Nachhaltige Verkehrskonzepte für die Stadt der Zukunft - KfW
Nachhaltige Verkehrskonzepte für die Stadt der Zukunft - KfW
Nachhaltige Verkehrskonzepte für die Stadt der Zukunft - KfW
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
38 Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 43<br />
Finanzierung des ÖPNV<br />
Mehr als <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> im deutschen ÖPNV umgesetzten Gel<strong>der</strong> stammen aus öffentlichen<br />
Haushalten. 38 Die in den vergangenen Jahren in vielen Verkehrsunternehmen erfolgreichen<br />
Restrukturierungsmaßnahmen haben zwar teilweise zu deutlich angestiegenen Kostendeckungsgraden<br />
geführt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen wird aber auch in <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong><br />
ÖPNV ohne öffentliche Zuschüsse nicht kostendeckend betrieben werden können. 39<br />
Die öffentlichen Finanzmittel <strong>für</strong> den SPNV und den ÖSPV stellen Bund, Län<strong>der</strong> und Kommunen<br />
aus unterschiedlichen Quellen zur Verfügung. Sie werden eingesetzt <strong>für</strong><br />
• <strong>die</strong> Bestellung von Verkehrsleistungen bei den Verkehrsunternehmen,<br />
• <strong>die</strong> Finanzierung des laufenden Betriebs, z. B. über den Defizitausgleich im ÖSPV im<br />
kommunalen Querverbund,<br />
• Ausgleichszahlungen <strong>für</strong> sozialpolitische Leistungen, z. B. vergünstigte Beför<strong>der</strong>ungen<br />
von Schülern und Auszubildenden<br />
• und Investitionen in Infrastruktur und Fahrzeuge.<br />
Im SPNV stellen <strong>die</strong> Regionalisierungsmittel gemäß dem Regionalisierungsgesetz das<br />
zentrale öffentliche Finanzierungsinstrument dar. Die Regionalisierungsmittel stehen Län<strong>der</strong>n<br />
und Zweckverbänden als Bundeszuschüsse zur Verfügung. Sie werden weit überwiegend<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Bestellung von SPNV-Leistungen eingesetzt, zu einem geringeren Teil auch <strong>für</strong><br />
Investitionen in Infrastruktur und Fahrzeuge. Die Regionalisierungsmittel wurden in den vergangenen<br />
Jahren zurückgeführt. Von 2006 bis 2008 sind sie von rund 7,1 Mrd. EUR auf 6,6<br />
Mrd. EUR gesunken. Das Regionalisierungsgesetz sieht vor, dass sie ab 2009 wie<strong>der</strong> steigen,<br />
bis 2014 pro Jahr um 1,5 %. Dann soll über <strong>die</strong> Höhe <strong>der</strong> Regionalisierungsmittel neu<br />
entschieden werden.<br />
Zur Finanzierung des ÖSPNV erhalten <strong>die</strong> Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen in<br />
erheblichem Umfang Finanzhilfen von Bund und Län<strong>der</strong>n. Gesetzliche Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Finanzierung des ÖSPNV durch den Bund ist das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />
(GVFG), vollständig Gesetz über Finanzhilfen des Bundes zur Verbesserung <strong>der</strong> Verkehrsverhältnisse<br />
<strong>der</strong> Gemeinden und das im Zug <strong>der</strong> Fö<strong>der</strong>alismusreform geschaffene Ent-<br />
38<br />
Vgl. Zu den folgenden Ausführungen vergleiche Deutsches Institut <strong>für</strong> Urbanistik (Hrsg., 2005),<br />
S. 11 ff. sowie Transport und Technologie Consult GmbH, Wuppertal Institut <strong>für</strong> Klima, Umwelt und<br />
Energie (2003).<br />
39<br />
Vgl. Deutsches Institut <strong>für</strong> Urbanistik (Hrsg., 2005), S. 11.