Bälle, Tore und Finanzen X - Home - EY - Deutschland - Ernst ...

Wirtschaftliche Lage des Profifußballs
Die neue Spielzeit steht an, und es dürfte –
sportlich betrachtet – eine spannende Bundesligasaison
werden. Mit Blick auf die
Weltmeisterschaft 2014 sind vor allem die
Nationalmannschaftsaspiranten der teilnehmenden
Länder besonders motiviert,
sich in Bestform zu zeigen. Die Klubs, die
in der vergangenen Saison an internationalen
Wettbewerben teilnahmen, stehen
vor der Herausforderung, das Erreichte zu
wiederholen. Gerade für die überaus erfolgreichen
Klubs wie beispielsweise die
Champions-League-Finalisten ist dies
keine leichte Aufgabe, denn die Messlatte
liegt hoch. Und auch wirtschaftlich scheint
es eine spannende Saison zu werden – es
wird nicht nur auf dem Rasen Gewinner
und Verlierer geben, sondern auch im wirtschaftlichen
Wettstreit.
Zunächst einmal gilt: Die positiven wirtschaftlichen
Erwartungen, die viele Klubs
im Vorfeld der vergangenen Saison geäußert
hatten, haben sich offensichtlich nicht
zur Gänze bewahrheitet. Der Anteil der
Klubs, die in der abgelaufenen Spielzeit in
Grafik 1
Angaben in Prozent
■ Keine Angabe
■ Hoher Verlust
■ Geringer Verlust
■ +/– 0
■ Geringer Gewinn
■ Hoher Gewinn
2 Quelle: Bundesliga-Report 2013 der DFL
Deutsche Fußball Liga GmbH
der Gewinnzone lagen, ist zurückgegangen.
Etwa 4 von 10 Klubs aus den drei
Ligen erwirtschafteten einen Gewinn
(15 Prozent einen hohen, 24 Prozent
einen geringen Gewinn). In der zurückliegenden
Saison waren es noch fast 6 von
10 Klubs (34 Prozent mit hohem, 23 Prozent
mit geringem Gewinn). Doppelt so
viele Klubs wie im Vorjahr verzeichneten
einen Gewinn bzw. Verlust nahe null
(24 Prozent im Vergleich zu 12 Prozent).
Der Anteil der Klubs, die Verluste in der
vergangenen Spielzeit erlitten haben, ist
ebenfalls gestiegen, allerdings deutlich
moderater (28 Prozent im Vergleich zu
20 Prozent im Vorjahr).
Ein differenzierter Blick auf die drei Ligen
zeigt jedoch, dass die ersten beiden Spielklassen
vergleichsweise gut abgeschnitten
haben, wenn auch eine leicht rückläufige
Tendenz auszumachen ist. In der Bundesliga
ist der Anteil der Klubs, die in der
Gewinnzone liegen, von 65 Prozent auf
62 Prozent zurückgegangen, in der
Abgelaufene Saison: Wirtschaftlich weitgehend stabil mit Ausnahme der 3. Liga
24
9
18
34
23
2. Bundesliga von 50 Prozent auf 46 Pro-
zent. Damit präsentieren sich die oberen
beiden Spielklassen als wirtschaftlich weitgehend
stabil, während der Rückgang in
der 3. Liga deutlich stärker ausgeprägt ist.
Dort lagen in der Vorjahresuntersuchung
noch 33 Prozent in der Gewinnzone, aktuell
sind es nur noch 7 Prozent. Ein möglicher
Erklärungsansatz liegt darin, dass
Drittligaklubs zuletzt in verstärktem Maße
in ihre Stadien investiert haben und weiter
investieren müssen. Der Stadionneu- bzw.
-umbau ist eine Maßnahme, die sich üblicherweise
langfristig auszahlt (vgl. u. a.
Kapitel 4 dieser Studie), kurzfristig jedoch
einen nicht unerheblichen Ressourcenaufwand
erfordert. Ein weiterer Grund dürfte
darin liegen, dass die 2010 beschlossenen
strengeren Lizenzierungsverfahren 2 mit
teilweise großen ökonomischen Anstrengungen
gerade für kleinere Klubs verbunden
sind. Zudem gilt, dass die dank des
neuen Medienvertrags deutlich erhöhten
Finanzmittel erst ab dieser Saison zur Verfügung
stehen.
Welches Ergebnis (nach Steuern) werden Sie mit Ihrem Klub in der abgelaufenen Saison voraussichtlich erzielen?
5 6 11 9 13 7 7
12
32
18
9
12
20
35
9
11
12
23
6
20
10
32
13
6
6
31
33
14
33
20
13
53
2010 2011 2012 2013 Bundesliga 2. Bundesliga
Bundesliga und 2. Bundesliga 2013
31
13
Bälle, Tore und Finanzen X | 11
7
3. Liga