Nachhaltige Verkehrskonzepte für die Stadt der Zukunft - KfW
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2 Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 43<br />
Die aktuelle Investitionstätigkeit in <strong>die</strong> kommunale Verkehrsinfrastruktur und den ÖPNV<br />
bleibt deutlich hinter dem Bedarf zurück. Die „Investitionsoffensive Infrastruktur <strong>für</strong> strukturschwache<br />
Kommunen“, <strong>die</strong> Bundesregierung und <strong>KfW</strong> im Rahmen des Konjunkturpakets<br />
I „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ gemeinsam gestartet haben<br />
und das kommunale Investitionsprogramm des Bundes im Rahmen des Konjunkturpakets<br />
II können <strong>die</strong> kommunale Investitionstätigkeit auch in <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur spürbar<br />
stärken. Die Investitionsoffensiven sind jedoch als gezielte Maßnahme zur Stabilisierung<br />
<strong>der</strong> kommunalen Investitionstätigkeit gegen den Konjunkturabschwung konzipiert.<br />
Die Aussichten <strong>für</strong> <strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung lassen nicht erwarten, dass sich <strong>die</strong> finanzielle<br />
Situation <strong>der</strong> Kommunen darüber hinaus in den nächsten Jahren grundlegend<br />
verbessern wird. Aufgrund des Investitionsdefizits wäre es deshalb erfor<strong>der</strong>lich, trotz <strong>der</strong><br />
finanziellen Engpässe auf allen fö<strong>der</strong>alen Ebenen, auch mittel- und langfristig zusätzliche<br />
finanzielle Mittel <strong>für</strong> Investitionen in <strong>die</strong> kommunale Verkehrsinfrastruktur zu mobilisieren.<br />
Aus <strong>die</strong>sen Herausfor<strong>der</strong>ungen lassen sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> folgende Handlungsmöglichkeiten<br />
und -erfor<strong>der</strong>nisse zur Umsetzung nachhaltiger <strong>Verkehrskonzepte</strong> ableiten:<br />
• Zur Bewältigung und Eindämmung des wachsenden motorisierten Verkehrs sind Maßnahmen<br />
geeignet, <strong>die</strong> das motorisierte Verkehrsaufkommen reduzieren, <strong>für</strong> einen zügigen<br />
Verkehrsfluss sorgen und den ÖPNV sowie den Fuß- und Radverkehr stärken. Maßnahmen<br />
zur Reduktion <strong>der</strong> Lärm- und Schadstoffbelastung des motorisierten Verkehrs<br />
wie Lärmschutz und Umweltzonen können ergänzend zur Eindämmung <strong>der</strong> negativen Effekte<br />
auf Mensch und Umwelt eingesetzt werden.<br />
• Die Planung von <strong>Stadt</strong>entwicklung und Verkehrsentwicklung sollte im Rahmen eines<br />
Masterplanes unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Wechselwirkungen miteinan<strong>der</strong> kombiniert<br />
werden. Diese Zusammenführung von <strong>Stadt</strong>- und Verkehrsentwicklung kann zu einer<br />
Reduktion des motorisierten Verkehrs beitragen, indem sie sich an Leitbil<strong>der</strong>n wie <strong>Stadt</strong><br />
<strong>der</strong> kurzen Wege, Nutzungsmischung in städtischen Quartieren, möglichst flächendeckende<br />
ÖPNV-Versorgung o<strong>der</strong> fußgänger- und fahrradfreundliche <strong>Stadt</strong>entwicklung orientiert.<br />
• Eine deutliche Ausweitung des ÖPNV bzw. eine Erhöhung seines Anteils am Modal Split<br />
könnte wesentlich dazu beitragen, <strong>die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen und Probleme, <strong>die</strong> mit dem<br />
wachsenden MIV verbunden sind, besser zu bewältigen. Inwieweit <strong>die</strong>s umsetzbar ist,<br />
hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab. Zu <strong>die</strong>sen Gegebenheiten zählen insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>die</strong> Akzeptanz, <strong>die</strong> in <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>für</strong> den ÖPNV erzielt werden kann, und <strong>die</strong> verfügbaren<br />
Finanzmittel und personellen Ressourcen.