlichen Kosten<br />

Newsletter <strong>RhB</strong> – keine zusätzlichen Kosten<br />

Newsletter Alp Grüm – keine zusätzlichen Kosten<br />

Beitrag in der <strong>InfoRetica</strong> – keine zusätzlichen Kosten<br />

Eintrag auf unserer Homepage – keine zusätzlichen Kosten<br />

Eintrag auf der Homepage der <strong>RhB</strong> – keine zusätzlichen<br />

Kosten<br />

Mund zu Mund Propaganda – keine zusätzlichen Kosten<br />

Kosten für Flyer (siehe beiliegende Anlage) – Druck und<br />

Grafikkosten übernimmt Alp Grüm<br />

Albergo Ristorante Alp Grüm<br />

CH–7710 Alp Grüm<br />

+ 41 (0) 81 844 03 18<br />

alpgruem@bluewin.ch, www.alpgruem.ch.vu<br />

Alp Grüm: Jetzt auch auf Facebook und Twitter<br />

http://www.facebook.com/Alpgruem<br />

http://twitter.com/alpgruem<br />

51


52<br />

Was macht ein Tiranese* zuoberst im Oberland?<br />

Von Enzo Schäffeler<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Antwort: Arbeiten und lernen …<br />

Vom 1. März bis Ende April durften wir in Disentis einen<br />

Sprach-, Kultur- und Mentalitäts-Austausch geniessen.<br />

Marco Ruggiu, normalerweise in Tirano stationiert, verbrachte<br />

zwei Monate bei uns, quasi als Stage. Der Fokus<br />

lag dabei auf der Verbesserung seiner Deutschkenntnisse.<br />

Wer jetzt spottet: Was, in Disentis Deutsch lernen? Dem<br />

sei gesagt, dass wir sogar im Büro in dieser Zeit schriftdeutsch<br />

gesprochen haben!<br />

Marco und wir durften feststellen, das die Mentalitätsunterschiede<br />

zwischen dem Val Poschiavo und dem<br />

Bündner Oberland gar nicht so gross sind. Nach ein paar<br />

Tagen hatten wir, auch wegen Marcos grossem Interesse,<br />

das Gefühl, er sei schon viel länger bei uns. Auch in Ilanz<br />

wurde er für einzelne Tage gerne willkommen geheissen,<br />

eine zusätzliche Herausforderung für Marco.<br />

Jeder Bahnhof hat seine Spezialitäten. Und auch wenn<br />

Tirano und Disentis Endbahnhöfe der <strong>RhB</strong> sind und beide<br />

über Expresszüge, die Paradepferde der <strong>RhB</strong>, verfügen,<br />

war es sicher eine Bereicherung, die verschiedenen<br />

lokalen Verhältnisse vergleichen zu können.<br />

Ich denke für uns alle, Marco selber, die Teams in Disentis<br />

und in Ilanz, war sein Einsatz eine interessante und<br />

spannende Erfahrung. Wir alle konnten vom gegenseitigen<br />

Know-how und den Erfahrungen profitieren. Ich bin<br />

mir sicher (oder weiss …), dass Marco auch in Zukunft ab<br />

und zu in Disentis anzutreffen ist.<br />

Danke, grazie Marco!<br />

*Tiranese = in Tirano wohnhaft, meist italienischer Staatsangehöriger,<br />

Gazetta dello Sport (ihr wisst schon, die rosafarbene Zeitung unter<br />

dem Arm) – genüsslich in der Sonne sitzend Kaffee geniessend …<br />

Una fantastica esperienza<br />

Von Marco Ruggiu<br />

L’inverno scorso avevo chiesto la possibilità di lavorare<br />

presso un’altra stazione per poter migliorare il mio tedesco<br />

ma devo dire che ho avuto la fortuna di ottenere<br />

molto, molto di piu’ che un semplice «Stage».<br />

Dopo pochi giorni dal mio arrivo a Disentis mi sono subito<br />

ambientato molto bene soprattutto grazie ai colleghi<br />

che hanno dimostrato nei miei confronti disponibilità,<br />

pazienza e voglia di insegnare.<br />

Grazie a questa esperienza ho avuto l’opportunità di conoscere<br />

