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Leitfaden Dialogmarketing - Absolit

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T. Schwarz: <strong>Leitfaden</strong> <strong>Dialogmarketing</strong> / Kap. 2 Multikanal-Dialog<br />

Nur „autorisierte“<br />

Kreative haben<br />

ein Recht auf<br />

Ideen<br />

Keiner kümmert<br />

sich um die<br />

98 Prozent<br />

Nicht-Reagierer,<br />

bei denen die<br />

Kampagne einen<br />

Imageschaden<br />

hinterlässt<br />

Diese latenten Konfliktfelder haben die Agenturen natürlich erkannt. Sie reagieren<br />

darauf auf ihre Art. Entweder, indem die Berater das Sagen und die Kreativen<br />

das zuzuliefern haben, was die Beratung vorgegeben hat. Oder sie reagieren<br />

genau umgekehrt und degradieren deren Berater zu „Pappenträger“, die einfach<br />

die „genialen“ Ideen ihrer Kreativen an den Kunden zu überbringen haben. Ein<br />

solches Vorgehen klingt zwar abstrus, ist aber nicht so selten in der Praxis. Selbst<br />

bei den Marktführern unter den <strong>Dialogmarketing</strong>-Agenturen. Bei Agenturen also,<br />

die einen kaum rational nachvollziehbaren Kreativ-Kult betreiben. Dieser geht<br />

so weit, dass nur „autorisierte“ Kreative Recht auf Ideen haben. Dass also der<br />

Berater die Idee des Kreativen mit Begeisterung seinem Kunden zu verkaufen hat.<br />

Unabhängig davon, wie gut diese wirklich ist. Es ist ihm allerdings untersagt, selbst<br />

eine Kreativ-Idee mit einzubringen.<br />

Noch viel häufiger vertreten ist das andere Extrem. Das der Berater-Agentur.<br />

Hier sind die Kreativen die Knechte der Berater-Herren, was man dann auch<br />

den Werbemitteln ansieht. Seien es Junk-Mails, Spams oder andere aufdringliche<br />

Hässlichkeiten. Mails, deren einziger Reiz darin besteht, den Brechreiz auszulösen,<br />

wenn der Empfänger den Computer einschaltet oder seinen Briefkasten öffnet.<br />

Diese Agenturen arbeiten nach dem Prinzip Hit & Run. Ihnen fehlt es an Innovation<br />

und an Empathie. Sie kennen nur ein Ziel: Hauptsache, man kann einen Empfänger<br />

über den Tisch ziehen. Man schielt nach ein oder zwei Prozent Response, kümmert<br />

sich aber nicht über die restlichen 98 oder 99 Prozent der Nicht-Reagierer. Doch<br />

auch diese hat das Mail erreicht. Im besten Fall blieb dieses bei ihnen ungesehen und<br />

ungehört. Wurde es aber registriert, hat es wahrscheinlich auch einen Imageschaden<br />

hinterlassen.<br />

Es geht auch anders<br />

Wirklich erfolgreich kann nur eine Agentur sein, in der die richtige Balance<br />

zwischen Beratung, Kreation und anderen Abteilungen besteht. Agenturen, die<br />

keine Denkverbote kennen. Wo die bessere Idee zum Maß der Dinge wird und<br />

nicht der, der sie hatte. Wo Grafiker Text-Ideen haben und Texter Bildideen. Wo<br />

Berater sich strategisch mit den Kreativen austauschen und auch ein Kreativ-Input<br />

eines Database-Experten willkommen ist. Wo nicht Top down herrscht, sondern<br />

Bottom up.<br />

Das bedeutet aber nicht, dass hier keine Hierarchien mehr bestehen. Es gibt sie,<br />

sie sind allerdings auf das Nötigste beschränkt. Es herrscht hier auch keine<br />

Anarchie, sondern im Gegenteil: Disziplin und Eigenverantwortung sind von<br />

jedem Einzelnen gefordert. Man sieht sich als ein Team, das gemeinsam siegt,<br />

oder auch untergeht.<br />

Das war auch die Arbeitsphilosophie meiner ehemaligen Agentur. Arbeiten ohne<br />

Scheren im Kopf. Im Team. Und: Arbeiten nach dem Lustprinzip. Wohl wissend,<br />

dass unter Motivation bessere Leistungen entstehen, als unter Druck. Einzigartige<br />

Business-Ideen und spektakuläre Erfolge für namhafte Premium-Kunden gaben<br />

dieser Philosophie Recht.<br />

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