Nachhaltige Verkehrskonzepte für die Stadt der Zukunft - KfW
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44 Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 43<br />
2002 einen nationalen Radverkehrsplan 2002 bis 2012 beschlossen. Dieser Plan enthält<br />
För<strong>der</strong>maßnahmen zur Ausweitung des Radverkehrs, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Bund gemeinsam mit Län<strong>der</strong>n<br />
und Gemeinden umsetzen will. 48<br />
Die Umsetzung soll an drei Punkten ansetzen:<br />
1. Fahrradfreundliche Infrastruktur, (Ausbau von Radwegen, Radspuren auf Straßen, Fahrradstän<strong>der</strong>-<br />
und -parkhäuser sowie Bike-and-ride-Anlagen und Maßnahmen zur Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Verkehrssicherheit).<br />
2. Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Information (z. B. über Konferenzen, Messen,<br />
Ausstellungen und Broschüren, Informationsblätter, Kampagnen, Mobilitätserziehung in<br />
den Schulen, Mobilitätsberatung <strong>für</strong> Unternehmen).<br />
3. Service und Dienstleistungen (kostenlose Fahrradmitnahme in Bussen und Bahnen, Mobilitätsberatung<br />
<strong>für</strong> Unternehmen und Private, Fahrradstationen <strong>für</strong> Schnellreparaturen<br />
und Fahrradwaschanlagen).<br />
Entscheidend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzbarkeit ist <strong>die</strong> Akzeptanz in <strong>der</strong> Bevölkerung. Dem Punkt Öffentlichkeitsarbeit<br />
kommt daher neben Investitionsmaßnahmen eine wesentliche Bedeutung zu.<br />
Darunter fällt auch <strong>die</strong> Einbindung <strong>der</strong> ortsansässigen Unternehmen, um <strong>die</strong> Nutzung des<br />
Fahrrades <strong>für</strong> den Weg zur Arbeit zu för<strong>der</strong>n, z. B. durch <strong>die</strong> Bereitstellung von Duschen <strong>für</strong><br />
Radfahrer und Fahrradabstellplätze. 49<br />
Die Bundesregierung stellt in ihrem zweiten Fahrradbericht fest: „Vielfach ist es noch nicht<br />
gelungen, den Radverkehr in <strong>der</strong> kommunalen <strong>Stadt</strong>entwicklung und Gesamtverkehrsplanung<br />
sowie in den verkehrspolitischen Strategien hinreichend zu verankern.“ 50 Aus <strong>die</strong>sem<br />
Grund ist es erfor<strong>der</strong>lich, auch <strong>die</strong> <strong>für</strong> Verkehrsfragen zuständigen Kommunalpolitiker und<br />
Mitarbeiter in den Kommunalverwaltungen mit den Möglichkeiten zur För<strong>der</strong>ung des Fahrradverkehrs<br />
besser vertraut zu machen. Ziel sollte es sein, dass Städte in einen verkehrsmittelübergreifenden<br />
Gesamtverkehrsplan einen Verkehrsentwicklungsplan <strong>für</strong> den Fuß- und<br />
Radverkehr integrieren. Hierzu sollte eine Stärken-Schwächen-Analyse durchgeführt und <strong>die</strong><br />
Potenziale zur Verbesserung und Ausweitung von Infrastruktur und Wegenetzen <strong>für</strong> Fahrrad-<br />
48<br />
Vgl. Bundesregierung (2007) sowie Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau und Wohnungswesen<br />
(2002).<br />
49<br />
Eine ausführliche Auflistung <strong>der</strong> Möglichkeiten zur För<strong>der</strong>ung des Rad- und Fußverkehrs findet sich<br />
auch in Umweltbundesamt (Hrsg., 2001).<br />
50<br />
Bundesregierung (2007), S. 15.