nuove mentalità, nuove culture, la nostra ferrovia<br />

nella zona dell’Oberland, i collegamenti con la MGB,<br />

altri biglietti internazionali, il Glacier Express, un po’ di<br />

romancio ma soprattutto nuove persone e nuovi colleghi<br />

che purtroppo non si ha mai l’opportunità di sentire o<br />

vedere.<br />

Consiglio a tutti di avere la possibilità di fare questa esperienza<br />

in futuro e di poter avere la mia stessa fortuna<br />

nel trovare dei Team come a Disentis ed Ilanz.<br />

Ringrazio chi ha permesso il mio trasferimento ma soprattutto<br />

tutte le persone (ufficio, manovra, pulitori,<br />

etc …) che ho avuto il piacere di conoscere e che mi<br />

hanno sopportato per questi due mesi …<br />

Grazie mille!!<br />

PS: per chi sosta a Disentis posso confermare che ci sono<br />

degli ottimi locali per passare tranquille serate (chiedere<br />

a Pablo) mentre per chi sosta ad Ilanz consiglio di<br />

chiedere in Stazione (Marco, Felix o Urs) per poter giocare<br />

a Jorkyball …<br />

Marco Ruggiu in Disentis/Mustér. Marco Ruggiu in Tirano.


Pensioniertenfeier 2012<br />

Von Caspar Frey<br />

Jahr für Jahr werden bei der <strong>RhB</strong> zahlreiche verdienstvolle<br />

Mitarbeitende in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.<br />

Auf dem diesjährigen Ausflug ins Valposchiavo<br />

– natürlich mit dem hauseigenen Transportmittel<br />

– konnte man sich nochmals austauschen und Anekdoten<br />

teilen. Der traditionelle Anlass wurde von den diesjährigen<br />

Teilnehmern als «nicht selbstverständlich» erachtet<br />

und auch darum gelobt; dieses Lob gilt vor allem der Personalabteilung<br />

(HR) für die Organisation und dem Führungsteam<br />

der <strong>RhB</strong>.<br />

Dem Slogan «von den Gletschern zu den Palmen» wurde<br />

die Berninalinie vollends gerecht. Nachdem im oberen<br />

Albulatal noch Schnee fiel, musste man sich am Ospizio<br />

seines Pullovers entledigen.<br />

Freundlich empfing die <strong>RhB</strong>-Musik den Salonwagen und<br />

dessen Insassen in Poschiavo, was Elisabeth Fischer-<br />

Sigrist und Gion Peder Mark zu einem Tänzchen bewegte.<br />

Im Hotel Albrici, der ältesten Herberge von Poschiavo,<br />

wurde anschliessend ein erstklassiges einheimisches<br />

Menü serviert. Zum Tiramisù trat erneut die <strong>RhB</strong>-Musik<br />

auf, bevor der offizielle Teil des Tages folgte. Direktor<br />

Hans Amacker blickte in seiner Rede auf das vergangene<br />

Jahr zurück und griff einige markante Punkte der <strong>RhB</strong>-<br />

Geschichte auf. Daneben brachte er die ehemaligen Mitarbeitenden<br />

auf den aktuellen Stand der <strong>RhB</strong> – Themen<br />

wurden vorgestellt und ein Blick in die Zukunft gewagt.<br />

Als Ausdruck der Wertschätzung erhielten die im Jahr<br />

2011 Pensionierten ein Abschiedsgeschenk überreicht.<br />

Besonders eindrücklich sind die Zahlen, die die Pensionierten<br />

zusammen bringen: Die Summe der Dienstjahre<br />

beträgt knappe 569 Dienstjahre, das ergibt einen Durchschnitt<br />

von rund 33,5. «Spitzenreiter» ist Richard Grünenfelder<br />

aus Versam (46 Dienstjahre, 3 Monate, 28 Tage).<br />

Er arbeitete zuletzt als Gleismonteur in Ilanz. Auch sonst<br />

waren einige «geschichtsträchtige» ehemalige Mitarbei-<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

