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Leitfaden Dialogmarketing - Absolit

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T. Schwarz: <strong>Leitfaden</strong> <strong>Dialogmarketing</strong> / Kap. 10 Branchen<br />

<strong>Dialogmarketing</strong><br />

über Call-Center<br />

könnte einen<br />

wesentlichen<br />

Anteil am Rückgewinnungserfolg<br />

verbuchen<br />

Ansatzpunkt zur Stärkung der Kundenbindung, nämlich die zügige Bearbeitung der<br />

Beschwerde. Bei Versicherungen ist hier insbesondere die Bearbeitung von Schäden<br />

ein direkter Auslöser für Maßnahmen.<br />

Indikatoren des Kundenverhaltens, zum Beispiel ein Nettoabfluss an Geschäftsvolumen.<br />

Dieser ist isoliert betrachtet nicht aussagekräftig, da zum Beispiel<br />

Spareinlagen oft für eine Anschaffung aufgelöst werden, ohne dass der Kunde<br />

Abwanderungsgedanken hegt. Zusammen mit der Senkung des eingemeldeten<br />

Freistellungsauftrages wird das Bild jedoch vollständig. Typische Verhaltensmuster<br />

im Zeitreihenvergleich von Kündigern der Vergangenheit werden über den<br />

Gesamtkundenbestand gelegt. Übereinstimmungen mit aktuellen Verhaltensweisen<br />

verschiedener Kunden selektieren die anzusprechenden Kundengruppen. Die<br />

Ansprache sollte dabei ebenso vielfältig sein, wie die Gründe und das Verhalten<br />

der Kunden vor der eigentlichen Kündigung.<br />

Die Prozesse der meisten Versicherungen und Banken sehen keine strukturierten<br />

Maßnahmen zur Kundenrückgewinnung vor. Eine Kündigung durch einen<br />

Kunden ist allzu häufig nur ein technischer Vorgang, die Mitarbeiter erhalten eine<br />

Schulung, wie sie die Kündigung im System abbilden – nicht aber, wie sie die<br />

Kündigung durch ein Gespräch oder weitergehende Maßnahmen verhindern oder<br />

rückgängig machen. Zielvereinbarungen müssten justiert werden, um sowohl das<br />

Thema als auch die erfolgreiche Umsetzung zu honorieren. Die Abläufe und die<br />

technische Unterstützung der Prozesse – insbesondere zwischen Filialen/Vertretern<br />

und den Bearbeitungszentren – müssen stimmen. Erst wenn der technische und<br />

organisatorische Rahmen gegeben ist, können die Maßnahmen erfolgreich umgesetzt<br />

werden. <strong>Dialogmarketing</strong> über Call-Center aber auch Mailings könnte dann einen<br />

wesentlichen Anteil am Rückgewinnungserfolg verbuchen. Andere Branchen, zum<br />

Beispiel Mobiltelefonanbieter, sind hier wesentlich weiter.<br />

Auf dem Weg zum Optimum<br />

Die bisher beschriebenen Kampagnen und Maßnahmen sind zunächst singuläre<br />

Aktionen. Ihre ganze Wirkung entfalten sie erst, wenn sie innerhalb einer CRM-<br />

Strategie (Customer Relationship Management) zusammengeführt werden. Ziel<br />

ist, das gesamte Kundenportfolio laufend zu optimieren. Werden beispielsweise<br />

Neukunden akquiriert, wird dies vornehmlich in den ertragsreicheren Kundensegmenten<br />

getan. Cross-Selling ist ein Weg, um Kunden aus den weniger profitablen<br />

Segmenten in die profitablen Segmente zu verschieben. Bei diesen profitablen<br />

Kunden ist Kundenbindung das vorrangige Ziel.<br />

Die Praxis lehrt jedoch, dass diese Bemühungen irgendwann an eine „natürliche“<br />

Grenze stoßen. Selbst mit noch so ausgefeilten Kampagnen lassen sich auf diese<br />

Art und Weise nur Responseraten erzielen, die im besten Fall bei rund zehn Prozent<br />

liegen. Das ist zwar eine enorme Verbesserung gegenüber früheren Zeiten – in den<br />

Kindertagen des <strong>Dialogmarketing</strong>s war man bereits über eine Rückmeldungsquote<br />

von rund ein bis zwei Prozent froh – jedoch noch weit vom Optimum entfernt.<br />

Der entscheidende Punkt ist: Mit der herkömmlichen Vorgehensweise und den<br />

jahrzehntelang eingeübten Instrumentarien des <strong>Dialogmarketing</strong>s lässt sich eine<br />

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