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6. Literaturübersicht zu klinisch bedeutsamen neurologischen ...

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Kontrastmittel wie Metrizamid oder Iohexol angeschuldigt<br />

werden kann, deren Applikation <strong>zu</strong>r vorübergehenden<br />

Veränderung der Osmolarität und chemischen<br />

Zusammenset<strong>zu</strong>ng der Innenohrflüssigkeit führt [71]. Toxische<br />

Effekte der Kontrastmittel auf die Kochlea wurden vermutet,<br />

sind aber wohl eher unwahrscheinlich wegen der geringen<br />

wirksamen Mengen [193]. In tierexperimentellen<br />

Untersuchungen konnte ein Zusammenhang zwischen<br />

Veränderungen der Osmolarität des Liquors und der Osmolalität<br />

und chemischen Zusammenset<strong>zu</strong>ng der Perilymphflüssigkeit<br />

nachgewiesen werden. Auch zwischen der Osmolalität des<br />

Serums und der Perilymphe besteht eine Korrelation. Die dabei<br />

nachgewiesene zeitliche Verzögerung von 24 Stunden ließ auf<br />

das Vorhandensein einer Blut-Labyrinth-Schranke schließen.<br />

Die osmotischen Veränderungen im Innenohr wurden für einen<br />

endolymphatischen Hydrops als Ursache von Hörstörungen<br />

angenommen [6, 181, 182, 265, 271, 273].<br />

Nach einer weiteren Theorie kann ein Liquordruckabfall<br />

aufgrund der Verlagerung des Endokraniums <strong>zu</strong>r mechanischen<br />

Dehnung von Hirnnerven führen [152]. Die häufige Beteiligung<br />

des N. abducens wird mit dessen langen intrakraniellenVerlauf<br />

erklärt. Auch über Hirnnervenschädigung infolge von<br />

Durchblutungsstörungen feiner Arteriolen der A. vertebralis<br />

durch Kompression oder Blutdruckabfall wurde spekuliert.<br />

Die genannten Zusammenhänge reichen <strong>zu</strong>r Erklärung der<br />

Hörveränderungen nicht aus, wenn ein Liquorverlustsyndrom<br />

als gemeinsames pathogenetisches Korrelat nach Myelographie<br />

und Spinalanästhesie sowie Operationen mit Eröffnung des<br />

Liquorraumes angenommen wird.<br />

Somit müssen andere Hypothesen <strong>zu</strong>r Erklärung der<br />

Hörstörungen geprüft werden.<br />

59<br />

In experimentellen Untersuchungen konnte gezeigt werden, daß<br />

eine Korrelation zwischen dem perilymphatischen und dem<br />

59

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