03.10.2013 Aufrufe

Spielzeitheft THEATER BIELEFELD 2013/14 STADT LAND FLUSS

Spielzeitheft THEATER BIELEFELD 2013/14 STADT LAND FLUSS

Spielzeitheft THEATER BIELEFELD 2013/14 STADT LAND FLUSS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ingetje<br />

richard waGner / jonathan dove<br />

–<br />

Der ring Des nibeLungen für junGe leute<br />

textfaSSunG von lotte de Beer<br />

nach der oriGinalproduktion von de nederlandSe opera, amSterdam<br />

–<br />

premiere 15.03.<strong>14</strong> im Stadttheater<br />

Der ganze Ring in eineinhalb Stunden? Klappt nie! – Klappt doch! Und es gibt sogar<br />

noch was drauf: Ein gestresstes Lehrerduo nebst Schulklasse irrt beim Wandertag durch einen<br />

von immer selt sameren Gestalten bevölkerten Wald. Man will doch nur den Bus wiederfinden,<br />

aber alles, was die nach dem Weg befragten Frauen antworten, ist ein »Weia! Waga! Woge, du<br />

Welle!« Und dann treten sie alle auf, die Götter und Helden, die Rheintöchter und Walküren,<br />

Siegmund und Sieglinde aus Wagners Ring des Nibelungen. Und wir sind mittendrin im musi-<br />

kalischen Ränkespiel um das Rheingold, den Ring, den Tarnhelm und die Macht über die ganze<br />

Welt … Plötzlich wird eines der Schulkinder von zwei Riesen entführt. Kaum ist es gerettet, gerät<br />

die Lehrerin aus Versehen zu dicht an eine Frau namens Brünnhilde und wird von deren Vater<br />

mit ihr gemeinsam in einen längeren Schlaf versenkt. Warum denn das? Solche und ähnliche<br />

Katastrophen halten alle Beteiligten in Atem, und dabei ist noch nicht einmal die Frage geklärt,<br />

wem eigentlich dieser sagenhafte Ring gehört und was man damit alles machen darf. Und ob<br />

Siegfried den Drachen besiegen kann. Wie? Ein Drachen?<br />

Spielerisch und doch nah am Original bringt diese Bearbeitung des gewaltigen Opern-<br />

stoffes die ganze Geschichte und (fast) alle ihre Begleiterscheinungen auf die Bühne,<br />

dar gestellt von »nur« neun Sängern, zwei Schauspielern, einem Kinderchor und natürlich<br />

einem richtigen Orchester.<br />

Musikalische Leitung: Merijn van Driesten / Inszenierung: Lotte de Beer / Bühne und Kostüme:<br />

Marouscha Levy<br />

Mit freundlicher unterstützung der<br />

mÉdÉe<br />

opera lirica in 3 akten von luiGi cheruBini<br />

28 29<br />

–<br />

liBretto von françoiS-Benoît hoffman<br />

BaSierend auf den GleichnamiGen traGödien von euripideS<br />

und pierre corneille<br />

Geplant in franzöSicher, dialoGe in deutScher Sprache<br />

–<br />

premiere 04.05.<strong>14</strong> im Stadttheater<br />

In ihrer Liebe verschmäht, mit einer Jüngeren betrogen, rasend vor Eifersucht und in<br />

Verbannung von inneren Qualen zerfressen – die »mythische Figur« der Médée ist eine fühlende<br />

Frau, verletzt in ihrer Weiblichkeit, die nun als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern abseits<br />

der Masse lebt; doch den Betrüger liebt sie noch immer.<br />

Cherubinis Médée reflektiert den Facettenreichtum des weiblichen Gefühlsspektrums und<br />

entwirft lyrisch-dramatische Sittenbilder, die unserer Zeit keinesfalls hinterherhinken.<br />

Individualismus wird zum Streitfall eines gesellschaftlichen Denkens. Normen und Werte werden<br />

überschritten, neu definiert, doch immer wieder relativiert durch die Unberechen barkeit der<br />

Emotionen und des Menschseins. Im Zusammenspiel der Kräfte ist der fatale Ausgang vorpro-<br />

grammiert: eine vergiftete Nebenbuhlerin, eine gebrochene Vetraute, ein doppelter Kindsmord.<br />

Sinnbildlich entspricht Médée der mythischen Tisiphone – die Vergeltung heischende dritte<br />

der Erinyen. Im Raum stehen die Fragen der Legitimität, Empathie und Gerechtigkeit. Médée ist<br />

ein irrsinniges Psychogramm, das Cherubini als Abfolge innerer Zustandsbeschreibungen effekt-<br />

und kraftvoll in Musik packt. Médée ist attische Tragödie, große französische Nummern oper und<br />

Psychodrama in gleichen Teilen, irritiert, diskutiert, verklärt und strebt doch nach einer káthar-<br />

sis, die es für das heutige Leben zu befragen gilt.<br />

Das Theater Bielefeld plant Médée in ihrer ursprünglichen Dialogfassung auf die Bühne zu<br />

bringen – französisch mit deutschen Dialogtexten.<br />

Musikalische Leitung: Elisa Gogou / Inszenierung: Florian Lutz<br />

Mit freundlicher unterstützung der hanns-Bisegger-stiftung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!