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6. Literaturübersicht zu klinisch bedeutsamen neurologischen ...

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intrakraniellen Druck besteht. Einige Autoren gehen von<br />

analogen Druckverhältnissen aus, andere beschreiben<br />

geringfügig höhere intrakranielle Werte. Daß sich<br />

Druckerhöhungen im Liquorraum, wenn auch verzögert,<br />

gleichsinnig auf den perilymphatischen Raum übertragen,<br />

konnte tierexperimentell nachgewiesen werden. Diese Befunde<br />

waren in weiteren Untersuchungen mit anderen Versuchstieren<br />

jedoch nicht reproduzierbar. Andere Autoren fanden keine<br />

morphologischen Veränderungen des Innenohrs bei<br />

intrakraniellen Druckschwankungen. Carlborg et. al. konnten<br />

durch Messungen am Innenohr nachweisen, daß sich<br />

Druckschwankungen im Liquorraum auch auf den<br />

perilymphatischen Raum auswirken. Sie postulierten als<br />

Erklärung einen im jüngeren Lebensalter häufiger funktionell<br />

offenen Aquaeductus cochleae, über welchen sich<br />

Druckveränderungen mitteilen können [35, 36]. Arnvig nahm als<br />

pathophysiologisches Korrelat der Hörstörung eine Abnahme<br />

des Perilymphdruckes bei schneller Liquordruckminderung über<br />

einen offenen Aquaeductus cochleae an [9]. Einen Hinweis für<br />

die Richtigkeit dieser Annahme erbrachte die Tatsache, daß<br />

postmyelographische Hörstörungen nach Auffüllung des<br />

Liquorraumes mit 20 ml Kochsalzlösung in zwei Fällen behoben<br />

werden konnten. Damit sind hydrodynamische Beziehungen<br />

zwischen Liquor cerebrospinalis und Perilymphe nachgewiesen.<br />

Daß auch plötzliche Liquordruckerhöhungen <strong>zu</strong> Hörstörungen<br />

führen können, zeigen tierexperimentelle Untersuchungen.<br />

Diese Ergebnisse sind allerdings nicht ohne weiteres auf den<br />

Menschen übertragbar, da im Gegensatz <strong>zu</strong> niederen Vertebraten<br />

(Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen), welche einen offenen<br />

und weiten Aquaeductus cochleae besitzen, dieser beim<br />

Menschen meist bindegewebig verschlossen ist [114].<br />

Therapeutische Erfolge bei Hörstörungen durch Liquorentnahme<br />

mußten später revidiert werden. Es gibt nur wenige Hinweise für<br />

eine Verschlechterung der Hörfunktion bei Ablassen von Liquor<br />

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