Nachhaltige Verkehrskonzepte für die Stadt der Zukunft - KfW
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48 Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 43<br />
schung in städtischen Quartieren, möglichst flächendeckende ÖPNV-Versorgung o<strong>der</strong> fuß-<br />
gänger- und fahrradfreundliche <strong>Stadt</strong>entwicklung orientieren.<br />
Um <strong>die</strong>s zu erreichen, sollten <strong>die</strong> Planung von <strong>Stadt</strong>entwicklung und Verkehrsentwicklung im<br />
Rahmen eines Masterplanes unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Wechselwirkungen kombiniert werden.<br />
Maßnahmen zur Reduktion <strong>der</strong> Lärm- und Schadstoffbelastung wie Lärmschutz und<br />
Umweltzonen können ergänzend zur Eindämmung <strong>der</strong> negativen Effekte auf Mensch und<br />
Umwelt eingesetzt werden.<br />
Für eine grundlegende Stärkung des ÖPNV sind Angebotsverbesserungen und Effizienzsteigerungen<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Diese werden nur dann in größerem Umfang zu erwarten sein,<br />
wenn <strong>der</strong> Wettbewerb über vermehrte Ausschreibungen von Leistungen erhöht und ein stärker<br />
anreizorientiertes Finanzierungssystem geschaffen wird. In Städten mit hohem Bevölkerungsrückgang<br />
müssen im ÖPNV neue Angebotsformen gefunden werden, <strong>die</strong>, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Schüler- und Ausbildungsverkehr, bei sinken<strong>der</strong> Auslastung eine Aufrechterhaltung des<br />
Angebotes ermöglichen.<br />
Um <strong>die</strong> Finanzierungsengpässe zu reduzieren, sollten <strong>die</strong> För<strong>der</strong>mittel von Bund, Län<strong>der</strong>n<br />
und EU sowie <strong>der</strong>en För<strong>der</strong>instituten konsequent genutzt werden. Zudem sollten verstärkt<br />
Private an <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong> städtischen Verkehrsinfrastruktur und des ÖPNV beteiligt<br />
werden. Dies kann z. B. durch <strong>die</strong> verstärkte Realisierung von den Kommunalhaushalt entlastenden<br />
PPP-Projekten und Privatisierungen öffentlicher Verkehrsleistungen o<strong>der</strong> durch<br />
Parkraumbewirtschaftung erreicht werden.<br />
Um <strong>für</strong> den nachhaltigen Umbau städtischer Verkehrssysteme <strong>die</strong> nötige Akzeptanz und Unterstützung<br />
zu bekommen, sollten Bürger, Unternehmen und relevante Interessengruppen in<br />
<strong>die</strong> städtische Verkehrsplanung und -gestaltung mit einbezogen werden. Grundsätzlich gilt<br />
es, <strong>die</strong> Idee eines nachhaltigen <strong>Stadt</strong>verkehrs stärker in das Bewusstsein von Bürgern und<br />
Gewerbetreibenden, aber auch von Bürgermeistern, <strong>Stadt</strong>räten und Mitarbeitern <strong>der</strong> städtischen<br />
Verwaltung und <strong>der</strong> Verkehrsbetriebe zu rücken. Dazu muss, gerade bei Maßnahmen,<br />
<strong>die</strong> den motorisierten Verkehr einschränken o<strong>der</strong> einen Finanzierungsbeitrag verlangen, <strong>für</strong><br />
Verständnis geworben und Überzeugungsarbeit geleistet werden. Zudem müssen Städte<br />
sich das Knowhow aneignen, das <strong>für</strong> <strong>die</strong> nachhaltige Gestaltung bzw. Umgestaltung des<br />
städtischen Verkehrs erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
Autor: Martin Müller 069/7431-3944