Vom Anspruch zur Wirklichkeit (PDF, 990 kB) - Landschaftsverband ...
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Von der Institutionszentrierten Konkurrenz zum Personenzentrierten Verbund<br />
Ich möchte gerne auch kommentieren,<br />
was Herr Dr. Berger in seinem<br />
schriftlichen Statement (siehe Abb. 4)<br />
mit Transparenz bezeichnet hat. Diesen<br />
Aspekt möchte ich stark unterstreichen.<br />
Transparenz ist eine wesentliche<br />
Errungenschaft, die wir mit<br />
den Hilfeplankonferenzen geschaffen<br />
haben. Sie stärkt das gegenseitige<br />
Vertrauen derjenigen, die im Verbund<br />
miteinander arbeiten. Durch Transparenz<br />
lernt man sich viel besser kennen.<br />
Das Hilfeplanverfahren schafft mehr<br />
Verständnis dafür, wie die anderen<br />
denken und wie sie ihre Hilfen planen.<br />
Transparenz ist deswegen ein<br />
ganz wichtiger Punkt bei der Verbundbildung.<br />
Als Vorsitzender der AGpR würde ich<br />
deswegen auch das Leistungsträger<br />
übergreifende Budget sehr begrüßen.<br />
Heute morgen habe ich schon gesagt,<br />
dass wir darauf nicht warten sollten.<br />
Wenn jedoch tatsächlich, wie Frau<br />
Hoffmann-Badache gesagt hat, die<br />
Leistungsträger in diese Richtung<br />
endlich tätig werden, werden wir das<br />
ausdrücklich begrüßen. Und ich hoffe,<br />
dass wir dafür kompetente Partner<br />
sind.<br />
Beim Persönlichen Budget bin ich<br />
noch unsicher, wie es gut von den<br />
Leistungsanbietern und -trägern umgesetzt<br />
werden kann. Diese Herausforderung<br />
haben wir auch von unserer<br />
Seite noch nicht ausreichend angenommen.<br />
Das persönliche Budget<br />
wirft in der Psychiatrie einige Probleme<br />
auf, mit denen die anderen Bereiche<br />
der Behindertenhilfe nicht zu<br />
kämpfen haben. Eine Umsetzung wird<br />
nur partnerschaftlich möglich sein,<br />
und wie man eine Assistenz bei der<br />
Verwaltung des Persönlichen Budgets<br />
leisten kann, ist noch nicht beantwortet.<br />
Im Übrigen möchte ich ausdrücklich<br />
eine Zusammenarbeit zwischen dem<br />
<strong>Landschaftsverband</strong> als Klinikträger<br />
und uns als gemeindepsychiatrischen<br />
Leistungserbringern im Verbund bejahen.<br />
Im Verbund können wir das gemeinsame<br />
oder das unterschiedliche<br />
Know-how zusammen führen. Daran<br />
werden wir uns selbstverständlich<br />
beteiligen.<br />
Ludwig Janssen: Eine Nachfrage <strong>zur</strong><br />
Marktorientierung: Müssen nicht auch<br />
die SPZ mit ihren Angeboten und Leistungen<br />
Geld verdienen?<br />
Nils Greve: Es kann nicht oft genug<br />
gesagt werden: Wir versuchen genau<br />
dies zu tun.<br />
Franz-Josef Wagner: In Rheinland-<br />
Pfalz wird das Persönliche Budget,<br />
wenn ich richtig informiert bin, über<br />
1.000 Mal genutzt, in Trier allein gibt<br />
es 400 Fälle. Ich selbst profitiere seit<br />
einigen Jahren vom Persönlichen<br />
Budget. Zuvor wurde ich innerhalb eines<br />
Jahres vier Mal zwangsweise eingewiesen.<br />
Seit ich vom Persönlichen<br />
Budget profitiere, war ich nicht mehr<br />
in der Klinik.<br />
Ein anderer Aspekt: Im Saarland wurde<br />
per Gesetz festgeschrieben, dass<br />
20 % der vorhandenen Heimplätze<br />
abgebaut werden sollen. Dies ist<br />
durch die Psychiatrie-Erfahrenen angestoßen<br />
worden. Das sind neue Entwicklungen,<br />
die dazu führen werden,<br />
dass man umdenken muss. Die Psychiatrie-Erfahrenen<br />
bringen gute Beispiele<br />
zustande, wie das gehen kann.<br />
Ludwig Janssen: Jochen Blume, SPZ-<br />
Koordinator vom SPZ in Köln-Kalk,<br />
hat sich zu Wort gemeldet.<br />
Jochen Blume: Ich möchte zunächst<br />
noch einmal ein paar Schritte weiter<br />
vorne anfangen. Das Sozialpsychiatri-<br />
- 58 - <strong>Vom</strong> <strong>Anspruch</strong> <strong>zur</strong> <strong>Wirklichkeit</strong> - Das SPZ als Basis des Gemeindepsychiatrischen Verbundes