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SEITE 99<br />
Bettina Loibl<br />
KonsumentInnen soll dadurch in der Lage sein, den Beginn der Krankheit – bei<br />
sich selbst oder bei Personen in ihrer nahen Umgebung – selbst zu<br />
diagnostizieren. Im Regelfall wird kein Produkt präsentiert.<br />
5.2 Neue Werbeformen<br />
Das Internet hat sich im Laufe der Jahre als weltumspannendes<br />
Kommunikationsmedium etablieren können. Auch die Pharmabranche hat diesem<br />
Trend Rechnung getragen und ein reichhaltiges Informationsangebot zu Produkten<br />
und Wirkstoffen ins Netz gestellt. Die so geschaffene Transparenz hinsichtlich der<br />
verschiedenen Arzneimittel ermöglicht dem Endverbraucher einen einfachen und<br />
raschen Vergleich. Dies stellt die Unternehmen jedoch vor die Aufgabe, relevante<br />
Informationen über die eigenen Präparate gut aufbereitet zu präsentieren und die<br />
PatientInnen zu ihrem Internet-Portal zu leiten. Dies beinhaltet auch die<br />
Bewerbung der eigenen Medikamente, was im Internet mit Hilfe neuer, interaktiver<br />
Werbeformen sehr gut gelingen kann.<br />
Charakteristisch für Online-Werbung bzw. Online-Marketing ist, dass Informationen<br />
über das Unternehmen zu jeder Zeit und standortunabhängig abgerufen werden<br />
können. Gleichzeitig kann der Aktualisierungsgrad der Informationen vom<br />
Unternehmen selbst bestimmt werden und jederzeit erfolgen; die Änderungen sind<br />
für den Kunden augenblicklich sichtbar. Auf Grund der enormen Geschwindigkeit<br />
des Internets ist es möglich, nahezu verzögerungsfrei auf geänderte<br />
Marktbedingungen oder Umstände zu reagieren. Dabei kann das Unternehmen<br />
direkt mit dem Kunden Kontakt aufnehmen und ist nicht länger auf andere<br />
Kommunikationsmedien (bspw. Fachzeitschriften) als Informationsüberbringer<br />
angewiesen. Jedoch besteht die Gefahr, dass das Unternehmen durch diese<br />
direkte Kommunikation überfordert ist, denn verschiedene unternehmerische<br />
Aufgaben wie Marketing, Kundendialog, Beratung sowie ggf. Bestellung und<br />
Vertrieb können gleichzeitig anfallen. Darüber hinaus ist noch festzuhalten, dass<br />
der Internetuser sich in der Regel weigert, reine Werbung zu akzeptieren, was<br />
auch auf die mit der Internetbenutzung anfallenden Kosten zurückzuführen ist.<br />
Vielmehr erwartet er eine Art von Zusatznutzen (z.B. kostenlose<br />
Serviceleistungen) 423 . Ein großer Vorteil von Online-Werbung im Vergleich zu<br />
klassischer Werbung ist der Umstand, dass die Möglichkeit einer Rückkoppelung<br />
mit dem Werbetreibenden besteht 424 . Aus Sicht des Unternehmens bedeutet das,<br />
dass die Reaktion des Konsumenten unverzüglich registriert werden kann.<br />
423 Stolpmann (2001), 34f<br />
424 Nemetz (2004), 29