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6. Literaturübersicht zu klinisch bedeutsamen neurologischen ...

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(Adamkiewicz-Arterie) mit variablem Ursprung aus der Aorta<br />

versorgt. Diese hat innerhalb des Vertebralkanals eine<br />

rechtwinklige Krümmung vor Erreichen der Arteria spinalis<br />

anterior, wodurch die Perfusion leicht unterbrochen werden<br />

kann [125]. Begünstigend sind vorbestehende Arteriosklerose<br />

und hypotensive Kreislaufsituationen, wie sie bei der<br />

Spinalanästhesie häufig auftreten. Das Spinalis-anterior-<br />

Syndrom wurde jedoch auch bei Peridural- und<br />

Allgemeinanästhesien beschrieben. Charakteristisch für das<br />

meist schleichend beginnende Syndrom mit schlechter Prognose<br />

ist eine motorische Parese bei erhaltener Sensibilität.<br />

Daß die durch die Spinalanästhesie hervorgerufenen<br />

Kreislaufeffekte ein hohes Gefahrenpotential beinhalten,<br />

verdeutlicht eine Statistik, nach der die Inzidenz tödlicher Herz-<br />

Kreislaufkomplikationen bei Spinalanästhesie mit 1:7000 höher<br />

ist als bei Allgemeinnarkosen mit 1:28000 [192]. Dabei ist in<br />

den letzten Jahren die Letalität der rückenmarksnahen<br />

Leitungsanästhesie und auch der Allgemeinnarkose stark<br />

<strong>zu</strong>rückgegangen (1973 noch 1:861 bzw. 1:1302 nach Marx et.<br />

al.) [166]. Das Risiko eines Kreislaufstillstandes ist bei<br />

rückenmarksnaher Blockade fast dreifach höher als bei<br />

Allgemeinanästhesie [11]. So werden in der Literatur immer<br />

wieder Fälle von unerwarteten schweren kardiovaskulären<br />

Komplikationen nicht nur bei vorgeschädigten, sondern auch bei<br />

scheinbar gesunden Patienten geschildert [34, 44, 60, 172, 196,<br />

234]. Zur Pathophysiologie der Kreislaufeffekte<br />

rückenmarksnaher Anästhesie sei auf den Übersichtsartikel von<br />

Lipfert und Arndt aus dem Jahre 1993 verwiesen [148].<br />

Eine wichtige, wenn auch seltene neurologische Komplikation<br />

der Spinalanästhesie ist die Parese von Hirnnerven. Diese wurde<br />

<strong>zu</strong>erst 1907 von Venus für die Nn. abducens und oculomotorius<br />

beschrieben [277]. Am häufigsten betroffen ist der N. abducens,<br />

aber auch die Nn. oculomotorius, trochlearis, facialis und<br />

statoacusticus können Funktionsstörungen aufweisen [102, 107,<br />

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