tende anwesend: Urs Peter Maurhofer konnte die Entstehung<br />

beinahe jeden Signals der Berninalinie erklären, er<br />

war schliesslich Fachmeister der Sicherungsanlagen auf<br />

dieser Strecke. Und Karl Meile war der erste gelernte<br />

Spritzlackierer der <strong>RhB</strong>.<br />

Der Nachmittag stand im Zeichen von Poschiavo. Maria<br />

Olgiati führte durch die Strassen des heute schön hergerichteten<br />

Dorfes, das noch 1987 durch ein schweres Unwetter<br />

verwüstet wurde. Sowohl beim Gang durchs Dorf<br />

als auch in der Casa Tomé konnte von Renzo Isepponis<br />

(seinerzeit Chefmonteur in Poschiavo) Wissen profitiert<br />

werden. Die Rückfahrt im Salonwagen bot dann wieder<br />

Zeit für Gespräche über die vergangenen Arbeitsjahre und<br />

über die Zeit im Pen sio nierten-Dasein.<br />

Folgende Personen wurden im Jahr 2011 pensioniert<br />

und nahmen an der Pensioniertenfeier 2012 teil:<br />

Brunner Peter, Lokführer, Landquart;<br />

Cabernard Balzer, Mitarbeiter, Landquart;<br />

Cortesi Giulio, Gruppenleiter Stellvertreter, Poschiavo;<br />

Fausch Christian, Reiseleiter, Landquart;<br />

Fischer-Sigrist Elisabeth, Kunden- und Reiseberaterin,<br />

Domat/Ems;<br />

Grünenfelder Richard, Gleismonteur, Ilanz;<br />

Isepponi Renzo, Chefmonteur, Poschiavo;<br />

Köhle Armando, Zugführer, Chur;<br />

Maissen Verena, Raumpflegerin, Untervaz;<br />

Mark Gion Peder, Betriebsdisponent, Thusis;<br />

Maurhofer Urs Peter, Fachmeister, Samedan;<br />

Meile Karl, Spezialhandwerker, Poschiavo;<br />

Pfister Peter, Mitarbeiter, Samedan;<br />

Rinaldi Achille, Leiter Bahnhof, Campocologno;<br />

Wiesendanger Hans, Lokführer, Landquart<br />

Abwesend waren:<br />

Biäsch Hansjörg, Wagenreiniger, Davos Platz;<br />

Odermatt Erna, Sekretärin, Landquart<br />

53


54<br />

Bahnhofbesichtigung Chur<br />

Von Laurene Kröpfli<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Kinder lieben Züge und Bahnhöfe! Wer war als Kind<br />

nicht gerne mit dem Zug unterwegs? Die erste und<br />

zweite Primarklasse aus Cazis wollten die vielen Tätigkeiten<br />

im und um den Bahnhof genauer kennen lernen.<br />

Herr Jörg, Klassenlehrer einer Klasse, fragte bei<br />

login Berufsbildung an, ob eine Bahnhofbesichtigung<br />

am 12. April 2012 in Chur möglich sei. Bei der Organisation<br />

war zu berücksichtigen, dass es sich bei den<br />

Teilnehmenden um 30 sieben- bis achtjährige Kinder<br />

handelte. Doch dank einer sehr guten Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>RhB</strong> und den SBB verlief die Besichtigung problemlos.<br />

Ein paar Monate vor dem 12. April begannen die Vorbereitungen.<br />

Der Klassenlehrer teilte uns seine Wünsche<br />

mit, zusammen mit der <strong>RhB</strong> konnten wir weitere<br />

Ideen sammeln. Nach Absprache mit dem Klassenlehrer<br />

konnte der Ablauf des Informationsanlasses definitiv<br />

geplant werden.<br />

Die Fachpersonen, welche an den «Posten» die Kinder<br />

empfingen und ihr Wissen weitergaben, mussten angefragt<br />

werden. Für den Posten «Lokbesichtigung»<br />

wurde Markus Putzi, Lokführer der <strong>RhB</strong>, vorgeschlagen.<br />

Ich war mit diesem Vorschlag von Daniel Hänni, Leiter<br />

Lokführer bei der <strong>RhB</strong>, mehr als zufrieden. Die Vorbereitungen<br />

