07.10.2013 Aufrufe

6. Literaturübersicht zu klinisch bedeutsamen neurologischen ...

6. Literaturübersicht zu klinisch bedeutsamen neurologischen ...

6. Literaturübersicht zu klinisch bedeutsamen neurologischen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

erücksichtigt werden, welche eine wirkliche Komplikation<br />

nach Spinalanästhesie simulieren können. Da<strong>zu</strong> zählen<br />

ätiologische Faktoren, die schon vor der Spinalanästhesie<br />

bestanden, wie etwa Progressive Muskeldystrophie, Tumoren im<br />

Spinalkanal, vorbestehende Radikulopathie, periphere Neuritis<br />

und <strong>klinisch</strong> bisher inapperente Myotonie. Außerdem sind<br />

Symptome <strong>zu</strong> berücksichtigen, die parallel <strong>zu</strong>r stattgehabten<br />

Anästhesie auftreten können, wie hysterische Paralysen,<br />

Nervenschäden durch Lagerung oder chirurgische<br />

Manipulationen [207]. Desweiteren können sich neurologische<br />

Symptome erst im Verlaufe des Klinikaufenthaltes entwickeln,<br />

etwa bei Vorliegen eines Traumas oder einer Systemerkrankung.<br />

Auch die Anwendung potentiell neurotoxischer Medikamente<br />

kann <strong>zu</strong> Beschwerden Anlaß geben, die später fälschlich mit der<br />

Spinalanästhesie in Zusammenhang gebracht werden. Auch die<br />

Manifestation von Stoffwechselerkrankungen wie der Porphyrie<br />

mit den Symptomen einer Neuropathie der unteren Extremitäten<br />

oder dem Auftreten abdomineller Beschwerden ist <strong>zu</strong> bedenken<br />

[209].<br />

44<br />

Die bedeutendste Nebenwirkung der Spinalanästhesie in der<br />

heutigen Zeit ist wohl der postpunktionelle Kopfschmerz. Die<br />

Inzidenz dieser Komplikation hat im Laufe der Zeit durch<br />

verbesserte Konstruktionsmerkmale der Spinalnadeln wesentlich<br />

abgenommen. Am häufigsten treten postpunktionelle<br />

Kopfschmerzen im dritten Lebensjahrzehnt auf [79, 96, 132,<br />

256, 261], sind bei Frauen häufiger als bei Männern <strong>zu</strong> finden<br />

[131] und sind insbesondere von der Nadelstärke und dem<br />

Design der Nadelspitze abhängig [31, 32, 40, 41, 46, 63, 68, 75,<br />

77, 86, 87, 103, 157, 158, 171, 175, 180, 205, 210, 218, 219,<br />

229, 245, 246, 247, 284, 289]. Außerdem spielen Anzahl der<br />

Duraperforationen und Kopfschmerzanamnese der Patienten<br />

eine nicht unerhebliche Rolle. Die Beobachtung, daß<br />

postpunktionelle Beschwerden bei neurotischen und<br />

psychasthenischen Patienten häufiger und heftiger auftreten<br />

44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!