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6. Literaturübersicht zu klinisch bedeutsamen neurologischen ...

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in der vorgelegten Arbeit diagnostizierte Hörstörung im<br />

Tieftonbereich nachgewiesen wurde, entspricht ebenfalls den<br />

oben angegebenen Literaturberichten. Die unilaterale<br />

Ausprägung ist ebenfalls in Übereinstimmung mit dem in der<br />

Literatur beschriebenen Pathomechanismus <strong>zu</strong> sehen [114, 177,<br />

178]. Der Liquorverlust durch das Duraleck nach<br />

Spinalanästhesie kann bis <strong>zu</strong> 240 ml täglich betragen und damit<br />

den Druckverlust intrathekal aufrechterhalten [63, 145, 257].<br />

Der verminderte Liquordruck teilt sich dann über den<br />

Aquaeductus cochleae dem Perilymphraum mit. Die entstehende<br />

Perilymphhypotonie führt <strong>zu</strong>r Änderung der endo-<br />

perilymphatischen Druckdifferenz der Cochlea. Dadurch wird<br />

das Schwingungsverhalten der Basiliarmembran verändert. Die<br />

Elastizität dieser Membran ist in Stapesnähe gering und steigert<br />

sich in Richtung auf das Helicotrema auf das 100fache. Die<br />

Ausbuchtung der Basiliarmembran in die Scala tympani ist bei<br />

einer endolymphatischen Druckerhöhung im apikalen Bereich<br />

wesentlich höher als im basalen. Infolge des höher gelegenen<br />

Dreh- und Aufhängungspunktes der Membrana tectoria kann<br />

diese der Ausbuchtung der Schneckentrennwände in der Scala<br />

tympani nur schlecht folgen, wodurch die in ihr verankerten<br />

Härchen gezerrt werden. Aufgrund der beschriebenen<br />

Elastizitätsverhältnisse tritt dieser Effekt in der oberen<br />

Schneckenwindung wesentlich stärker auf als in der<br />

Basalwindung. Entsprechend der Resonanzhypothese von<br />

Helmholtz führen hohe Frequenzen <strong>zu</strong>r Auslenkung in<br />

Stapesnähe, tiefe dagegen <strong>zu</strong> einer Auslenkung der<br />

Basiliarmembran in Höhe des Helicotrema. Eine resultierende<br />

Störung der Frequenzverteilung durch Druckveränderung im<br />

Endolymphsystem führt <strong>zu</strong> einer Amplitudendämpfung und<br />

damit einer Verschiebung des Auslenkungsmaximums <strong>zu</strong> den<br />

tiefen Frequenzen [114, 251]. Außerdem wäre es möglich, dass<br />

Tektorialmembran und Stereozilienbündel gegeneinander<br />

verschoben oder sogar abgekoppelt werden. Damit wird die<br />

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