mit Markus Putzi waren besonders angenehm<br />

und ich war mir sicher, dass die Lokbesichtigung<br />

ein Erfolg sein würde.<br />

Für die Besichtigung des Fachbereiches Logistik hatte<br />

ich selbst schon von Anfang an eine Idee: hierzu eignete<br />

sich Gino Linto, Logistiker SBB, sehr gut. Seine<br />

lustige, freundliche Art war einfach perfekt für eine<br />

solche Besichtigung. Zur Vorstellung des KV-Bereiches<br />

wollte ich unbedingt Lernende einsetzen. Der 12. April<br />

war ein Donnerstag, viele Lernende haben an diesem<br />

Wochentag Schulunterricht. Zum Glück konnten wir<br />

Hinterste Reihe v.l.n.r.: Jova Dimic, Laurene<br />

Kröpfli und Herr Buchli, Mitte Lehrer Jörg.<br />

eine motivierte, sehr kompetente Lernende aus dem<br />

SBB-Reisebüro, nämlich Jovana Dimic, für uns gewinnen.<br />

Herr Hänni organisierte uns auch noch die benötigten<br />

Warnwesten, welche ich einen Tag vor dem Anlass bei<br />

Marcel Gruber in der Materialwirtschaft der <strong>RhB</strong> abholen<br />

konnte. Am Tag der Veranstaltung fuhren Herr Jörg,<br />

Herr Buchli und die zwei Klassen mit dem RegioExpress<br />

von Cazis nach Chur. Um ca. neun Uhr traf der Zug in<br />

Chur ein. Jovana Dimic, Kauffrau im ersten Lehrjahr;<br />

Kamer Ibrovic, Logistiker im dritten Lehrjahr und ich<br />

warteten schwer beladen mit Werbegeschenken schon<br />

unten in der Bahnhofsunterführung auf die zwei Klassen.<br />

Bei Ankunft hörten wir von der Bahnhofunterführung<br />

aus bereits die Vorfreunde der Kinder, sie schrien<br />

und rannten herum.<br />

Da wir mit dem Wetter Glück hatten, konnten wir beim<br />

«Gleis d» die geplante Einführung machen. Wir stellten<br />

uns vor und gaben ein paar Sicherheitshinweise. Die<br />

Kinder wurden in drei Gruppen eingeteilt. Herr Jörg<br />

und seine Begleitperson Herr Buchli übernahmen jeweils<br />

je eine Gruppe, Kamer Ibrovic und ich übernahmen<br />

die letzte Gruppe.<br />

In den zwei Stunden die wir Zeit hatten, konnte jede<br />

Gruppe alle drei Posten besuchen. Pro Posten hatten die<br />

Fachpersonen zwanzig Minuten Zeit, den Kindern alles<br />

über ihren Bereich zu erzählen. Danach wurden die<br />

Posten gewechselt, dies durfte nicht länger als fünf Minuten<br />

dauern. Auch wenn die Posten teilweise weit weg<br />

von einander lagen, funktionierte der Wechsel super.<br />

Der erste Posten meiner Gruppe war die Lokbesichtigung.<br />

Gespannt warteten wir beim Treffpunkt auf Markus<br />

Putzi. Weil die Einführung schneller als geplant ging,<br />

waren wir zu früh. Dank der Spontanität von Kamer<br />

Ibrovic wurde es aber nicht langweilig. Pünktlich er-<br />

Logistikposten Gleis 5 Gino Linto.


