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Spielzeitheft THEATER BIELEFELD 2013/14 STADT LAND FLUSS

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Supergute tage<br />

oder die Sonderbare WeLt<br />

deS chriStopher boone<br />

nach dem roman von mark haddon<br />

BühnenfaSSunG von Simon StephenS<br />

–<br />

premiere 29.03.<strong>14</strong> im Stadttheater<br />

»eine metapher iSt, wenn man etwaS mit einem wort<br />

für etwaS andereS BeSchreiBt. ich finde aBer, eS Sollte lüGe heiSSen,<br />

weil ein taG nicht unter einer Sau Sein kann und die leute<br />

keine leichen im keller haBen.«<br />

Am Anfang steht ein Mord, dessen Aufklärung Geheimnisse und Abgründe einer bürgerlichen<br />

Kleinfamilie ans Tageslicht bringt. Supergute Tage ist ein handfester Krimi, nur dass Detektiv<br />

Christopher Boone ein 15-jähriger Asperger-Autist ist und das Opfer der gutmütige Nachbarshund<br />

Wellington, der von einer Mistgabel durchbohrt im Vorgarten aufgefunden wird. Schnell gilt Chris-<br />

topher als Hauptverdächtiger, weil er ein sonderbarer Junge ist und auf den Polizisten einschlägt,<br />

der ihn befragen möchte. Dieses Missverständnis ist bald aufgeklärt und die polizeilichen Ermitt-<br />

lungen werden eingestellt. Christopher beschließt, auf eigene Faust Recherchen anzustellen, auch<br />

wenn ihm dafür wesentliche Fähigkeiten gänzlich abgehen. Zwar kennt er jede Primzahl bis 7507,<br />

doch seine Mitmenschen sind ihm ein Rätsel. Er kann ihre Gesichter nicht lesen, kann nicht lügen<br />

und hat Angst vor allem Unbekannten. Im Zuge seiner Recherchen entwickelt sich der Fall zu<br />

Christophers persönlichem Lebenskrimi: Er entdeckt, dass sein eigener Vater der Mörder des<br />

Hundes war, dass seine Mutter kurz vor ihrem Tod eine Affäre mit dem Nachbarn hatte und dass<br />

sie in Wirklichkeit gar nicht tot ist, sondern mit eben diesem Nachbarn in London lebt. Seine<br />

Detektivarbeit führt den Protagonisten in eine Welt, die anderen als völlig normal erscheint,<br />

aber für Christopher fremd und bedrohlich ist.<br />

Mark Haddons Roman wurde 2003 auf Anhieb ein internationaler Bestseller und in England<br />

unter anderem mit dem renommierten Whitbread-Award ausgezeichnet. Der Dramatiker Simon<br />

Stephens hat eine packende, emotionale und theatralisch wirkungsvolle Bühnenfassung geschaffen.<br />

Inszenierung: Michael Heicks<br />

dinner für Spinner<br />

franciS veBer<br />

88 89<br />

–<br />

premiere 10.05.<strong>14</strong> im theater am alten markt<br />

»üBer Blödmänner kann man Sich ruhiG luStiG machen –<br />

ich meine, wozu Sind Sie SonSt da?«<br />

Der Verleger Pierre Brochant und seine Freunde haben ein zynisches Hobby. Regelmäßig<br />

ver anstalten sie sogenannte »Dinner für Spinner«, zu denen jeder abwechselnd einen möglichst<br />

absonderlichen Freak mitbringt: »Die Idioten wissen natürlich nicht, warum sie ausgewählt wur-<br />

den und der Spaß dabei ist, sie reden zu lassen«, prahlt Brochant. Auch heute soll ein solches<br />

Treffen stattfinden. Und dieses Mal meint Brochant, das ganz große Los gezogen zu haben. Sein<br />

Spinner des Abends ist François Pignon, ein einfacher Angestellter beim Finanzamt und leiden-<br />

schaftlicher Streichholz- Modell-Hobbybastler. Ein absoluter Weltklasse-Obertrottel, der sich<br />

stundenlang über das heikle Problem der Trag fähigkeit bei einer Rekonstruktion der Golden<br />

Gate Bridge aus dreihundertsechsundvierzigtausendvierhundertzweiundzwanzig Zündhölzern<br />

auslassen kann. Brochant ist siegesgewiss und voller Vorfreude – da ereilt ihn ein Hexenschuss.<br />

Als kurz darauf sein »Spinner des Abends« vor der Tür steht, um ihn zum Dinner abzuholen, ist<br />

Brochant ihm hilflos ausgeliefert. Tatsächlich bringt François Pignon durch einen Amoklauf der<br />

Tollpatschigkeit das Leben des Verlegers innerhalb weniger Stunden völlig durcheinander. Er<br />

vertreibt Brochants Ehefrau, bevölkert dessen Wohnung mit ungebetenen Gästen und infor-<br />

miert einen befreundeten Finanzprüfer über die unversteuerten Vermögenswerte des Verle-<br />

gers – das alles mit den besten Absichten, seinem neuen Freund zu helfen.<br />

Am Ende dieser turbulenten Screwball-Komödie stellt sich die Frage, wer der eigentliche<br />

Spinner ist.<br />

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