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6. Literaturübersicht zu klinisch bedeutsamen neurologischen ...

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[152]. Die hirnstammaudiometrischen Befunde bei der Patientin<br />

M.S. zeigen korrespondierend <strong>zu</strong>m Tonschwellenaudiogramm<br />

eine Latenzverlängerung der Welle J1 links für die Reizintensität<br />

von 80 dB. Dies spricht für eine im Bereich der Cochlea oder im<br />

ersten Abschnitt des Hörnerven lokalisierte Störung<br />

entsprechend der oben zitierten Pathogenese. Allerdings ist die<br />

Latenzverzögerung für die Messung bei 90 dB deutlich geringer<br />

ausgeprägt. Analog da<strong>zu</strong> ist die Interpeaklatenz J1-J5 verringert.<br />

Eine im weiteren Verlauf der Hörbahn liegende Störung kann<br />

aufgrund der vorliegenden Befunde nicht angenommen werden.<br />

Im Falle der Patientin E.M. mit Vorliegen<br />

tonschwellenaudiometrischer Veränderungen, allerdings ohne<br />

Angabe subjektiver Hörstörungen, ist eine Veränderung der<br />

Hörschwelle sowohl im Tief- als auch im Hochtonbereich<br />

fest<strong>zu</strong>stellen. Die Veränderungen im Hochtonbereich sind mit<br />

der oben angeführten Theorie nicht in Einklang <strong>zu</strong> bringen. In<br />

einer Arbeit von Fog et. al. fanden diese ebenfalls bei einigen<br />

Patienten nach Spinalanästhesie und auch in der Kontrollgruppe<br />

mit Epiduralanästhesie Veränderungen der Hörschwelle im<br />

Hochtonbereich. Dies wurde mit der physiologischen<br />

Presbyakusis erklärt, welche möglicherweise davon betroffene<br />

Patienten <strong>zu</strong> einer größeren Fluktuation der Hörschwelle im<br />

Hochtonbereich prädisponiert. Die vorliegenden<br />

hirnstammaudiometrischen Befunde deuten mit der<br />

Verlängerung der Latenzen der Welle J5 (rechts deutlicher als<br />

links) und Verlängerung der Interpeaklatenz J3-J5 (rechts) eher<br />

auf eine retrocochleäre Ursache der tonschwellenaudiometrisch<br />

gefundenen Hörminderung hin. Dies ist am ehesten mit der<br />

Theorie einer mechanischen Irritation bei vorliegendem<br />

Liquorverlustsyndrom <strong>zu</strong> erklären. Dies wird noch immer als<br />

Ursache von Hirnnervenfunktionsstörungen nach Durapunktion<br />

diskutiert, wobei allerdings der N. abducens wegen seines<br />

langen intracraniellen Verlaufs mit Abstand am häufigsten<br />

betroffen ist [22, 107, 110, 130, 283]. Aber auch andere<br />

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