03.10.2013 Aufrufe

Spielzeitheft THEATER BIELEFELD 2013/14 STADT LAND FLUSS

Spielzeitheft THEATER BIELEFELD 2013/14 STADT LAND FLUSS

Spielzeitheft THEATER BIELEFELD 2013/14 STADT LAND FLUSS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MICHAEL HEICKS, INTENDANT<br />

CHRISTIAN SCHLÜTER, OBERSPIELLEITER SCHAUSPIEL<br />

»melde dich wenn du wieder mitmachen willSt<br />

auf dieSer welt in unSerem leBen<br />

dem waS wir unSer leBen nennen«<br />

(»Am Leben werden wir nicht scheitern«)<br />

LiebeS pubLikum,<br />

60 61<br />

für die Spielzeit <strong>2013</strong>/20<strong>14</strong> haben wir im Schauspiel als Motto den Titel einer Uraufführung<br />

gewählt: »Am Leben werden wir nicht scheitern« von Mario Salazar. In den Lebensentwürfen der<br />

Protagonisten unseres Spielplans lassen sich Antworten darauf finden, wie man zu der Unbeirrbarkeit<br />

und Unerschrockenheit dieser Behauptung kommen kann. Es sind Träumer, Phantasten,<br />

Sonderlinge und Außenseiter. Figuren, die am Rand der Gesellschaft und gesellschaftlicher<br />

Konventionen stehen, deren Abweichung von der Norm und deren Anderssein irritieren.<br />

Das Theater hat die Menschen seit jeher mit fremden Lebensentwürfen konfrontiert, um<br />

das Blickfeld zu weiten, um andere Perspektiven zu eröffnen, so dass wir im Spiegel des uns<br />

fremden das eigene Leben neu erfinden können. Charaktere, denen anerkannte Wahrheiten<br />

nichts bedeuten, die sich mutig auf abenteuerliche Reisen ins Unbekannte begeben und glorreich<br />

scheitern waren schon immer Ziel unseres Hasses und unserer Sehnsucht. Sie stellen unser<br />

Leben in Frage, indem sie mehr und anderes wollen als wir. Sie lassen uns erahnen, dass abseits<br />

der alltäglichen und eingefahrenen Wege ein anderes Leben existieren könnte. Eine Welt, die<br />

größer ist als unsere.<br />

Da ist beispielsweise der Außenseiter Faust, der mit dem Rebellen Mephisto Schöpfung<br />

und Sinn in Frage stellt. Oder Christopher Boone, dessen Autismus in Supergute Tage uns einen<br />

neuen Blick auf die Welt der Erscheinungen schenkt. Das Liebespaar Heathcliff und Cathy,<br />

deren Leidenschaften sie in Emily Brontës Sturmhöhe aus den Bahnen der Konvention werfen –<br />

ebenso wie der obdachlose Buddelkarsten inmitten des absurden Figurenkabinetts in der<br />

Uraufführung Am Leben werden wir nicht scheitern von Mario Salazar.<br />

Gemeinsam mit Ihnen wollen wir uns die Frage stellen, ob nicht gerade Theater der Ort ist,<br />

an dem vorgegebene Normen nicht erfüllt werden müssen. Was ist normal?<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende, unterhaltsame und anregende Spielzeit.<br />

Ihr Christian Schlüter

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!