schien Markus Putzi zum Treffpunkt, er hatte noch einen<br />

Kollegen dabei. Die beiden Lokführer begleiteten uns<br />

zum Lokdepot der <strong>RhB</strong>. Die acht Kinder in meiner Gruppen<br />

überquerten die Gleise mit ihren leuchtenden<br />

Warnwesten. Markus fragte: «Kinder, dörf ma eifach so<br />

as Gleis überquera?» Ganz dynamisch antworteten die<br />

Kinder «Nai, dörf ma nid! Etz aber schu will miar a<br />

cooli orangi Jacka trägen».<br />

Im Depot angekommen stand die login-Lokomotive der<br />

<strong>RhB</strong> für uns bereit. Markus hatte zudem sogar eine<br />

zweite Lok organisiert! Meine Gruppe wurde in zwei<br />

Kleingruppen aufgeteilt, danach ging es nach einer kurzen<br />

Einführung in die Lokomotive hinein. Markus zeigte<br />

meiner Mädchen-Gruppe wie man eine «sieben-<br />

Elefanten»-schwere Lokomotive bedient. Die Kinder<br />

durften die Lokomotive auch selbst fahren, dies natürlich<br />

auf einem kurzen und dafür abgesperrten Gleisbereich!<br />

Die Zeit ging sehr schnell um, schon war es Zeit,<br />

zum nächsten Posten zu gehen. Zum Schluss gab es noch<br />

<strong>RhB</strong>-Geschenke. Wir verabschiedeten uns von den Profis<br />

und gingen zum nächsten Posten.<br />

Jovana wartete schon auf uns vor dem Billettschalter. Sie<br />

zeigte uns zuerst die Broschüren die beim Eingang in<br />

Regalen stehen. Danach ging es im hinteren Bereich<br />

weiter, in welchem das abgegebene Gepäck der Kunden<br />

aufbewahrt wird. Die KV-Lernende informierte uns über<br />

die Gepäck-Etiketten und schilderte uns den Ablauf der<br />

Gepäckannahme am Schalter. Das Reisebüro und den<br />

Schalter durften wir auch aus Sicht des Verkäufers sehen.<br />

Als Abschluss wurde das Gelernte spielerisch abgefragt.<br />

Der letzte Posten für meine Gruppe war die Logistik. Wir<br />

trafen uns mit Gino Linto auf dem Gleis 5. Martin Eggenberger,<br />

auch Logistiker der SBB, war als Unterstützung<br />

dabei. Wir sahen von weitem ein paar kleine Miniaturmenschen<br />

mit übergrossen Warnwesten – die zweite<br />

Lokdepot <strong>RhB</strong> Markus Putzi.<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Gruppe war bei der Logistik noch nicht fertig. Meine<br />

