Download (487Kb)
Download (487Kb)
Download (487Kb)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SEITE 98<br />
Bettina Loibl<br />
zeitlichen Beschränkung bei Werbespots –, so hat die Werbung jedenfalls eine<br />
Kontaktadresse des Herstellers (Telefonnummer, Internetseite oder eine detaillierte<br />
Aufklärung über die Risiken bei Printanzeigen) zu beinhalten. Jeder Werbung muss<br />
eine kurze Zusammenfassung beigefügt werden, die die unerwünschten<br />
Wirkungen der Arznei aufzählt und erklärt, unter welchen Umständen sie nicht<br />
einzunehmen ist 418 .<br />
In jedem Fall hat das Pharmaunternehmen eine neue DTC-Werbung vor ihrer<br />
Veröffentlichung der FDA zukommen zu lassen 419 ; dies umfasst Werbung in<br />
Journalen, Magazinen, Periodika, Zeitungen, im Radio, im Fernsehen oder über<br />
Telekommunikationssysteme 420 . Der Behörde soll die Möglichkeit gegeben<br />
werden, die vorgelegte Werbung zu überprüfen und dbzgl. ihre Meinung<br />
mitzuteilen. Darüber hinaus hat das Pharmaunternehmen die FDA über die<br />
genauen Daten des ersten Sendetermins (wann, wo) zu informieren 421 .<br />
Die FDA unterscheidet folgende drei Typen von Werbung, die gemäß ihrer<br />
Richtlinien als DTC-Werbung von verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />
zulässig sind 422 :<br />
• Werbung zur Bewusstseinsvertiefung (Reminder Ads) zielt daraus ab,<br />
potentiellen KundInnen ein bestimmtes Therapeutikum bewusst zu machen. Im<br />
Zuge der Bewerbung darf der Name des Arzneimittels genannt werden, ohne<br />
dass auf ein konkretes Indikationsgebiet eingegangen werden muss. Darin ist<br />
auch der größte Nachteil dieser Werbemaßnahme zu sehen, denn für den<br />
Konsumenten ist es nicht immer ersichtlich, für welche Krankheiten oder<br />
Beschwerden die jeweilige Arzneispezialität anzuwenden ist. Es wird daher<br />
empfohlen, dass dieser Werbetypus nur dann zum Einsatz kommt, wenn der<br />
durchschnittlich informierte Endverbraucher über das Indikationsgebiet Bescheid<br />
weiß ohne ausdrücklich darauf hingewiesen zu werden.<br />
• Medikamenten-spezifische Werbung (Brand-specific Ads) stellt die klassische<br />
informationsgebende Werbung dar: Neben dem Namen sind das<br />
Indikationsgebiet, die Sinnhaftigkeit des Einsatzes der Therapieform sowie<br />
Risiken und Nebenwirkungen klar und deutlich darzustellen. Zusätzlich wird auf<br />
mögliche Kontraindikationen eingegangen und der Vorteil der Anwendung für<br />
den Patienten wissenschaftlich diskutiert.<br />
• Das Hauptaugenmerk bei Werbung zur Schulung von Symptomen (Diseaseeducation<br />
Ads) liegt bei einer Erkrankung und nicht bei einem Medikament oder<br />
einem Pharmaunternehmen. Das Bewusstsein für bestimmte Symptome, die auf<br />
die beschriebene Krankheit hindeuten können, soll entwickelt werden.<br />
418 Bergeron und Chan (2004), 70f<br />
419 21 CFR § 202.1 (j)(4)<br />
420 21 CFR § 202.1 (l)(1)<br />
421 PhRMA Guiding Principles (2005), 7<br />
422 Harms und Drüner (2003b), 220f