Cyclodextrine als molekulare Reaktionsgefäße - ArchiMeD ...
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Allgemeiner Teil - 53 -<br />
2.3.2.1 Bestimmung der Komplexstabilitäten durch mikrokaloriemetrische<br />
Titration<br />
Die mikrokaloriemetrische Titration (ITC) bietet gegenüber anderen Methoden vor allem<br />
den Vorteil, dass diese die einzige direkte Methode ist, die neben der<br />
Komplexbildungskonstanten auch die Reaktionsenthalpie liefert. Sie ist auch für Monomere<br />
geeignet, die keine UV-Absorption besitzen und somit nicht mit UV-<br />
Differenzenspektroskopie zu untersuchen sind. Weiterhin bietet sie gegenüber z.B. der<br />
NMR-Titration den Vorteil, dass bei dem Einsatz von technisch methylierten<br />
<strong>Cyclodextrine</strong>n, bei denen die eindeutige Zuordnung der inneren Cyclodextrinprotonen<br />
aufgrund der Komplexität des Substitutionsmusters sehr schwierig ist, den "wahren" K-Wert<br />
für das auch bei den Polymerisationen eingesetzte Cyclodextrin liefert.<br />
Die Analyse der ITC Daten wurde mit einem Programm, welches mit dem Instrument der<br />
Firma MicroCal geliefert wurde, ausgeführt. In einem Fall von n gleichartigen<br />
Bindungsstellen (Stöchiometrie) pro Wirt-Molekül (Cylodextrin) ergibt sich der<br />
"Beladungsgrad" Θ durch:<br />
K A[M]<br />
Θ =<br />
1+<br />
K A[<br />
M]<br />
Unter Beachtung des Massenerhalts gilt:<br />
(1)<br />
Einsetzen von (2) in (1) und Auflösung nach Θ ergibt:<br />
M T ( 1+<br />
nCD<br />
M = M + nΘCD<br />
(2)<br />
T<br />
T<br />
2 M 1 <br />
T<br />
MT<br />
Θ − Θ<br />
1+<br />
+ + = 0<br />
nCDT<br />
nK ACD<br />
<br />
<br />
(3)<br />
<br />
T nCDT<br />
1<br />
+<br />
nK CD<br />
2<br />
)<br />
MT<br />
( 1+<br />
nCD<br />
1<br />
+<br />
nK CD<br />
4<br />
T A T<br />
T A T<br />
T<br />
Θ =<br />
−<br />
−<br />
(4)<br />
)<br />
2<br />
M<br />
nCD<br />
mit CDT = totale Cyclodextrinkonzentration, MT = totale Monomerkonzentration. Die<br />
Reaktionswärme Q nach jeder einzelnen Titration Mt ist gegeben durch<br />
Q = ∆H° Θ V0nCDT (5)<br />
wobei ∆H° die Reaktionsenthalpie ist. Das gemessene Signal Qm ist proportional zu der<br />
Differenz der Bindungenthalpie von zwei aufeinander folgenden Titrationsschritten i und<br />
i+t:<br />
T