Gruppe erzählte der anderen Gruppe aufgeregt was sie<br />

schon alles gesehen hatten. «I han a Lokomotiva könna<br />

fahra!», «I han hinter em Schalter könna sitza!», hörte<br />

ich von allen Seiten. Zwei Minuten später gab uns Gino<br />

ein paar Sicherheitshinweise bevor wir in die Rangierlokomotive<br />

einsteigen durften. Gino hatte eine besonders<br />

gute Art mit den Kindern umzugehen, meine Kids<br />

fanden ihn sehr sympathisch. Sie stellten Fragen und<br />

hörten gut zu. Uns wurde auch eine Rangiersicherheitsausrüstung<br />

präsentiert.<br />

Um 10.45 Uhr trafen sich alle Gruppen wieder beim unteren<br />

Bahnhofkiosk. Trotz der Morgenkälte von nur 5° C<br />

kamen alle gut gelaunt und mit einem Grinsen im Gesicht<br />

zum Schlusstreffpunkt. Bei allen drei Gruppen hatte die<br />

Besichtigung super geklappt und wir hatten die Zeit eingehalten.<br />

Wir machten ein Gruppenfoto, Jovana verteilte<br />

Süssigkeiten und auch von mir gab es login-Geschenke.<br />

Die Warnwesten wollten die Kinder am liebsten behalten.<br />

Und schon war es Zeit, nach Hause zu fahren. Wie geplant<br />

konnten die Klassen pünktlich um 10.58 Uhr in den Zug<br />

nach Cazis einsteigen und ich war froh, den Anlass so gut<br />

über die Bühne gebracht zu haben.<br />

Die Posten mit den Fachpersonen waren sehr interessant<br />

und unglaublich spannend und die Organisation zusammen<br />

mit SBB und <strong>RhB</strong> fantastisch. Dank dieser tollen<br />

Zusammenarbeit konnten wir den zwei Klassen aus<br />

Cazis eine gute Bahnhofbesichtigung anbieten und die<br />

zwei Lehrer zufriedenstellen.<br />

Ich möchte mich bei allen beteiligten Personen der <strong>RhB</strong>,<br />

den SBB und von login ganz herzlich bedanken.<br />

Die Kinder hatten ein unvergessliches Erlebnis und die<br />

Begeisterung für den öffentlichen Verkehr wird bei<br />

Ihnen sicher anhalten. Der Anlass war ein voller Erfolg!<br />

Schalter SBB und <strong>RhB</strong> Jovana Dimic.<br />

55


56<br />

Personalchronik<br />

vom 2. März – 1. Juni 2012<br />

Eintritte<br />

Austritte<br />

Markus Barth als Leiter Produktion, Chur<br />

Mario Beck als Projektleiter, Landquart<br />

Rudolf Caviezel als Lokführer, Landquart<br />

Roman Derungs als Gleismonteur/Verkehrswegbauer, Ilanz<br />

Patricia Huber als Marktverantwortliche, Chur<br />

Tamara Krebs als Personalfachfrau, Chur<br />

Jürg Merz als Lokführer, Landquart<br />

Elias Müller als Polymechaniker, Landquart<br />

Patricia Tschenett als Hostess, Samedan<br />

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !<br />

Marcel Aebersold als Lokführer, Scuol-Tarasp<br />

Zeki Balta als Betriebsangestellter, Klosters<br />

Thomas Baumgartner als Leiter Produktion, Chur<br />

Silvio Briccola als Leiter Finanzen, Chur<br />

Corsin Caviezel als Spezialhandwerker, Landquart<br />

Bertram Dietsch als Leiter Dienstbereich, Landquart<br />

Claudio Föhn als Kunden- und Reiseberater, Bergün<br />

Ursina Heldstab als Betriebsdisponentin, Untervaz<br />

Ursina Lareida als Kondukteuse, Samedan<br />

Armando Luzi als Gleismonteur, Davos Platz<br />

Christian Müller als Lokführer, Chur<br />

Lisbeth Roner-Rölli als Hostess, Samedan<br />

Markus Scherer als Kunden- und Reiseberater, Arosa<br />

René Schläppi als Gleismonter/Verkehrswegbauer, Thusis<br />

Marcus Anton Schneller als Leiter Applikationsmanagement, Chur<br />

Rafael Stutz als Betriebsangestellter, Landquart<br />

Manuela Zuber als Fahrdienstleiterin, Samedan<br />

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !<br />

Pensionierungen Bernhard Bösch, Bahnmeister Davos<br />

A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !


Dienstjubiläen<br />

Ulrich Brunner<br />

Kunden- und Reiseberater<br />

Klosters<br />

Markus Lipp<br />

Leiter Kundendienst<br />

Chur<br />

<strong>RhB</strong> in-team<br />

25 Dienstjahre<br />

Jose Carlos Antunez Callejo, Spezialhandwerker, Landquart<br />

Matias Filli, Mitarbeiter Kundendienst, Scuol-Tarasp<br />

Hanspeter Hannemann, Spezialhandwerker, Landquart<br />

Daniel Hänni, Leiter Lokführer, Chur<br />

Juan Lopez Valcarcel, Wagenreiniger, Samedan<br />

Thomas Mengelt, Lokführer, Landquart<br />

Luzius Oberer, Zugführer, Samedan<br />

Alice Oberteufer, Kaufmännische Mitarbeiterin, Chur<br />

Kurt Riederer, Lokführer, Landquart<br />

Guido Schwarz, Fachmeister, Landquart<br />

Limphone Vongrathsavay, Spezialhandwerker, Landquart<br />

40 Dienstjahre<br />

Giordano Crameri<br />

Lokführer<br />

Pontresina<br />

Arthur Schmid<br />

Lokführer<br />

Landquart<br />

Agnes Grünenfelder<br />

PM S-Bahn<br />

Chur<br />

Christian Wellinger<br />

Mitarbeiter Kundendienst<br />

Davos Platz<br />

H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

Silvio Hermann<br />

Leiter Vorsorge<br />

Pensionskasse, Chur<br />

Luca Zanolari<br />

Zugführer<br />

Chur<br />

Die Redaktion informiert Sie an dieser Stelle, dass die Rubrik <strong>RhB</strong> in-team in Zukunft<br />

nicht mehr weitergeführt wird. Der Grund dafür, liegt in der Schwierigkeit, alle und<br />

vor allem richtig zu erfassen. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.<br />

