Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...
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Einleitung - 3 -<br />
organischen Lösemittel oder in heterogener Phase gelingen, können mit Hilfe von<br />
<strong>Cyclodextrine</strong>n prinzipiell in wässriger Lösung stattfinden.<br />
Neben den bereits genannten Eigenschaften bietet diese <strong>molekulare</strong> "Verkapselung“ auch<br />
den Vorteil der Stabilisierung von oxidationsempfindlichen oder leichtflüchtigen<br />
Substanzen. 7<br />
Ein weiteres, relativ junges Anwendungsgebiet der <strong>Cyclodextrine</strong> ist ihr Einsatz in der<br />
Polymerchemie. Durch Komplexierung von geeigneten Polymeren mit <strong>Cyclodextrine</strong>n<br />
können durch Selbstorganisation ("self-assembling") Hauptkettenpolyrotaxane erhalten<br />
werden. 8 Harada et al. synthetisierten erstmalig Polyrotaxane durch selbstorganisierendes<br />
Auffädeln von <strong>Cyclodextrine</strong>n auf wasserlösliche, monodisperse Bis(amino)polythylenglycole<br />
und anschließendes Einführen zweier sperriger Endgruppen (Abb. 1). 9,10 Auch<br />
Wenz et al. haben gezeigt, dass wasserlösliche polymere Rotaxane ausgehend von<br />
<strong>Cyclodextrine</strong>n und neutralen Polymeren hergestellt können; sie synthetisierten z.B.<br />
wasserlösliche Polyrotaxane aus α- bzw. β-Cyclodextrin und einem Polyester, der<br />
hydrophobe Segmentblöcke enthielt. 11 Hydrophobe Polymere, wie z.B. bestimmte<br />
Polyisobutylene, können ebenfalls supra<strong>molekulare</strong> Strukturen mit <strong>Cyclodextrine</strong>n bilden.<br />
Behandelt man Polyisobutylen (löslich in Hexan) mit γ-Cyclodextrin (löslich in H2O), so<br />
erhält man ein Polyrotaxan, welches weder in Hexan noch in H2O löslich ist. 12<br />
Ritter et al. gelang die Synthese von polymeren Seitenkettenrotaxanen und Seitenketten-<br />
Polyrotaxanen (Abb. 1) mit Tandemstruktur durch Anbindung von Cyclodextrin tragenden<br />
Semirotaxanen an funktionalisierte Copolymere 13,14,15 bzw. durch freie radikalische<br />
Polymerisation von mit Cyclodextrin komplexierten, und dadurch in eine wasserlösliche<br />
Form überführten Methacrylsäurederivaten. 16