alpbacher architekturgespräche 2003 - ATP
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der dritte raum im vormarsch ><br />
Wie groß ist die Stadt?<br />
“Einst war die Stadt das Symbol der ganzen Welt. Heute ist die ganze Welt im<br />
Begriff, Stadt zu werden.” 1<br />
Früher war die Stadt Teil des Landes und der Landschaft, es gab enge Verflechtungen<br />
mit dem Umland. Der starke Zustrom von Menschen aus dem Land,<br />
die in die Stadt zogen, hat zu einer starken Verdichtung in den Städten und zu<br />
einem schnellen Wachstum geführt mit nachteiligen Folgen für die Lebensqualität<br />
ihrer Bewohner. In den Verdichtungsbereichen der Industrienationen fliehen<br />
heute die Menschen, die es sich leisten können, aus der Stadt. Die Stadtflucht<br />
führt zu einem rapide wachsenden Flächenbedarf auf dem Land. Stadt frisst<br />
Landschaft, aus Landschaft wird Vor-Stadt. Das unkontrollierte Wachstum der<br />
Metropolen lässt die Landschaft heute – wenn sie überhaupt noch erkennbar<br />
bleibt - zum Fragment der Stadt werden. Natürlich kommt auch in der Stadt<br />
von heute noch Natur vor,Tiere und Pflanzen haben sich an das Ökosystem<br />
Stadt angepasst und reagieren in Artenzusammensetzung und Verbreitung auf<br />
Änderungen in diesem System.Aber der Naturerlebnisraum für den Menschen<br />
ist weitgehend verloren gegangen.<br />
Noch zu Beginn des 20 Jhds waren Siedlungen<br />
eingebunden in die Landschaft. Die Abbildung<br />
stellt die Situation von 1925 dar, die Dörfer (rot)<br />
sind klein in einer Landschaft mit vielen Feuchtflächen<br />
(blau), die Lebensraum für Pflanzen und<br />
Tiere (hier ist das Vorkommen des Storches mit<br />
einem Punkt gekennzeichnet) waren.<br />
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Der gleiche Raum 60 Jahre später (rechtes Bild<br />
1985) zeigt ein stark verändertes Bild: die Dörfer<br />
sind groß geworden, von der Landschaft mit<br />
feuchtebeeinflussten Flächen sind nur noch Rudimente<br />
erhalten geblieben, die Störche auf den<br />
Dächern sind verschwunden.<br />
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