57


Benno Burtscher<br />

Verwaltungsrat<br />

Spontan<br />

Bärenstark, unser Zug 1276!<br />

Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 2 / 2012<br />

IHRE SPONTANE MEINUNG …<br />

… zur Kollision von Bär M13 mit Zug 1276?<br />

… zum Schwimmprojekt «Blaues Wunder, Rhein 2012» von Ernst Bromeis?<br />

Eine gute Idee, die beweist, dass für<br />

ihre erfolgreiche Umsetzung eine<br />

grosse mediale Inszenierung nicht<br />

genügt.<br />

… zur <strong>InfoRetica</strong>?<br />

Rundum gelungen!<br />

Mit wem würden Sie gerne ein feines Menu im Gourmino geniessen?<br />

Mit Bundesrätin und Verkehrsministerin<br />

Doris Leuthard, die ich viel<br />

fragen möchte und der ich auch was<br />

zu sagen hätte.<br />

Und mit wem nicht?<br />

Mit Fifa-Präsident Sepp Blatter, weil<br />

ich von einer demokratischen und<br />

transparenten Führung eines Weltverbandes<br />

eine ganz andere Vorstellung<br />

habe.<br />

Hans Amacker<br />

Direktor<br />

Ungewollte Werbung für die <strong>RhB</strong>.<br />

Habe sogar eine Rückmeldung aus<br />

Malaysia erhalten.<br />

Ein R(h)einfall.<br />

Vorfreude ist die schönste Freude.<br />

Achille Schucan, dem ersten <strong>RhB</strong>-<br />

Direktor und ihm die heutige <strong>RhB</strong><br />

zeigen.<br />

Ein feines Essen ist nur dann<br />

ungemütlich, wenn man alleine ist.<br />

Ich bin offen.<br />

Christian Florin<br />

Stellvertretender Direktor<br />

Der arme Kerl … hoffe nur er ist nicht<br />

nachtragend und zeigt sich mal<br />

wieder als Touristenattraktion an<br />

der <strong>RhB</strong>-Strecke.<br />

Eine unglaubliche Leistung … aber<br />

wie ist er eigentlich den Rheinfall<br />

runter geschwommen?<br />

Spannend, unterhaltsam,<br />

infor mativ – beste Werbung in<br />

eigener Sache!<br />

Am liebsten mit unserer Bundesrätin<br />

Doris Leuthard während einer Fahrt<br />

durch den «neuen» Albulatunnel.<br />

Mit dem Bär.


ten Sie …<br />

Wussten Sie …<br />

aterial aus welchem Ihr neues kleika-Produkt<br />

urde, während der … Renovation dass das Material im Jahr aus 2009 welchem das Ihr neues kleika-Produkt<br />

iadukt umkleidete? hergestellt wurde, während der Renovation im Jahr 2009 das<br />

Landwasserviadukt umkleidete?<br />

das Viadukt in «neuem Glanz» – schon gesehen?<br />

nnen wir Ihnen eine Seither Reise grüsst auf das der UNESCO Viadukt Welt- in «neuem Glanz» – schon gesehen?<br />

wischen Thusis und Falls Tirano nicht, (I) können nur empfehlen. wir Ihnen eine Reise auf der UNESCO Welter<br />

bestrecke zwischen Thusis und Tirano (I) nur empfehlen.<br />

Reservation<br />

hn, Railservice Information / Reservation<br />

288 65 65 Rhätische Bahn, Railservice<br />

hb.ch<br />

Tel +41 (0)81 288 65 65<br />

railservice@rhb.ch<br />

www.rhb.ch<br />

kleika Arbeitslosenprojekte St. Gallen<br />

kleika bietet erwerbslosen Frauen kleika die Arbeitslosenprojekte Möglichkeit, St. Gallen<br />

ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt kleika zu bietet optimieren. erwerbslosen Frauen die Möglichkeit,<br />

Im Textilatelier werden vor allem ihre Recycling-Mate-<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu optimieren.<br />

rialien zu diversen Produkten verarbeitet. Im Textilatelier werden vor allem Recycling-Materialien<br />

zu diversen Produkten verarbeitet.<br />

Mehr dazu finden Sie unter www.kleika.ch<br />

Mehr dazu finden Sie unter www.kleika.ch<br />

59


Werden auch Sie Fan<br />

Bereits über 6 500 Fans folgen der Rhätischen Bahn auf Facebook<br />

Werden auch Sie Fan und nehmen Sie teil an der <strong>RhB</strong>-Facebook Erlebniswelt: Neuigkeiten,<br />

Wettbewerbe, Geschichten rund um den Bahnalltag sowie interessante Diskussionen warten<br />

auf Ihre Teilnahme. www.rhb.ch/facebook

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!