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6. Literaturübersicht zu klinisch bedeutsamen neurologischen ...

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Die <strong>zu</strong>nehmende Verbreitung findenden Einwegmaterialien<br />

eliminieren die Risiken einer Kontamination des Equipments.<br />

Daß dieses in der Vergangenheit durchaus gefürchtet werden<br />

mußte, zeigt ein Bericht über eine Serie von 11 Meningitisfällen<br />

in einem englischen Krankenhaus aufgrund von<br />

Hygienemängeln bei der Aufbereitung des Verbrauchsmaterials<br />

[14]. Eine septische Meningitis ist selten, Arner gab eine<br />

Häufigkeit von 1:21.230 und Bonica von 1:30.000 an [9, 26]. In<br />

weiteren Übersichten von jeweils etwa 10.000 Fallzahlen traten<br />

keine ZNS-Infektionen auf [64, 137, 215]. Aufgrund der<br />

Seltenheit dieser Komplikation und der wenigen publizierten<br />

Fallberichte [1, 17, 215] wird in einer Übersichtsarbeit von<br />

Beland et. al. eine Bakteriämie oder Sepsis nur als relative<br />

Kontraindikation für rückenmarksnahe Anästhesieverfahren<br />

benannt [15].<br />

Eine direkte Schädigung der Nervenstrukturen oder sogar des<br />

Rückenmarks bei der Punktion ist bei sorgfältiger Technik und<br />

nicht <strong>zu</strong>letzt bei den derzeit verwendeten sogenannten<br />

“atraumatischen” Spinalnadeln sicher sehr selten. Bei Beachtung<br />

der anatomischen Verhältnisse und damit Punktion unterhalb des<br />

zweiten Lendenwirbels sind derartige Komplikationen<br />

prinzipiell vermeidbar. Die Nervenwurzeln können im sie<br />

umgebenden Liquor der Spinalnadel bis <strong>zu</strong> einem gewissen<br />

Grade sogar ausweichen. Bei direktem Kontakt mit der Nadel<br />

kommt es <strong>zu</strong> vorübergehenden Parästhesien. Allerdings sind die<br />

Spinalnerven in den Foramina intervertebralia relativ fixiert, so<br />

daß hier eine Traumatisierung nicht ausgeschlossen ist [245].<br />

49<br />

Eine weitere Möglichkeit der Schädigung des Rückenmarks, die<br />

unter anderem im Zusammenhang mit einer Spinalanästhesie<br />

auftreten kann, ist das Spinalis-anterior-Syndrom. Es handelt<br />

sich dabei um eine akute Degeneration der grauen Substanz<br />

aufgrund von vasomotorischen Veränderungen bei<br />

Schock<strong>zu</strong>ständen mit Ischämie des Rückenmarks. Die kaudalen<br />

Abschnitte des Rückenmarks werden durch eine Endarterie<br />

49

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