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Kranich, Pöllmann ganz zu schweigen. Von <strong>de</strong>n österreichischen<br />
Dialektdichtern wird Nagl und Hanrie<strong>de</strong>r (über ihn Pra<strong>de</strong>r) vermißt,<br />
von an<strong>de</strong>ren Wiener Schriftstellern Madjera, Nabl, Hartlieb,<br />
Gangl, Oelwein, Otto Hauser, Karl Kraus. Von reichs<strong>de</strong>utschen Autoren<br />
fehlen u. a. Witkop und Scapinelli. Domanig hat auch einen<br />
Laurin und ein Hausgärtlein geschrieben und ist 1913<br />
gestorben ... Eine Reihe von Angaben sind unvollständig; bei Hango<br />
die Angabe <strong>de</strong>r Werke; bei Saale fehlen die Gedichte, bei Decsey<br />
»Der Herzog Lupidon«, bei Ernst »Hochzeit« ... Es fehlt ein<br />
Stichwort Wiener Roman (Ertl, Bartsch, Hart, Decsey, Brusot, Stüber—Gunther)<br />
und Wiener Skizze (Pötzl, Chiavacci, Tann—Bergler,<br />
Stüber—Gunther, Hirschfeld). Bei Goethe darf das Werk<br />
Baumgartners keinesfalls fehlen.<br />
's ist halt schwer, pflegte ein Gymnasialprofessor zu sagen; und allen<br />
kann man's nicht recht machen. Ich bemängle vor allem, daß bei Decsey »Der<br />
Herzog Lupidon« fehlt, interessieren wür<strong>de</strong> mich, was Pra<strong>de</strong>r über Hanrie<strong>de</strong>r<br />
sagt, auf Albing und Schrönghammer bin ich neugierig, die Isabella Kaiser<br />
geht mir ab, und die vielfachen Berührungspunkte, die ich mit Gangl und<br />
Hauser habe, hätten entschie<strong>de</strong>n herausgearbeitet wer<strong>de</strong>n sollen. Die<br />
'Reichspost', die sich auf Har<strong>de</strong>n beruft, vermißt wie<strong>de</strong>r Hirschfeld bei Goethe,<br />
an <strong>de</strong>m sie Baumgartner beson<strong>de</strong>rs interessiert. 's ist halt schwer.<br />
* * *<br />
VON JENEN, DIE IHREN BERUF ERREICHT HABEN<br />
Ein Botschafter soll kürzlich <strong>de</strong>n Ausspruch getan haben:<br />
Eine große Gefahr für die Zukunft sehe ich in allen Län<strong>de</strong>rn in<br />
<strong>de</strong>m Wachstum und in <strong>de</strong>r Macht <strong>de</strong>r Presse, das über kurz o<strong>de</strong>r<br />
lang das Regieren überhaupt unmöglich machen muß. Die mo<strong>de</strong>rne<br />
Presse, aller gesetzlichen Fesseln, beson<strong>de</strong>rs in auswärtigen<br />
Angelegenheiten, ledig, ist ein Tyrann ohne Schranken und ohne<br />
Verantwortlichkeitsgefühl. Die Regierungen <strong>de</strong>r ganzen Welt wer<strong>de</strong>n<br />
über kurz o<strong>de</strong>r lang diesem Zustand ernstere Beachtung<br />
schenken müssen, bevor ihnen die Macht ganz aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n<br />
gleitet.<br />
Darauf antwortet eine Zeitung, die von jenen Indiskretionen lebt, die sie<br />
nicht selbst erfährt, son<strong>de</strong>rn erst stehlen muß, also, das Neue Wiener Journal,<br />
also jenes Blatt, das die Sensation von <strong>de</strong>r Ermordung <strong>de</strong>s Konsuls Prochaska<br />
und somit das Bewußtsein, die Opfer <strong>de</strong>r österreichischen Kriegsbereitschaft<br />
mitverschul<strong>de</strong>t zu haben, ausnahmsweise einem persönlich belauschten Telephonscherz<br />
verdankt:<br />
... Wenn eine Regierung erkennt, daß eine Zeitung imstan<strong>de</strong> ist,<br />
ihre diplomatischen Wege zu kreuzen, so hat sie, wie kühn dieser<br />
Gedanke auch klingen mag, die Be<strong>de</strong>utung einer solchen Zeitung<br />
so anzuerkennen wie etwa die eines diplomatischen Gegners. Sie<br />
muß ihr Rechnung tragen, und kann dies tun, in<strong>de</strong>m sie nicht zu<br />
korrumpieren, son<strong>de</strong>rn zu überzeugen sucht. Sie muß auf die<br />
maßgeben<strong>de</strong>n Persönlichkeiten dieser Zeitung einwirken, in<strong>de</strong>m<br />
sie sie in <strong>de</strong>n Gang ihrer Politik einweiht. Da kann es allerdings<br />
keine bequeme Geheimnistuerei geben, und da wer<strong>de</strong>n die Vertreter<br />
<strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Zeitung genau so informiert sein müssen,<br />
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