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ZGR Nr. 29-30; 31-32/2006-2007 Partea I - Universitatea din ...

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Antoni Dębski<br />

kulturelle) Kommunikation in der Glottodidaktik (vgl. das Beispiel von ENGEL<br />

2004). Die Möglichkeit glottodidaktischer Umsetzung einer sich aus Kontrastierung<br />

der Lexik und Pragmatik von Ausgangs- und Zielsprache ergebenden Relation der<br />

Interkulturalität liegt beinahe auf der Hand. Trotzdem scheint eine Synthese der<br />

Glottodidaktik und der interkulturellen Kommunikation auf theoretischer Ebene<br />

(wieder einmal: wegen der Relativität des Kulturbegriffes) bis dato schwer oder gar<br />

nicht möglich zu sein: Nach interkulturellen Elementen in der fremdsprachigen<br />

Kommunikation muss man deshalb nicht nur mit Hilfe der glottodidaktischen<br />

Theorie, sondern auch, wenn nicht v.a., in den interessierenden Sprachen selbst<br />

suchen.<br />

Halten wir noch einmal fest:<br />

(1) Interkulturelle Kommunikation ist nicht der Bezug auf kommunikationsbegleitendes<br />

Geschehen selbst, sondern vordergründig der Bezug auf in der Kommunikation<br />

verwendete Wörter und mit ihrer Hilfe abgerufene Konzepte, auf die diese Wörter<br />

referieren. Der letztere Bezug, den HERINGER (2004) völlig außer Acht lässt,<br />

erweist sich zum einen als komplizierter, da es eben Wörter sind, die konzeptuelle,<br />

und d.h. unterschiedliche semantisch-kulturelle Konnotationen bzw. Realienbezüge<br />

haben, zum anderen auch als problematischer, weil die Anzahl der Wörter mit derartigen<br />

von Sprache zu Sprache divergierenden Eigenschaften schier unbegrenzt zu<br />

sein scheint. Dem entsprechend erscheint auch die Frage, ob und wie Prinzipien der<br />

interkulturellen Kommunikation in der Praxis des Unterrichts Deutsch als Fremdsprache<br />

umgesetzt werden könnten, unbegrenzt kompliziert zu sein. In diesem Bereich<br />

liegt die interkulturelle Kommunikation zwischen Polen und Deutschen.<br />

Obwohl sie zu demselben Kulturkreis gehören und obwohl man deshalb – bei allen<br />

möglichen kulturellen Usansen und Nuansen - in der Kommunikation zwischen ihnen<br />

schwer von einem „Zusammenstoß unterschiedlicher Wertsysteme, Einstellungen,<br />

Anschauungen, Konfessionen, Benimmregeln, Sitten und Gewohnheiten“<br />

sprechen kann, so sind doch – eben auf Grund der Usansen und Nuansen -<br />

zahlreiche hinter Wörtern verborgene Konzepte unterschiedlich und dadurch die<br />

Bedeutungen der polnischen und der deutschen Wörter nur scheinbar äquivalent.<br />

(2) Zur interkulturellen Kommunikation gehören darüber hinaus unbestritten auch<br />

ungeschriebene Kommunikationsregeln, die die Strategie der sprachlichen Kommunikation,<br />

nicht aber die Sprache der Beteiligten selbst beeinflussen. Ein Fall für die<br />

interkulturellen Studien und für Pragmatik/Textlinguistik, ganz bestimmt auch für<br />

die Glottodidaktik, z.T. vielleicht auch für die Grammatik. Das Beispiel von ENGEL<br />

(2004) zeigt, wie man Interkulturalität textlinguistisch, pragmatisch und glottodi-<br />

36<br />

<strong>ZGR</strong> 1-2 (<strong>29</strong>-<strong>30</strong>) / <strong>2006</strong>, 1-2 (<strong>31</strong>-<strong>32</strong>) / <strong>2007</strong>

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