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6. Literaturübersicht zu klinisch bedeutsamen neurologischen ...

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Pathogenese der überwiegend im Mittel- und Tieftonbereich<br />

gemessenen Hörminderungen nach Spinalanästhesie erklärt [62,<br />

65, 74, 177, 178, 206, 279, 280, 281]. Ebenso wird<br />

verständlich, daß eine Normalisierung des Liquordruckes sowie<br />

der endo-perilymphatischen Druckverhältnisse <strong>zu</strong>r Regredienz<br />

der Hörstörungen führen muß. So kommt es in der Mehrzahl der<br />

Fälle aufgetretener Hörminderung innerhalb von wenigen Tagen<br />

<strong>zu</strong> einer Restitutio ad integrum ohne weitere Maßnahmen.<br />

Andererseits wurde der Fall einer sich erst 16 Tage nach<br />

Spinalanästhesie manifestierenden passageren<br />

Tieftonschwerhörigkeit und Facialisparese beschrieben [202].<br />

Von einigen Autoren wurden aber auch über Monate andauernde<br />

Hörstörungen beschrieben [185, 282]. Bei den in der<br />

vorliegenden Arbeit untersuchten Patienten wurden jedoch keine<br />

weiteren Verlaufskontrollen durchgeführt, die Patientin mit den<br />

subjektiv geäußerten Hörstörungen war jedoch bei einer<br />

erneuten Befragung vor der Klinikentlassung beschwerdefrei.<br />

Eine Hörminderung nach Spinalanästhesie ist pathogenetisch als<br />

Liquorverlustsyndrom ein<strong>zu</strong>ordnen, wobei offenbar die<br />

besondere anatomische Vorausset<strong>zu</strong>ng eines offenen<br />

Aquaeductus cochleae vorliegen muß, um den Druckverlust auf<br />

das Innenohr <strong>zu</strong> übertragen. In welcher Häufigkeit eine solche<br />

Konstellation in einem normalverteilten Patientenkollektiv<br />

eintritt, ist bisher nicht untersucht und es finden sich da<strong>zu</strong> keine<br />

Hinweise in der Literatur. Die symptomatische Therapie<br />

auftretender Beschwerden im Zusammenhang mit einem<br />

Liquorverlustsyndrom ist in der Regel ausreichend und<br />

erfolgreich. Im Falle persistierender Beschwerden erscheint eine<br />

Therapie des Liquordrainagesyndroms mittels epiduralem<br />

Blutpatch am sinnvollsten [29]. Weitere Versuche der<br />

Behandlung mittels Dextraninfusionen, Stellatumblockaden oder<br />

Pentoxiphyllin können im Einzelfall erwogen werden, sind aber<br />

in ihrer Wirksamkeit letztlich nicht bewiesen und hinsichtlich<br />

eventueller <strong>zu</strong>sätzlicher Komplikationen eher kritisch <strong>zu</strong> werten<br />

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